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Morbus Raynaud – neues Einsatzgebiet für Viagra?

Da die Behandlung der Durchblutungsstörungen bei M. Raynaud oft wenig erfolgreich ist und häufige Nebenwirkungen die Therapie erschweren, sind Alternativen zu den bisherigen Therapieoptionen sehr gefragt.

Dienstag, 18.04.2006 · Behandlung
Autor
Dipl.oec.troph. Elke Gurschke

Ärzte der Klinik für Innere Medizin des Universitatsklinikums des Saarlandes in Homburg/Saar verfolgten die Möglichkeit eines Einsatzes von Sildenafil (Handelsname Viagra) zur Behandlung von therapieresistentem Morbus Raynaud.

Das Studiendesign sah folgendermaßen aus:

     

  • Placebo-kontrolliert: die sogenannte Verum-Gruppe bekam den Wirkstoff, eine Kontrollgruppe erhielt ein unwirksames Scheinmedikament (Placebo)
  • Doppelblind: weder Ärzte noch Patienten wussten, ob sie Wirkstoff oder Placebo bekamen
  • Feste Dosierung: die Dosis blieb über die Untersuchungsdauer gleich
  • Crossover („Überkreuz“): nach einer festgelegten Studiendauer wurden Verum- und Placebo-Gruppe getauscht, jeder Patient erhielt also eine Zeit lang den Wirkstoff und ebenso lange das Scheinmedikament.

Insgesamt wurden 16 Patienten mit sekundärem M. Raynaud in die Studie einbezogen, bei denen bisherige Therapieversuche mit Gefäß erweiternden Medikamenten erfolglos geblieben waren.

Die Patienten erhielten 4 Wochen lang zweimal täglich 50 mg Sildenafil (bzw. Placebo). Auftretende Raynaud-Symptome wurden mit Tagebuch-Eintragungen und einem 10 Punkte umfassenden Fragebogen, dessen Ergebnisse den Gesamtwert „Raynaud's Condition Score“ ergaben, festgehalten. Außerdem wurde die Fließgeschwindigkeit in den Kapillaren (kleinste Blutgefäße) des Nagelfalzes gemessen.

Während der Einnahme von Sildenafil nahm die Häufigkeit der M. Raynaud-Attacken von durchschnittlich 52 auf 35 ab, auch die Dauer der einzelnen Anfälle wurde kürzer: durchschnittlich 9,7 statt 17,4 Stunden. Der aus dem Fragebogen ermittelte „Raynaud's Condition Score“ sank von durchschnittlich 3,0 auf 2,2 Punkte. Die Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Kapillaren stieg bei jedem behandelten Patienten an, im Mittel wurde mehr als eine Vervierfachung (von 0,13 mm/s auf 0,53 mm/s) des Ausgangswertes erreicht.

Zwei Patienten mussten wegen Nebenwirkungen aus der Studie genommen werden, einer litt unter Kopfschmerzen, der andere hatte starke Muskelschmerzen in den Beinen. Interessanterweise hatte niemand aus der Placebo-Gruppe Nebenwirkungen, woraus die Ärzte den Schluss zogen, dass trotz des Doppel-Blind-Verlaufes die Patienten wussten, ob sie Verum oder Placebo bekamen.

Die Erkenntnis der Ärzte:

Sildenafil könnte für die Behandlung von M. Raynaud eine interessante Therapieoption darstellen, da es sich sowohl wirksam, als auch gut verträglich zeigte.

Literatur

Fries R, Shariat K, von Wilmowsky H, Bohm M. Sildenafil in the treatment of Raynaud's phenomenon resistant to vasodilatory therapy. Circulation. 2005 Nov 8;112(19):2980-5.

Weiterführende Informationen:

www.siumed.edu/medicine/derm/education/jclub/mar2006/levitra%20in%20Raynaud's.pdf
clinicalevidence.com/ceweb/conditionpdf/1119.pdf
www.medpagetoday.com/Cardiology/PeripheralArteryDisease/tb/2096
www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi
 

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