rheuma-online
  • Wissen
  • Krankheitsbilder
  • Therapie
  • Medikamente
  • Selbsthilfe
  • Austausch
  • Forum
  • Chat
  • Sie sind hier:  Startseite ›
  • Rheumatherapie›
  • Radiosynoviorthese›
  • Wie wirkt die Radiosynoviorthese?

Wie wirkt die Radiosynoviorthese?

Autor
Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Bei der Radiosynoviorthese wird das Radionuklid mit seinen radioaktiven Partikeln in kolloidaler Form als Radiokolloid oder als Silikat in das Gelenk injiziert und legt sich auf die entzündlich gewucherte Gelenkinnenhaut (Synovialis). Durch die Betastrahlung kommt es zu einem gezielten Abtöten des verdickten Synovialgewebes, das von körpereigenen Freßzellen (Makrophagen) abgeräumt wird. Die Gelenkinnenhaut vernarbt und geht wieder auf ihre ursprüngliche Dicke zurück. Die örtliche Bestrahlung erfolgt aber nicht nur vom Gelenkbinnenraum aus, sondern wird wesentlich durch einen zweiten Mechanismus verstärkt. Dabei werden die radioaktiven Partikel, die an eine Trägersubstanz gebunden sind (z.B. sogenannte Kolloide), aktiv von Makrophagen, die in hoher Zahl in der entzündlich veränderten Gelenkinnenhaut vorhanden sind, aufgenommen und in das Synovialgewebe transportiert, wo sie in der Folge die Gelenkinnenhaut auch vom Gewebe selber aus bestrahlen (siehe Abb. unten).

Dieses Wirkprinzip der Radiosynoviorthese konnte durch sogenannte autoradiographische Untersuchungen bewiesen werden. Dabei konnte man zeigen, dass beispielsweise das Radionuklid [90Y] Yttrium zunächst in der oberflächlichen Schichten der Synovialmembran zu finden ist, bald danach aber auch in der tieferen Schichten (Webb et al. 1969, Isomäki et al. 1972). Praktisch ausgespart bleibt der Knorpelbereich, so dass es tatsächlich wie gewünscht zu einer selektiven Bestrahlung der krankhaft veränderten Gelenkinnenhaut kommt.

Der Rückgang der Entzündung und eine Rückbildung der Gelenkinnenhautwucherungen lässt sich auch bei einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) beobachten. Dabei sieht man eine Verkleinerung der Synovialzotten und insgesamt eine Abnahme bei der Zahl der Zotten.

In feingeweblichen Untersuchungen lässt sich beobachten, dass einige Monate nach einer Radiosynoviorthese die entzündlichen Zellverbände in der Synovialmembran nicht mehr nachweisbar sind und es zu einer bindegewebigen Vernarbung gekommen ist. Dieser Befund lässt erwarten, dass damit das aggressive Potential der Gelenkinnenhaut vermindert worden ist und die entzündliche Gelenkzerstörung gestoppt wurde.

 

Abb.: Wirkungsmechanismus der Radiosynoviorthese (klicken zur Vergrößerung). Quelle: Schering.

Rheuma-Forum

Austausch
Tipps & Hilfe
Kontakte
780.000 Beiträge, 30.000 Benutzer
Jetzt teilnehmen!

Neueste Forenbeiträge

Rheuma-Chat

Personen im Chat.
Jetzt mitchatten!

Online-Monitoring

  • Schmerztagebuch
  • OMORA (Rheumatoide Arthritis)
  • SIMORA (Methotrexat)

Rheumatologe gesucht?

Die rheuma-online User nennen empfehlenswerte Rheumatologen. mehr

metex®-Bereich

Sie werden mit dem metex® PEN oder der metex® Fertigspritze behandelt? mehr

Quellen/Redaktion

Erstellungsdatum:
21.02.2007
Letzte Änderung:
03.03.2012
  • Netzwerk

  • rheuma-online
  • rheuma-online Österreich
  • rheuma-online TV
  • rheuma-online

  • Wir über uns
  • Sponsoren
  • Folgen Sie uns

  • Facebook
  • Twitter
  • RSS
  • Weitere

  • Kontakt
  • Impressum
  • Nutzungs­bedingungen
  • Datenschutz

Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.