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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) March 10, 2001 um 13:51:28:

Als Anwort zu: Wasser, die gesunde Lösung - Antwort an Holger eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) March 10, 2001 um 13:40:06:

Beitrag einer Leserin aus Österreich

von Werner kopiert

So abstrus, dass es schon wieder unterhaltsam ist
Als Unterhaltungslektüre für den naturwissenschaftlich vorgebildeten Leser sicherlich nicht ohne
Reiz, aber für jemanden, der fundierte und gesicherte (medizinische) Information sucht, nicht
unbedingt zu empfehlen. Es ist diese für viele Ratgeberbücher der sog. Alternativ-Medizin
typische Mixtur aus einigen teilweise richtigen Behauptungen, rhetorisch überzeugend
dargestellten Halbwahrheiten und einer guten Portion frechdreist vorgetragener
Nonsense-Thesen, die eine einfache Entgegnung so schwierig machen. Die überprüfbaren und
richtigen Thesen sind leider so neu nicht, sondern im Prinzip bei jedem
Zweitsemester-Studenten in Medizin, Biologie oder Chemie als bekannt vorauszusetzen.
Natürlich ist es gut, viel Wasser zu trinken, und es wird auch niemand etwas gegen die
Behauptung einwenden, viel Wasser sei gesünder als viel Kaffee oder Alkohol. Aber vom
Autor wird Wasser als Allheilmittel für eine Vielzahl von Krankheiten aufgeführt, und die
zugrundeliegenden angeblichen Mechanismen werden im wissenschaftlichen Gewand erklärt.
Für viele der aufgeführten Krankheiten und Symptome sind aber gesicherte andere Ursachen als
Dehydration bekannt. Die physiologischen und (bio)chemischen Beschreibungen der
Krankheiten und ihrer Heilung durch ausreichende Wasserzufuhr sind z.T. abenteuerlich, und
die angeführten Belege für die Richtigkeit der als wirklich neu geltenden Behauptungen sind
leider sehr dünn. Gerade wenn man einen Paradigmenwechsel postuliert (wie dies der Autor
tut), sollte die Beweislast, die man erbringt, schon gewaltig sein, und sich nicht auf ein paar
selektiv ausgewählte Patientenbriefchen beschränken. Andere Methoden wie z.B.
Doppelblindstudien etc. werden vom Autor aber in Bausch und Bogen als ungeeignet
verworfen. Als geradezu hanebüchen empfinde ich den Abschnitt über AIDS, der diese
Krankheit als eine Stoffwechselstörung durch Dehydration darstellt. Ausser Spekulationen
werden aber keine haltbaren Belege für diese These geboten. Zum Glück wird keinem Leser
geraten, aufs Kondom zu verzichten und statt dessen ein Fläschchen Wasser zum nächsten
Rendezvous mitzunehmen ;-)



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