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EMEA erweitert die Zulassung von Adalimumab um die Therapie der Psoriasis

Die europäische Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Agency) hat am 19.12.2007 den TNF-alpha-Blocker HUMIRA auch für die Therapie der mäßigen bis schweren Plaque-Psoriasis (Schuppenflechte) zugelassen. Psoriasis ist damit die fünfte Krankheitsindikation für HUMIRA.

Samstag, 29.12.2007 · Adalimumab, Psoriasis
Autor
rheuma-online
Psoriasis ist eine nicht ansteckende, chronische Autoimmunerkrankung, die durch erhabene, entzündete und schuppige Hautläsionen („Plaques“) gekennzeichnet ist. Typisch ist eine Lokalisation an der Streckseite von Armen und Beinen, z.B. im Bereich der Ellenbogen oder unterhalb der Knie. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Zuvor hatte am 17. November das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP), das wissenschaftliche Kommittee der European Medicines Agency (EMEA), ein positives Gutachten ausgestellt, das die Genehmigung von HUMIRA(R) (Adalimumab) für die Behandlung der moderaten bis schweren Plaque-Psoriasis empfiehlt. Der pharmazeutische Hersteller, der US-amerikanische Pharmakonzern Abbott Immunology, hatte am 2. April 2007 bekannt gegeben, dass er in der EU und in den USA eine Genehmigung für HUMIRA zur Behandlung von Psoriasis durch die Regulierungsbehörden anstrebt.

HUMIRA ist der erste vollständig humane, selbst injizierbare biologische Wirkstoff für die Behandlung der Schuppenflechte. Die Zulassungserweiterung bezieht sich auf die Therapie der mäßigen bis schweren Plaque-Psoriasis (Schuppenflechte). In der EU beträgt die empfohlene Dosierung für HUMIRA bei erwachsenen Patienten mit mässiger bis schwerer Psoriasis 80 mg in Woche null, gefolgt von 40 mg alle zwei Wochen ab Woche eins. HUMIRA wird subkutan als Spritze unter die Haut verabreicht. 

Die Zulassung beruht im wesentlichen auf zwei klinischen Studien, in denen nachgewiesen wurde, daß sich das Erscheinungsbild der Haut bei Patienten, denen HUMIRA verabreicht wurde, signifikant und dauerhaft besserte.

In einer der zulassungsrelevanten klinischen Studien konnte bei über 80 Prozent der Patienten, denen HUMIRA verabreicht wurde, eine Verbesserung des Hautbilds um mindestens 75 Prozent festgestellt werden. In einer anderen Studie verzeichneten fast drei Viertel der Patienten eine 75-prozentige Verbesserung. In beiden Studien erreichte fast die Hälfte der Patienten, die mit HUMIRA behandelt wurden, schon nach 16 Wochen Behandlung einen Rückgang der Symptome um 90 Prozent. 

Psoriasis ist eine nicht ansteckende, chronische Autoimmunkrankheit, die dazu führt, dass sich der Körper selbst angreift. Das offenkundigste körperliche Symptom der Erkrankung sind erhabene, entzündliche, schuppige rote Hautläsionen, die als Plaques bezeichnet werden und die aufreissen und bluten können. Doch Psoriasis umfasst mehr als nur Hautläsionen; Daten deuten auf einen Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie psoriatischer Arthritis hin. Patienten leiden oft auch unter einem niedrigen Selbstwertgefühl und sozialer Isolation.

"Psoriasis ist nicht nur eine Hauterkrankung - es ist eine systemische Autoimmunerkrankung, die bei einer schwereren Ausprägung möglicherweise systemisch behandelt werden muss", so Professor Dr. Jean-Hilaire Saurat, Vorsitzender der Abteilung für Dermatologie an der Universität Genf in der Schweiz. "HUMIRA ist der erste und einzige biologische Wirkstoff, der mit Methotrexat verglichen worden ist. Durch diese Genehmigung haben Dermatologen nun eine weitere, wichtige Behandlungsmöglichkeit für diese Krankheit."

"Bei Patienten, denen HUMIRA zur Behandlung von Psoriasis verabreicht wurde, konnte eine schnelle und sichtbare Verbesserung der Haut festgestellt werden, die bis zu einem Jahr erhalten blieb", erklärte Dr. Eugene Sun, Vizepräsident, Globale Pharmazeutisch-Klinische Entwicklung, bei Abbott. "Diese fünfte Indikation für HUMIRA unterstreicht dessen Vielseitigkeit, wenn es darum geht, diverse Autoimmunerkrankungen, von rheumatischer Arthritis bis hin zu Morbus Crohn und jetzt auch Psoriasis, effektiv zu behandeln."

HUMIRA wird bereits seit zehn Jahren im klinischen Umfeld eingesetzt. Derzeit werden mehr als 190.000 Patienten in aller Welt mit HUMIRA behandelt. HUMIRA ist ebenfalls für die Behandlung psoriatischer Arthritis zugelassen. Dabei handelt es sich um eine Form von Arthritis, an der bis zu 30 Prozent der Menschen mit Psoriasis leiden.

Die zulassungsrelevanten klinischen Studien

Die Genehmigung basiert hauptsächlich auf den Ergebnissen zweier randomisierter, kontrollierter, klinischer Multi-Center-Studien an erwachsenen Patienten: CHAMPION und REVEAL.

In beiden Studien wurden die Anzeichen und Symptome der Psoriasis unter anderem anhand des PASI-Wertes (Psoriasis Area and Severity Index) zur Messung der Ausdehnung und des Schweregrades untersucht und bewertet.

CHAMPION war die erste Kopf-an-Kopf-Studie, in der ein biologisches Medikament mit Methotrexat, der systemischen Standardbehandlung für Psoriasis, verglichen wurde.

CHAMPION-Studie

In der CHAMPION-Studie, einer pivotalen 16-wöchigen Untersuchung von 271 Psoriasis-Patienten aus acht europäischen Ländern und Kanada, konnte bei mit HUMIRA behandelte Patienten ein signifikanter Rückgang der Krankheitsanzeichen und -symptome festgestellt werden, verglichen mit Patienten, denen Methotrexat oder ein Placebo verabreicht wurde.

80 Prozent der mit HUMIRA behandelten Patienten erreichten dabei einen PASI- Wert von 75 (Verbesserung des PASI-Werts um mindestens 75 Prozent). Dies waren mehr als doppelt so viele Patienten als bei einer Behandlung mit Methotrexat (36 Prozent), einer systemischen Standardbehandlung von Psoriasis. Gegenüber Patienten, denen ein Placebo verabreicht wurde (19 Prozent), entsprach dieser Prozentsatz sogar dem Vierfachen.

Nahezu 17 Prozent der mit HUMIRA behandelten Patienten erreichten in der 16. Woche einen PASI-Wert von 100, verglichen mit 7 Prozent der Patienten, denen Methotrexat verabreicht wurde, und 2 Prozent der Personen, die ein Placebo erhielten.

Darüber hinaus erreichten mit HUMIRA behandelte Patienten in der vierten Woche nach Behandlungsbeginn eine durchschnittliche Verbesserung des PASI-Wertes in Höhe von 57 Prozent, verglichen mit der Basislinie.

REVEAL-Studie 

In der 52-wöchigen REVEAL-Studie wurde die kurzfristige und dauerhafte klinische Wirksamkeit und Sicherheit von HUMIRA bei über 1.200 Patienten aus den Vereinigten Staaten und Kanada mit mässiger bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis bewertet.

Bei Patienten, die HUMIRA erhielten, konnte nach 16 Wochen eine signifikante Verringerung der äusseren Krankheitsanzeichen und -symptome festgestellt werden. Fast drei Viertel aller Patienten (71 Prozent), die mit HUMIRA therapiert wurden, erreichten dabei einen PASI-Wert von 75, verglichen mit nur 6,5 Prozent der Patienten, denen ein Placebo verabreicht wurde.

Jeder fünfte mit HUMIRA behandelte Patient (20 Prozent) erreichte einen PASI-Wert von 100 (vollständiger Rückgang der Symptome), verglichen mit weniger als einem Prozent bei den Patienten, die ein Placebo erhielten.

Patienten, die nach acht Monaten kontinuierlicher Behandlung mit HUMIRA immer noch einen PASI-Wert von 75 hatten, erhielten im weiteren Verlauf der Studie entweder weiterhin HUMIRA oder ein Placebo.

Bei sehr wenigen Patienten (5 Prozent), denen HUMIRA verabreicht wurde, wurde ein vermindertes Ansprechen festgestellt (<50 Prozent Verbesserung des PASI-Werts im Verhältnis zum Basiswert, mit einer minimalen Verbesserung des PASI-Werts um sechs Punkte gegenüber Woche 33 der einjährigen Studie).

Demgegenüber lag bei 28 Prozent der mit Placebo behandelten Patienten ein vermindertes Ansprechen vor.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die in den Studien zur Behandlung von Psoriasis mit HUMIRA eintraten, waren Nasopharyngitis (Entzündung der Nase und des Rachenraumes), Infektionen der oberen Atemwege und Kopfschmerzen.

Quelle:

Pressemitteilung Abbott, http://www.abbott.com

Zusätzliche Informationen und weiterführende Links:

rheuma-news vom Freitag, 16.03.2007: Langzeittherapie mit Adalimumab bei Psoriasisarthritis

Adalimumab (Humira®), der erste vollständig humane monoklonale Antikörper gegen Tumornekrosefaktor(TNF)-alpha ist in Deutschland zur Behandlung der Psoriasisarthritis zugelassen. Jetzt liegen auch die publizierten Daten der Langzeittherapie mit Adalimumab (Effekte auf die Gelenke und an der Haut) vor.

http://www.rheuma-online.de/news/artikel/langzeittherapie-mit-adalimumab-bei.html

rheuma-news vom Samstag, 21.04.2007, rheuma-online: Zulassung von Adalimumab nun auch für die Schuppenflechte beantragt

Zwei klinische Studien zeigen die gute Wirksamkeit der Substanz auch bei der Psoriasis. Auf dieser Grundlage hat Abbott als pharmazeutischer Hersteller von HUMIRA am 16.04.2007 zeitgleich bei der EMEA und der FDA die Zulassungserweiterung beantragt.

http://www.rheuma-online.de/news/artikel/zulassung-von-adalimumab-nun-auch-f.html

rheuma-news vom Montag, 11.06.2007: Adalimumab nun auch als PEN

Der erste Injektions-PEN in der Rheuma-Therapie in Deutschland ist nun da. Mit dem neuen Injektionsgerät wird die Selbstinjektion des TNF-alpha-Blockers noch einfacher.

http://www.rheuma-online.de/news/artikel/adalimumab-nun-auch-als-pen.html

rheuma-news vom Freitag, 16.11.2007:  Adalimumab in einer Phase III Studie bei mäßig schwerer bis schwerer Psoriasis
 
Adalimumab (Humira®) ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der Tumornekrosefaktor(TNF)-alpha bindet. TNF-alpha ist ein entzündungsförderndes Zytokin, das bei der Pathogenese der Psoriasis eine wesentliche Rolle spielt. Wirksamkeit und Verträglichkeit von Adalimumab bei Psoriasis im Vergleich zu Placebo sind in einer großen multizentrischen Phase III Studie über 52 Wochen untersucht worden.

http://www.rheuma-online.de/news/artikel/adalimumab-in-einer-phase-iii-studi.html

Plaque-Psoriasis auf dem Oberschenkel. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Ausgedehnte Schuppenflechte mit Befall großer Hautareale des gesamten Körpers. Neben den oft schmerzhaften Schädigungen der Haut kann die Erkrankung auch die sozialen Aktivitäten und das berufliche Leben der Betroffenen beeinträchtigen sowie zu vermindertem Selbstbewusstsein und sozialer Isolation führen. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Für viele Betroffene ein besonders großes Problem: Die Beteiligung von Finger- und Fußnägeln, hier mit einer vollständigen Auflösung des Nagels ("Onycholyse" von griech. onyx (Nagel) und lyse = Auflösung). r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Eine seltenere Manifestation, die oft gar nicht einer Schuppenflechte zugeordnet wird: Die pustulosis palmaris oder auch plantaris, d.h. einer eitrigen Pustelbildung in den Handinnenflächen oder unter der Fußsohle. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

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