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Der Hausarzt und der M. Bechterew

Der Hausarzt ist nach dem Willen der Politiker die wichtigste Figur im deutschen Gesundheitssystem. Unzweifelhaft spielt er im Gesundheits- und Krankheitsmanagement vieler Patienten eine wesentliche Rolle. Genauso wichtig ist aber auch die Erkenntnis, daß man den Hausarzt in seiner Bedeutung ebenso wenig ideologisch überhöhen darf, wie man die Grenzen seiner Möglichkeiten wahrnehmen muß. Immer wieder zeigt sich dies am Beispiel der Früherkennung von rheumatischen Erkrankungen. Verstärkte Fortbildung der Hausärzte über "Rheuma" ist deshalb eine oft gehörte Forderung, aber nicht die allein erfolgreiche Strategie.

Dienstag, 21.10.2008 · Aktuelles und Termine, Morbus Bechterew, Editorials, Epidemiologie
Autor
Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, Schwerpunkt für Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie am Evangelischen Krankenhaus, ist wissenschaftlich und fachlich für rheuma-online verantwortlich. r-o-Foto: Claudia Langer

Von der frühen Arthritis wissen wir, daß Hausärzte nicht oder nicht ausreichend in der Lage sind, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und eine frühzeitige Überweisung zum Rheumatologen zu veranlassen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt nun eine englische Untersuchung an 300 Allgemeinpraktikern aus Norfolk. Dort kannten nur 5% der 300 befragten Hausärzte die 8 typischen Symptome des entzündlichen Rückenschmerzes und einer beginnenden ankylosierenden Spondylitis.

In der Vergangenheit wurde aus solchen Erhebungen die Konsequenz abgeleitet, die Fortbildung in diesem Bereich zu verbessern und zu intensivieren.

Die Erfahrungen deuten darauf hin, daß dieser Weg zwar notwendig ist, aber als alleinige Strategie nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt.

Ganz wesentlich scheint es, bereits auf Bevölkerungsebene die  Aufmerksamkeit für entzündlich-rheumatische Erkrankungen zu erhöhen und Betroffene in einem sehr frühen Krankheitsstadium dafür zu sensibilieren, daß ihre Symptome nicht alters-, verschleiß- oder verletzungsbedingt sind, sondern durch einen entzündlichen Prozeß hervorgerufen werden.

Dies würde zum einen dazu führen, daß sie überhaupt einen Arzt aufsuchen, und zum anderen, daß mögliche Irrwege zu Orthopäden oder Chirurgen reduziert würden.

Für beginnende entzündlich-rheumatische Wirbelsäulenerkrankungen wie den M. Bechterew und verwandte Spondyloarthritiden dürfte dies in gleicher oder vielleicht sogar in noch stärkerer Weise gelten, da hier der versorgungsepidemiologisch problematische Reflex "Rückenschmerz = Aufsuchen des Orthopäden" noch stärker gebahnt sein dürfte als bei den Symptomen einer frühen Arthritis.

Insofern dürfte auch hier gelten, daß man die Fortbildung der Hausärzte nicht vernachlässigen darf, ein höherer Effekt aber vermutlich durch bevölkerungsbezogene Maßnahmen erzielt werden kann.

Literatur:

Recognition of inflammatory back pain and ankylosing spondylitis in primary care
R. N. Jois1, A. J. Macgregor2 and K. Gaffney2

1Department of Rheumatology, Wockhardt Hospital, Bangalore, India and 2Department of Rheumatology, Norfolk and Norwich University Hospital, Norwich, UK.

Rheumatology 2008;47(9):1364-1366

Weiterführende Informationen und verwandte Links:

M. Bechterew: Der Hausarzt verpaßt häufig die Frühdiagnose
rheuma-news vom 21.10.2008

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