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Adalimumab verringert bei Bechterew-Patienten die Häufigkeit von Uveitis-Schüben

Das Ergebnis der RHAPSODY-Studie, die auf dem ACR-Kongreß der US-amerikanischen Rheumatologen in Boston vorgestellt wurde: Unter der Therapie mit Adalimumab kommt es gegenüber der Rate vor der Behandlung zu einer Reduktion von Uveitis-Schüben um etwa die Hälfte.

Montag, 07.01.2008 · Morbus Bechterew, Adalimumab
Autor
Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Das 71. Meeting des American College of Rheumatology (ACR) fand im November 2007 in Boston statt. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Als Uveitis bezeichnet man eine Entzündung der Uvea (Gefäßhaut des Augeninneren) . Eine vordere akute Uveitis (Regenbogenhautenzündung) ist eine typische Komplikation bei M. Bechterew (ankylosierende Spondylitis, AS).

Bis zu 40 % der AS-Patienten leiden unter einer solchen extravertebralen Krankheitsmanifestation, d.h. einer Organbeteiligung außerhalb des Bewegungssystems, spezíell außerhalb der Wirbelsäule.

Eine akute Uveitis ist in der Regel sehr schmerzhaft. Im ungünstigsten Fall können wiederkehrende Uveitiden zu schweren  Augenschädigungen bis hin zur Erblindung führen. Die Behandlung erfolgt im ersten Schritt mit cortisonhaltigen Augentropfen und Mitteln, die die Pupille weitstellen, damit keine dauerhaften Verwachsungen entstehen. Oft reicht diese Therapie jedoch nicht aus.

Bei einem Teil der Patienten kommt es in mehr oder kurzer Folge zu Rückfällen (Rezidiven). In diesen Fällen wird in Analogie zur Therapie von entzündlich-rheumatischen und immunologischen Systemerkrankungen auch bei der Uveitis eine krankheitsmodifizierende Therapie durchgeführt. In klinischen Studien belegt ist dabei eine Wirksamkeit von Sulfasalazin. Auch diese Substanz ist aber nicht in jedem Fall wirksam.

Mit den TNF-alpha-Blockern stehen heute hochwirksame Medikamente zur Therapie des M. Bechterew zur Verfügung. In der RHAPSODY-Studie (Review of safety and effectiveness witH Adalimumab in Patients with active ankylosing SpOnDYlitis), die im November 2007 auf dem ACR-Kongreß (American College of Rheumatology, wissenschaftliche Fachgesellschaft der US-amerikanischen Rheumatologen) in Boston vorgestellt wurde, wurde die Wirksamkeit des vollständig humanisierten TNF-Antikörpers Adalimumab (HUMIRA) auf die Rezidivhäufigkeit von akuten Uveitiden bei ankylosierender Spondylitis untersucht.

Die RHAPSODY-Studie

RHAPSODY ist eine prospektive, multinationale, offene Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab an einer großen Kohorte von Patienten mit aktiver AS, einschließlich assoziierter Uveitis (n=274) unter alltagsnahen Bedingungen untersuchte. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass die Rate der Uveitis-Schübe bei Patienten mit aktiver AS durch die Behandlung mit Humira® reduziert werden kann.

Die prospektive, multinationale, offene Studie wurde bei erwachsenen Patienten mit aktiver AS durchgeführt, die auf eine vorhergehende Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) nur unzureichend angesprochen hatten. Sie erhielten über 12 Wochen 40 mg Adalimumab s.c. alle 14 Tage. Patienten, die zu Studienbeginn und/oder im Jahr zuvor eine symptomatische Uveitis aufwiesen, erhielten dieses Regime über insgesamt 20 Wochen. Die Wirksamkeit der Therapie wurde, soweit möglich, in den Wochen 2, 6, 12 und 20 evaluiert.

Gemessen wurde die Rate akuter Uveitis-Schübe während der Behandlung mit Adalimumab sowohl bei allen in der Studie eingeschlossenen Patienten als auch bei den Patienten, die bereits in der Vorgeschichte an Uveitis erkrankt waren. Berechnet wurde die Rate der Uveitis-Schübe pro 100 Patientenjahre (100-PJ), welche die Anzahl an Uveitis-Schüben angibt, die bei 100 Patienten auftreten, wenn diese über 1 Jahr behandelt werden.

Unter der Therapie mit Adalimumab wurde die Rate der Uveitis-Schübe gegenüber der Rate vor der Behandlung um etwa die Hälfte verringert (15 vs. 7,4 Schübe pro 100-PJ in der Gesamtstudienpopulation; 68,4 vs. 28,9 Schübe pro 100-PJ bei der Subgruppe der Patienten mit bekannter Uveitis in der Vorgeschichte).

Insgesamt wurden 27 Uveitiden bei 25 der 1.250 Patienten beobachtet. Bei zwei dieser 25 Patienten trat die Uveitis zum ersten Mal auf. Beide Patienten wiesen während des Schubes der anterioren Uveitis eine hohe Krankheitsaktivität in ihrer allgemeinen AS-Symptomatik auf.

Quellen:

M. Rudwaleit1, E. N. Griep2, P. Holck3, M. Kron4, S. Kary4, H. Kupper4. 1Charité University Hospital, Berlin, Germany; 2Medisch Centrum Leeuwarden, Leeuwarden, The Netherlands; 3Regionshospitalet Silkeborg, Silkeborg, Denmark; 4Abbott GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, Germany

Adalimumab Reduces the Incidence of Uveitis Flares in Patients with Ankylosing Spondylitis (AS)

71. Meeting des American College of Rheumatology (ACR), Boston 2007, Abstract 578

Link zum Abstract

Fachpressemitteilung Abbott vom 6. Dezember 2007

Weiterführende Informationen und Links

Uveitis und Therapie mit Adalimumab im rheuma-online-Erfahrungsaustausch

Priv. Doz. Dr. med. Martin Rudwaleit, Oberarzt der Medizinischen Klinik I (Gastroenterologie/Infektiologie/ Rheumatologie), Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin und Hauptautor der RHAPSODY-Studie: „Uveitis ist eine recht häufige und potenziell schwerwiegende Komplikation der ankylosierenden Spondylitis. ... Diese Studie ist ein Beispiel für die benötigte Forschungsarbeit, um diese Erkrankung und ihre Auswirkung auf die Patienten besser verstehen zu können.“ r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Die nach dem russischen Neurologen und Psychiater Wladimir von Bechterew (1857 - 1927) benannte Erkrankung ist der Hauptvertreter aus der Krankheitsgruppe der entzündlichen Wirbelsäulen-erkrankungen (seronegative Spondarthritiden, Spondylarthropathien), zu denen unter anderem auch die Psoriasis-Arthritis, die infektreaktiven Arthritiden und die Arthritis bei entzündlichen Darmerkrankungen (enteropathische Arthritiden) zählen. Die ankylosierende Spondylitis äußert sich an der Wirbelsäule mit einer Entzündung im Bereich der Kreuz-Darmbein-Gelenke , an den Wirbelkörpern und in den kleinen Wirbelgelenken. Außerhalb der Wirbelsäule kommt es zu einer Beteiligung von Gelenken und zu Entzündungen im Bereich von Sehnenansätzen und straffen Bandverbindungen. Auch Organe können betroffen sein. Am häufigsten ist eine akute Regenbogenhaut-Entzündung am Auge (Iritis, anteriore Uveitis). In Abhängigkeit davon, welcher Teil des Auges betroffen ist, unterscheidet man zwischen einer anterioren, posterioren oder intermediären Uveitis. Eine akute anteriore Uveitis tritt bei bis zu 40 % der Patienten mit M. Bechterew auf. Die Symptome umfassen unter anderem Schmerz, Lichtempfindlichkeit oder verringertes, verschwommenes Sehen. Zu den schweren Komplikationen zählen hoher Augeninnendruck, Katarakt oder Glaukom, die zu einer dauerhaften Erblindung führen können. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Adalimumab ist ein vollständig humanisierter TNF-alpha-Antikörper, der für die Therapie der ankylosierenden Spondylitis, der rheumatoiden Arthritis, der Psoriasis-Arthritis, des M. Crohn und seit Dezember 2007 auch für die Therapie der Plaque-Psoriasis zugelassen ist. Bildnachweis: Abbott

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