Weitere Studien zur Heilstollentherapie im Gasteiner Heilstollen
Effekte der kombinierten Radon- und Hyperthermiebehandlung auf die Freisetzung von Sauerstoffradikalen
In dieser Studie wurden bei Patienten mit M. Bechterew (ankylosierender Spondylitis, Spondylitis ankylosans) die Effekte einer kombinierten Radon- und Hyperthermiebehandlung im Gasteiner Heilstollen auf die Freisetzung von Sauerstoffradikalen aus weißen Blutkörperchen (Leukozyten aus dem peripheren Blut) untersucht. Dabei zeigte sich nach der Therapie eine verminderte Freisetzung von freien Sauerstoffradikalen. Freie Sauerstoffradikale werden für die Gelenksschädigung bei einer ganzen Reihe von entzündlichen Erkrankungen verantwortlich gemacht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Therapie im Heilstollen auch auf zellulärer Ebene zu nachweisbaren Effekten führt. Inwieweit die vorliegenden Beobachtungen allerdings einen klinischen Stellenwert haben, kann gegenwärtig noch nicht beurteilt werden.
Reinisch N: Reduktion der Sauerstofffreisetzung aus Neutrophilen. In: Radon und
Gesundheit. (Hrsg.: Deetjen P, Falkenbach A). P. Lang Verlag 75-82 (1999)
Auswirkungen einer Heilstollen-Kur im Gasteiner Heilstollen auf die Freisetzung von entzündungshemmenden Zytokinen (körpereigenen Botenstoffen)
In dieser Studie aus dem Gasteiner Heilstollen, die in Zusammenarbeit mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Zytokinforschung in Wien durchgeführt wurde, wurden 80 Patienten mit M. Bechterew (Spondylitis ankylosans, ankylosierende Spondylitis) vor und nach einer Heilstollen-Kur im Gasteiner Heilstollen untersucht. Dabei zeigte sich nach der Kur bei mehr als 80% der Patienten eine vermehrte Freisetzung von TGF-Beta (Transforming Growth Factor-Beta), einem körpereigenen Botenstoff („Zytokin“), der zu den sogenannten anti-inflammatorischen, entzündungshemmenden Zytokinen gehört und damit ein Gegenspieler der pro-inflammatorischen, entzündungsverstärkenden Zytokine wie beispielsweise TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor-alpha) ist, die bei der Entzündungsauslösung und -ausbreitung bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie M. Bechterew oder rheumatoider Arthritis eine zentrale Rolle spielen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Therapie im Heilstollen auch auf molekularer Ebene zu nachweisbaren Effekten führt. Inwieweit die vorliegenden Beobachtungen allerdings die in den klinischen Studien beobachteten Wirkungen der Heilstollen-Therapie über einen immunologischen bzw. molekularbiologischen Mechanismus erklären, kann gegenwärtig noch nicht beurteilt werden.
M. Shehata, J. D. Schwarzmeier, M. Hilgarth, D. Richter, G. Leiner, A. Falkenbach (2003): Increased levels of TGF-β1 in patients with ankylosing spondylitis after spa therapy. Eur. Cytokine Network, 14 (Suppl.).