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TNF-Blocker bei chronischer Hepatitis C sicher, vielleicht sogar nützlich

Die Behandlung mit einem Tumor Nekrose Faktor-Blocker scheint sich positiv auf die chronische Hepatitis C auszuwirken. Eine Aktivierung der Hepatitis wurde durch den TNF-Blocker nicht beobachtet. Wie sich der Einsatz von TNF-Blockern auf die Hepatitis B und bei einer HIV-Infektion auswirkt, ist derzeit noch unklar.

Montag, 14.02.2005 · Archiv bis Mai 2005
Autor
Dr. med. Gabriele Moultrie

Die Behandlung mit einem Tumor Nekrose Faktor-Blocker (TNF-Blocker) kann zum Aufflammen einer schwelenden Infektionserkrankung führen. Bekannt ist die Reaktivierung alter Tuberculoseherde unter einer Therapie mit TNF-Blockern. Für die Hepatitis C scheint dies nicht der Fall zu sein. Wie Dr. Leonard H. Calabrese (Cleveland Clinic, OH) nach Durchsicht der zu diesem Thema vorhandenen Literatur berichtet, scheinen sich die TNF-Blocker nicht negativ auf eine chronische Hepatitis C aus zu wirken. Auf Grund fehlender Daten, ist derzeit nicht klar, ob das auch für die chronische Hepatitis B oder gar die HIV-Infektion gilt.

Calabrese selbst beendete kürzlich mit seiner Arbeitsgruppe eine Studie, in der 50 Patienten mit einer chronischen Hepatitis C entweder ausschließlich mit der Standarttherapie aus Interferon und Ribaverin behandelt wurden oder zusätzlich zu dieser Therapie den TNF-Blocker Etanercept (Enbrel) erhielten. Nach 24 Behandlungswochen wurde ein deutlicher Benefit in der Etanercept-Gruppe offenbar. Sowohl die Leberwerte (ALT) als auch die Viruslast besserten sich unter Etanercept häufiger, als unter Placebo. So lies sich das Hepatitis C Virus (HCV) bei 58% der Patienten in der Etanercept-Gruppe nach 6 Behandlungsmoanten nicht mehr nachweisen, während sich dieser Erfolg unter der Standarttherapie nur bei 23% der Patienten einstellte. Ernsthafte Nebenwirkungen traten unter dem TNF-Blocker nicht auf. Dieser Studie nach zur Folge ist der Einsatz eines TNF-Blockers bei Hepatitis C nicht nur sicher, sonder sogar wirksam. Calabrese vermutet, dass dieser positive Effekt mit einem Anstieg zytotoxischer T-Zellen zusammenhängt.

Seiner Meinung nach, ist demnach auch die Behandlung einer rheumatoiden Arthritis mit einem TNF-Blocker auch dann sicher, wenn gleichzeitig eine chronische Hepatitis C besteht. Er empfiehlt dennoch eine engmaschige Überwachung der Leberwerte und der HCV-RNA, sowie eine Gewebsprobe der Leber vor Beginn der Therapie.

Wie es mit dem Einsatz von TNF-Blockern bei gleichzeitig bestehender chronischer Hepatitis B aussieht, ist im Augenblick nicht eindeutig geklärt. Laut Calabreses Erfahrung kommt es nicht zu einer Aktivierung der Hepatitis B, wenn gleichzeitig zum TNF-Blocker eine antivirale Therapie durchgeführt wird. Er empfiehlt vor jeder TNF-Blocker Therapie durch Blutuntersuchung zu prüfen, ob der Patient mit dem Hepatitis B Virus Kontakt hatte. Liegt chronisch aktive Hepatitis B vor, so sollten die Patienten zusätzlich eine antivirale Therapie (zum Beispiel mit Lamivudin) erhalten.

Bezüglich der TNF-Blocker Therapie bei HIV-Patienten ist die Datenlage noch spärlicher. Calabrese berichtet von zwei HIV-Patienten, die auf Grund einer Psoriasisarthritis und einer reaktiven Arthritis mit Etanercept bzw. Infliximab behandelt wurden. Bei beiden Patienten trat unter dem TNF-Blocker eine rasche und überzeugende Besserung der Gelenkbeschwerden ein. Bei einem Patienten kam es jedoch gleichzeitig zum Auftreten gehäufter microbieller Infektionen. Calebrese rät daher vom Einsatz eines TNF-Blockers ab, wenn das Immunsystem des Patient sehr geschwächt ist (weniger als 100 CD4-Zellen) und infektiöse Begleiterkrankungen bestehen.

Literatur:

Literatur:

1. Calabrese LH, Zein N, Vassilopoulos D. Safety of antitumor necrosis factor (anti-TNF) therapy in patients with chronic viral infections: hepatitis C, hepatitis B, and HIV infection. Ann Rheum Dis 2004; 63 (Suppl 2):ii18-ii24.

 

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