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MTX und Folsäure-Gabe

Autor
Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Methotrexat (MTX) ist ein Gegenspieler von Folsäure (ein sogenannter Folsäure-Antagonist). Folsäure spielt im Körper eine wichtige Rolle bei der Zellteilung. Wird die Wirkung von Folsäure aufgehoben, kann sich die Zelle nicht mehr teilen, d.h. vervielfachen. Gewünscht ist dies bei Zellen, die sich nicht teilen sollen, z.B. Krebszellen, aber auch bei bestimmten Zellen des Immunsystems, die zu stark aktiv sind und dadurch eine rheumatische Entzündung auslösen oder unterhalten.

Die Wirkung von Methotrexat kann durch die Gabe von Folsäure aufgehoben oder abgeschwächt werden. Andererseits können durch eine sinnvolle Gabe von Folsäure mögliche Nebenwirkungen (unerwünschte Wirkungen) von MTX verringert oder ganz  vermieden werden.

Für diese sogenannte Folsäure-Supplementation (Supplementation bedeutet zusätzliche Gabe von Folsäure über die Nahrung hinaus) hat es in der Vergangenheit unterschiedliche und z.T. auch widersprüchliche Empfehlungen gegeben. Mittlerweile verfolgen die meisten Rheumatologen eine einheitliche Strategie, wobei es allerdings auch dabei noch kleine Unterschiede gibt.

Im Arbeitskreis Ernährungsmedizin der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie wurde unter der Federführung von Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer eine Empfehlung erarbeitet, die auf einer umfassenden Analyse der vorliegenden Literatur basiert und den aktuellen Stand (23.09.2009) der Kenntnis berücksichtigt. Danach sollte unter einer Methotrexat-Therapie standardmäßig eine Folsäure-Supplementation mit mindestens 5 mg Folsäure erfolgen (alternativ Folinsäure). Die Folsäure-Einnahme sollte frühestens 24 Stunden nach der Einnahme von MTX bzw. der MTX-Injektion erfolgen.

Wir selber empfehlen dabei die Folsäure-Gabe 48 Stunden nach MTX, und zwar aus folgendem Grund:

Die größte Menge des Methotrexats wird am ersten Tag nach der Einnahme oder der Gabe der Spritze wieder ausgeschieden. MTX wird aber im Stoffwechsel des Körpers auch umgebaut. Dabei entsteht eine Substanz, die MTX ganz ähnlich ist und auch so ähnlich wirkt wie MTX (man nennt dies ein wirksames Stoffwechselprodukt oder einen wirksamen Metaboliten). Dieser wirkt zum größten Teil am zweiten Tag nach der MTX-Einnahme ausgeschieden, so daß sich, grob gerechnet, 48 Stunden nach der Einnahme von MTX  keine wesentlichen Mengen der Substanz oder ihres wirksamen Stoffwechselproduktes mehr im Körper befinden. Theoretisch und nach der praktischen Erfahrung erreicht man einen guten Schutz vor möglichen MTX-Nebenwirkungen und zugleich eine möglichst geringe Wirkungsabschwächung, wenn die Folsäure-Supplementation 48 Stunden nach MTX-Verabreichung erfolgt.

Weit verbreitet ist die Empfehlung, die Folsäure bereits 24 Stunden nach der MTX-Einnahme bzw. MTX-Spritze einzunehmen. Hintergrund ist wahrscheinlich, daß dies in der Vergangenheit einmal für klinische Studien mit Methotrexat festgelegt wurde und dieses Vorgehen im Anschluß daran eher gewohnheitsmäßig übernommen wurde.

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Quellen/Redaktion

Erstellungsdatum:
15.03.2011
Letzte Änderung:
04.01.2012
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