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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) August 05, 2000 um 18:24:39:

Als Anwort zu: Re: Unter 45 und Arthrose in den Knien und in der Lendenwirbelsaeule? eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) July 31, 2000 um 00:25:12:

Hallo und vielen Dank fuer Deine mail,

dass mit der Angst, dass kenne ich natuerlich, man weiss irgendwie nicht wie die Zukunft aussehen wird und die Aerzte können auch keinen anständigen Hinweis geben. Ich habe schon einige verschieden Meinungen gehört, von: Bei Ihren Knien können wir leider nichts für Ihren Ruecken machen. bis: Ach, da ist doch gar nichts, Sie können alles machen was Sie wollen.
Einiges habe ich aber inzwischen herausbekommen. Man braucht einen hervorragenden Krankengymnasten, der sich mit Verschleisserkrankungen und den dazugehoerigen Muskelverspannungen auskennt. Man braucht weiterhin ein Schmerzmittel bzw. eine Kombination von Schmerzmitteln, die die Schmerzen gut abdaempft. Ansonsten ist der Teufelskreis mit Schmerzen und Verkrampfen im Gange. Ich bin zur Zeit mit einer Schmerztherapie zu Gange, wo ich lerne wie ich Verkrampfungen erkenne und sie auch selber wieder loesen kann. Fuer den Ruecken habe ich auch ein flexibles Korsett erhalten. Wenn ich jetzt Dinge mache, die ich normalerweise nicht kann (im Biergarten sitzten, Einkaufen gehen, im Flugzeug sitzen), ist es mir eine Hilfe. Es dauert nun doppelt so lange bis ich nicht mehr kann. Ausserdem soll ich dabei rausfinden, was ich fuer neue Werte und Wuensche habe, wo die alten wegen der Einschraenkungen nicht mehr funktionieren.
Drei Jahre lang habe ich an meinen Karrierezielen festgehalten, die Krankheit soweit ignoriert, und jeden Tage Gymnastik gemacht und im Schwimmbad gewesen. Irgendwie hat diese Durchhaltetaktik nicht funktioniert, so dass ich vor ein paar Wochen erkennen musste, das ich nicht die naechsten dreissig Jahre damit verbringen moechte, zu arbeiten und auszuruhen. Eins ist naemlich sicher, dass sich das Leben veraendert hat, und man sich nicht mehr mit den anderen Gesunden vergleichen kann. Ich muss sehr viel mehr Planen und Ruecksicht nehmen auf meinen Koerper. Er verlangt zwischendurch viel und vorallen Dingen auch viel Ruhe und die richtigen Bewegungen.
Radfahren tut mir jetzt sehr gut. Ich habe mir ein vollgefedertes Winora-Fahrrad gekauft (tiefer Einstieg; Shimano 7-gang Schaltung, die sich einfacher als andere schalten laesst und ein paar Zaehne mehr an meinem Ritzel; zwei Bremsen vorne, damit man den Ruecktritt nicht benutzen muss und ein super Sattel). Dann habe ich mit vier Kilometern alle zwei Tage angefangen und bin nach 4 Monaten auf 13 Kilometern, worauf ich sehr stolz bin. Mit vier Kil. wirst Du vielleicht nicht anfangen, da ich schon vorher auf dem Hometrainer geuebt hatte, und da habe ich auch mit ein paar hundert Metern angefangen im leichtesten Gang. Das geht halt alles unendlich langsam. Warmwassergymnastik ist auch super. Man muss blos eine Gruppe erwischen, die nicht herumspringt und dass Wasser muss ueber 32 Grad haben, sonst war mir das auf die Dauer zu kalt.

Wuerde mich freuen mehr von Dir zu hoeren.

Gruesse
Dorothee


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