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Anakinra: Wirksamkeit und Sicherheit unter der Lupe

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Anakinra (z.B. Kineret) zur Therapie der rheumatoiden Arthritis wurde bisher in fünf kontrollierten Studien dokumentiert. Trotzdem fehlen Langzeitdaten.

Dienstag, 07.02.2006 · Rheumatoide Arthritis, Medikamente
Autor
Dipl.oec.troph. Elke Gurschke

Zur vorliegenden Studie wurden alle RA-Patienten von 6 Kliniken, bei denen zwischen Mai 2002 und Februar 2004 eine Anakinra-Therapie begonnen wurde, untersucht und beobachtet.

Mithilfe des Krankheitsaktivitäts-Index DAS28 (=Disease Activity Score 28) und den EULAR-Kriterien zur Wirksamkeit (EULAR-Responder-Kriterien) wurde die Effektivität der Behandlung eingestuft.
Die Sicherheit des Wirkstoffes wurde mit den sogenannten Common Toxicity Criteria (CTC) bewertet, die eine genaue Einschätzung des Nebenwirkungsrisikos ermöglichen.

Nach drei Behandlungsmonaten zeigten 146 Patienten (= 55%) mittlere (43%) bis gute (12%) Ansprechraten. Eine Gruppe von Patienten, die die Anakinra-Einnahme weitere 18 Monate fortführte, zeigte bessere Ergebnisse, als Patienten, die zu einem anderen Basismedikament (DMARD) wechselten. Der Unterschied in der Verbesserung des DAS28 lag bei 2,46 gegenüber 1,79 Punkten.

Wichtig zur Bewertung eines bestimmten Medikamentes ist auch die Bereitschaft der Patienten, die Behandlung fortzuführen. Dies wird als „drug-survival“, also „Überlebensfähigkeit“ des Medikamentes bezeichnet. Bei Anakinra lag nach 3 Monaten dieser Wert bei 78% und fiel nach 6 Monaten auf 54%. Nach 24 Monaten waren nur noch 14% der Patienten bereit, die Therapie weiter zu führen. Frauen zeigten dabei eine höhere Bereitschaft zur Therapiefortsetzung; warum das so war, wurde aber in dieser Studie nicht geklärt. Weitere Vorhersagen über die Anwendung, z.B. bei bestimmten Altersgruppen oder auch auf das Geschlecht des Patienten bezogen, konnten nicht getroffen werden.

Der Grund für Therapieabbrüche war in erster Linie (bei 78%) ein Mangel an Wirksamkeit, während die restlichen Patienten zu starke Nebenwirkungen verspürten. Bei 111 Patienten kam es zu insgesamt 206 gemeldeten Auffälligkeiten, dabei war mit 36% das häufigste Ereignis eine lokale Reaktion an der Einstichstelle. Bei 12% der Patienten wurden die Nebenwirkungen als ernst eingestuft, wobei aber nur in einem Fall wirklich ein Zusammenhang hergestellt werden konnte.

In dieser Anwendungsbeobachtung konnte festgestellt werden, dass zwar die Ergebnisse aus den kontrollierten klinischen Studien mit den Erkenntnissen aus dem Gebrauch in der täglichen Praxis überein stimmen. Die Bereitschaft zur dauerhaften Therapie mit Anakinra ist jedoch nach den Ergebnissen dieser zweijährigen Studie als nicht allzu hoch einzustufen, da häufig die Wirksamkeit nicht ausreichend ist.

Literatur

den Broeder AA, de Jong E, Franssen MJ, Jeurissen ME, Flendrie M, van den Hoogen FH. Observational study on efficacy, safety and drug-survival of anakinra in RA patients in clinical practice. Ann Rheum Dis. 2005 Nov 3

Weiterführende Informationen:

ard.bmjjournals.com/cgi/rapidpdf/ard.2004.033662v1
de.wikipedia.org/wiki/Common_Toxicity_Criteria

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