rheuma-online
  • Wissen
  • Krankheitsbilder
  • Therapie
  • Medikamente
  • Selbsthilfe
  • Austausch
  • Forum
  • Chat
  • Sie sind hier:  Startseite ›
  • Aktuelles›
  • rheuma-news

Möglicher Zusammenhang zwischen Hepatitis B Impfung bei juveniler Arthitis und dem Auftreten einer Multiplen Sklerose

Die Impfung gegen Hepatitis B ist bei der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) wirksam und führt nicht zu einem Aufflammen der Gelenkentzündung. Neuen Studienergebnisse zur Folge scheint die Impfung gegen Hepatitis B aber das Risiko einer Multiplen Sklerose zu erhöhen.

Freitag, 29.10.2004 · Archiv bis Mai 2005
Autor
Dr. med. Gabriele Moultrie

 

Im Rahmen einer türkischen Studie unter der Leitung von Dr. Ozgur Kasapcopur (Serrahpaa Krankenhaus, Universität Istambul, Türkei). wurde bei 39 Kindern mit juveniler idiopathischen Arthritis (JIA) der Einfluß der Hepatitis B Impfung auf die Grunderkrankung untersucht. Alle Patienten waren zum Zeitpunkt der Impfung beschwerdefrei. Die Ansprechrate auf den Impfstoff (gemessen in der Höhe der produzierten Antikörper gegen Hepatitis B) lag etwas niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen, war aber für einen wirksamen Impfschutz ausreichend. Die Wirksamkeit des Impfstoffes wurde nicht von einer begleitenden Methotrexat- oder Kortisonbehandlung abgeschwächt. Ein Aufflammen der Krankheitsaktivität wurde nicht beobachtet.

Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen der türkischen Arbeitsgruppe bei erwachsenen Patienten mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. Auch hier kam es nach der Hepatitis B Impfung nicht zu einer Verschlechterung der Grunderkrankung. Laut Kasapcopur sei die mancherorts vertretene Meinung, dass die Hepatitis B Impfung zu einer rheumatoiden Arthritis führen könne, gradezu ein Mythos.

Dennoch wird die Sicherheit der Hepatitis B Impfung weiterhin in Frage gestellt. Bereits 1996 wurde ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Multiplen Sklerose nach Hepatitis B Impfung vermutet. Nachfolgende Untersuchungen diese Vermutung nicht bestätigen. Eine neue Studie unter der Leitung von Dr. Miguel Hernan (Harvard School of Public Health, Boston, MA) widmete sich erneut diesem Thema und bediente sich dabei einer großen englischen Datenbank (UK General Practitioner Research Database), die ungefähr 3 Millionen Menschen seit 1987 erfasst.

In diesem großen Patientenkollektiv entwickelten 163 eine Multiple Sklerose. Bei 11 Patienten traten die Symptome innerhalb der ersten drei Jahre nach einer Hepatitis B Impfung auf. Trotz der geringen Fallzahl ist das Risiko im Vergleich zur nicht geimpften Bevölkerung damit statistisch signifikant erhöht. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Immunisierung gegen Hepatitis B, das Risiko einer Multiplen Sklerose verdreifacht.

Diese Studie hat den Streit um die Impfsicherheit der Hepatitis B Impfung wieder neu aufleben lassen. Trotz aller Bedenken und möglicher Risiken ist jedoch der immense Nutzen der Hepatitis B Impfung nicht weg zu diskutieren.

1. Literatur: Kasapcopur O, Cullu F, Kamburoolu-Goskel A et al. Hepatitis B vaccination in children with juvenile idiopathic arthritis Ann Rheum Dis 2004; 63:1128-1130.

2. Hernan M et al. Recombinant hepatitis B vaccine and the risk of multiple sclerosis. A prospective study. Neurology 2004; 63:838-842.

 

Rheuma-Forum

Austausch
Tipps & Hilfe
Kontakte
780.000 Beiträge, 30.000 Benutzer
Jetzt teilnehmen!

Neueste Forenbeiträge

Rheuma-Chat

Personen im Chat.
Jetzt mitchatten!

Online-Monitoring

  • Schmerztagebuch
  • OMORA (Rheumatoide Arthritis)
  • SIMORA (Methotrexat)

Rheumatologe gesucht?

Die rheuma-online User nennen empfehlenswerte Rheumatologen. mehr

metex®-Bereich

Sie werden mit dem metex® PEN oder der metex® Fertigspritze behandelt? mehr
  • Netzwerk

  • rheuma-online
  • rheuma-online Österreich
  • rheuma-online TV
  • rheuma-online

  • Wir über uns
  • Sponsoren
  • Folgen Sie uns

  • Facebook
  • Twitter
  • RSS
  • Weitere

  • Kontakt
  • Impressum
  • Nutzungs­bedingungen
  • Datenschutz

Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.