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Tuberkuloserisiko vor Beginn einer Therapie mit TNF-alpha-Blockern bedenken!

Tuberkulose kann durch die Therapie mit TNF-alpha-Blockern aktiviert werden. Auch Neuerkrankungen kommen häufiger vor. Was muss vor Therapiebeginn beachtet werden, um das Risiko zu mindern? Eine niederländische Studie untersuchte die Hintergründe.

Donnerstag, 09.02.2006 · Rheumatoide Arthritis, TNF-alpha-Blocker
Autor
Dipl.oec.troph. Elke Gurschke

Die Datensammlung erfolgte über Fragebögen, die an niederländische Rheumatologen verschickt wurden. Wichtig waren für die Studie Angaben über die Therapie von rheumatoider Arthritis (RA) mit TNF-alpha-Blockern sowie über die Voruntersuchungsmethoden bei den einzelnen Ärzten seit dem Jahr 2000. Wurde bei Patienten eine Tuberkulose (TB) gefunden, die auf die Therapie mit TNF-alpha-Blockern zurück zu führen war, wurden diese Patienten weiterhin beobachtet.

Die Befragung ergab eine Gesamt-Behandlungszahl von 5.338 Patienten, bei denen eine Therapie ihrer RA mit dieser Medikamentengruppe  durchgeführt wurde. 2573 Patienten (=48,2%) bekamen Infliximab (z.B. Remicade), 1559 (=29,2%) wurden mit Etanercept (z.B. Enbrel) behandelt und bei 1206 (=22.6%) kam Adalimumab (z.B. Humira) zum Einsatz.

Während im Jahr 2000 nur 46%, also knapp die Hälfte der Patienten, eine besondere Voruntersuchung durchliefen, stieg dieser Anteil bis 2004 auf 100%.
Insgesamt wurden 16 Tuberkulosefälle  entdeckt, von denen 6 die Lunge betrafen, 4 außerhalb der Lunge gefunden wurden und 5 kombinierte Fälle waren.

Die Zahlen in der Übersicht:

     

  • 10 der 16 TB-Patienten waren zu Beginn der TNF-alpha-Blocker-Therapie nicht ausreichend voruntersucht worden.
  • Bei 8 wurde kein Tuberkulin-Test durchgeführt, 4 wurden ohne Röntgenuntersuchung der Lunge therapiert und bei 2 Patienten war der Röntgenbefund falsch negativ.
  • 2 der 16 TB-Patienten entwickelten die Tuberkulose trotz vorbeugender Behandlung mit Isoniacid.
  • 3 der 16 TB-Patienten waren neu an Tuberkulose erkrankt.
  • 10 der 16 TB-Patienten erholten sich von der Erkrankung, 3 starben und bei den restlichen 3 war der Ausgang zum Zeitpunkt des Studienendes noch ungewiss .
  • 12 der 16 TB-Patienten hatten Infliximab erhalten, 3 wurden mit Adalimumab behandelt und 1 bekam Etanercept.

Die Diagnose TB wurde bei den Patienten, die in erster Linie über Fieber und Lungenbeschwerden klagten, nach durchschnittlich 64 Tagen gestellt.
Während normalerweise 3 von 100.000 Menschen an TB erkranken, sind es bei RA-Patienten mit TNF-alpha-Blocker-Therapie 240 von 100.000.

Die Therapie mit diesen Medikamenten geht also einher mit einem häufigeren Vorkommen einer Tuberkulose, die sowohl in, als auch außerhalb der Lunge gefunden wird. Zur Verminderung des Risikos ist ein Tuberkulin-Test und eine Röntgenuntersuchung des Brustbereiches unverzichtbar. Wenn Patienten über typische Beschwerden klagen und ungeklärtes Fieber entwickeln, sollte der behandelnde Arzt auch eine TB-Infektion in Betracht ziehen.

Literatur

Den Broeder, H. Vonkeman, M. C. W. Creemers, E. De Jong, M. A. Van de Laar. Characteristics of Tuberculosis During Anti-TNF Treatment in RA Patients in the Netherlands and Influence of Pre-Treatment Screening and Treatment. OP0081, EULAR 2005, Vienna

Weiterführende Informationen:

www.hopkins-arthritis.som.jhmi.edu/edu/eular2005/ra-clinical-infections.html
 

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