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Deutschlands erste Früharthritis-Klinik am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf

Der 26. Juli 2005 wird als besonderer Tag in die Rheuma-Annalen eingehen, denn heute wurde ein Pilot-Projekt auf den Weg gebracht, das Patienten mit früher rheumatoider Arthritis eine optimale Behandlung ihrer Erkrankung sichert.

Montag, 01.08.2005 ·
Autor
Elke Gurschke
Freude über den erfolgreichen Vertragsabschluß. Hintere Reihe v.l.n.r.: Dr. Holz, Ev. Krankenhaus Düsseldorf, Hans-Werner Veen, Landesgeschäftsführer DAK NRW, Priv. Doz. Dr. Med. Hans-Eckhard Langer, Rheumatologische Schwerpunktpraxis am Ev. Krankenhaus Düsseldorf, Frank Bausch, KV-Consult der kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Karl Hermann Haack, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen (im Bild verdeckt), Harry Fuchs, Verwaltungsrat der Hamburg Münchener Krankenkasse; Vorne: Dr. Herbert Rebscher, Vorsitzender des Vorstandes der DAK, Dieter Baltzer, Vorstand der Hamburg Münchener Krankenkasse

Nach langwierigen, aber konstruktiven Verhandlungen ist nun der Vertrag zur „Integrierten Versorgung bei rheumatoider Arthritis“ endlich in trockenen Tüchern.

Beteiligt an den Vertragsverhandlungen waren die Rheumatologische Schwerpunktpraxis am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf (Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer), das Evangelische Krankenhaus Düsseldorf und die KV Consult der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sowie die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) und die  Hamburg Münchener Krankenkasse (HMK).

Die Unterzeichnung des Vertrages fand in den Räumlichkeiten des Hotels Holiday Inn in Düsseldorf statt. Unter regem Interesse von zahlreichen Vertretern der Presse wurden um kurz nach 11:00 Uhr die erforderlichen Unterschriften geleistet.

Anschließend kamen die verschiedenen Vertragspartner zu Wort.

Nach einigen einleitenden Worten des Pressesprechers und Leiters der Abteilung Marketing der DAK Landesgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen, Herrn Rainer Schmöning, sprach zunächst der Vorstandsvorsitzende der DAK, Herr Dr. h.c. Herbert Rebscher.

Er erläuterte die Überlegungen der Krankenkassen zum Thema „Integrierte Versorgung bei früher rheumatoider Arthritis“. Ein leistungsstarkes Netzwerk von medizinischen Einrichtungen solle für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten mit allen notwendigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sorgen. So werden zum Beispiel spezielle Blutuntersuchungen vorgenommen, die sehr aussagekräftig die Krankheitsprognose verdeutlichen, und auch Kernspin-Untersuchungen gehören mit zum Umfang des Behandlungskonzeptes.

Die Zusammenarbeit der beiden beteiligten Krankenkassen geht weit über dieses Projekt hinaus. Bereits im Dezember 2003 wurde eine Kooperations-Vereinbarung geschlossen, die für die Versicherten von DAK (knapp 7 Millionen Versicherte) und HMK (340.000 Versicherte) durch verschiedene Maßnahmen ein Plus an Versorgungsqualität bringt. Hierzu gehört jetzt auch die Zusammenlegung der Geschäfträume von DAK und HMK in Düsseldorf, die zu diesem Anlass ebenfalls gefeiert wurde. Durch die gemeinsamen Büroräume sei eine Senkung der Betriebskosten um 30 % möglich geworden, teilte der Vorstand der HMK, Herr Dieter Baltzer, den Anwesenden mit. Versetzte Arbeitszeiten der Mitarbeiter mit daraus resultierenden längeren Öffnungszeiten der Geschäftsstelle sollen zu einer besseren Betreuung der Versicherten beitragen. Auch ein Gedanken-Austausch der Mitarbeiter sei zur Ausweitung der Beratungskompetenz geplant.

Herr Harry Fuchs, Verwaltungsrat der HMK, der von Schmöning als ein „Impulsgeber“ dieses Integrierten Versorgungsvertrages zur rheumatoiden Arthritis bezeichnet wurde, erklärte nochmals das Ziel dieser Vereinbarung: Es soll eine konsequente hochwertige frühzeitige Versorgung der Patienten mit früher rheumatoider Arthritis sicher gestellt werden, die letztendlich durch weitgehende Vermeidung von Krankheit und Invalidität bei den Patienten auch ökonomische Vorteile für das Gesundheitssystem bietet.
Zur Frage nach dem Standort Düsseldorf für dieses Pilotprojekt erklärte er, dass hier Partner mit besonderer Kompetenz, nämlich der Rheumatologe Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer als ein besonders ausgewiesener Rheumatologe und das Evangelische Krankenhaus mit seinen verschiedenen Abteilungen bereits seit langem eng und erfolgreich zusammen arbeiten.

Auch ein Mitglied des deutschen Bundestages war anwesend, nämlich Herr Karl Hermann Haack, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Er verdeutlichte die Gedanken der Bundesregierung zu dem Konzept der Integrierten Versorgung. Die sonst im Gesundheitssystem geltenden Sektoren „Ambulante Versorgung“, „Stationäre Versorgung“ und „Rehabilitationsmaßnahmen“ als drittes Standbein sind hier aufgehoben und „unter einem Dach“ vereinigt. Jeder dieser Sektoren muss normalerweise seine eigenen Kosten im Griff haben und spart daher, wo er kann, oft zu Lasten eines anderen Sektors. Bei der Integrierten Versorgung ist aber diese Kostenweitergabe kein Thema mehr, da die Grenzen aufgehoben sind und alle Hand in Hand arbeiten – zum Wohle der Kranken und der Versicherten-Gemeinschaft. Insgesamt stehen im Rheinland bis 2007 pro Jahr etwa 75 Millionen Euro als Anschubfinanzierung von Konzepten zur Integrierten Versorgung bereit.

Dr. Langer stellte den Anwesenden anschließend die rheumatoide Arthritis mit Symptombeschreibung und aussagekräftigen Bildern von betroffenen Gelenken vor. Tabellen zur Bedeutung der Krankheit und der derzeitigen Dauer bis zum Beginn einer erfolgversprechenden Therapie vervollständigten das Bild. Allen Anwesenden wurde spätestens jetzt die Notwendigkeit der Integrierten Versorgung für dieses Krankheitsbild bewusst.

Eine Zahl erregte besonderes Aufsehen: Während in Deutschland im Jahr 2004 noch 21 Monate vergingen, bis ein Patient nach dem Auftreten erster Symptome bei einem Rheumatologen vorstellig wurde, verbesserte sich dieser Wert in Schottland von 21 Monaten im Jahr 1986 auf 4 Monate im Jahr 1997. Die sprichwörtliche Sparsamkeit der Schotten hat hier für die Patienten allerbeste Früchte getragen, so Langer, denn nur die frühzeitige Behandlung erspart den Patienten eine lange Leidensgeschichte mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bis hin zur Invalidität.

Durch das „Integrierte Versorgungsmanagement“ soll ein „fast track“ erreicht werden, das heißt, die Patienten sollen nach den ersten Symptomen innerhalb von ca. 14 Tagen einen ersten Termin in der Früharthritis-Klinik bekommen, wobei zur Anmeldung nur das Ausfüllen eines speziell entwickelten Screening-Fragebogens beim Hausarzt oder bei anderen primär aufgesuchten Fachärzten (Internisten, Orthopäden, Chirurgen) und die Zugehörigkeit zu einer der beteiligten Krankenkassen notwendig ist.

Die Vertreter der Presse hatten anschließend noch Gelegenheit, einige Fragen zu stellen, wobei das Hauptthema die Versorgung der Patienten aus anderen Krankenkassen war. Dazu erklärte Langer, dass es eine Öffnungsklausel im Vertrag gäbe, die es auch anderen Krankenkassen und auch anderen Rheumatolgoen und anderen Krankenhäusern ermöglicht, zu genau denselben Bedingungen ebenfalls diese Versorgung durchzuführen.

Dr. Rebscher machte noch einmal deutlich, dass ein Wettbewerb der Krankenkassen untereinander politisch erwünscht sei und der Versorgungsunterschied die Kompetenz und Reputation der jeweiligen Krankenkasse herausstelle. Langfristig sei durch Imitation anderer Anbieter mit einer Steigerung des gesamten Versorgungsniveaus zu rechen.

Als Mitverantwortliche für den Vertrag zum „Integrierten Versorgungsmanagement bei der frühen rheumatoiden Arthritis“ waren anwesend:

     

  • Herr Dr. Wolfgang Holz, Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf
  • Priv.Doz. Dr. med. Hans-Eckhard Langer, Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Schwerpunkt für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf und Ärztlicher Leiter der neuen Früharthritis-Klinik
  • Herr. Dr. h.c. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK)
  • Herr Frank Bausch, Geschäftsführer der KV Consult der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (die KV Consult wurde von der KV Nordrhein am 1. Februar 2004 gegründet, u.a. um die niedergelassen Vertragsärzte beim Aufbau neuer Versorgungskonzepte zu unterstützen, vor allem im Zusammenhang mit der Integrierten Versorgung)
  • Herr Dieter Baltzer, Vorstand der Hamburg Münchner Krankenkasse (HMK)
  • Herr Hans-Werner Veen, DAK-Landesgeschäftsführer Nordrhein-Westfalen
  • Herr Karl Hermann Haack, MdB, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
  • Herr Harry Fuchs, Verwaltungsrat der HMK
  • Herr Rainer Schmöning, Pressesprecher und Leiter der Abteilung Marketing der DAK-Landesgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen
Karl Herrmann Haack (2.v.r.), MdB und Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, erläutert die Bedeutung des Versorgungsvertrages für die von einer rheumatoiden Arthritis betroffenen Menschen. Neben Haack auf dem Podium: Harry Fuchs (ganz rechts), Verwaltungsrat der Hamburg-Münchner Krankenkasse, Hans-Werner Veen, Landesgeschäftsführer DAK NRW, Dieter Baltzer, Vorstandsvorsitzender der HMK, Dr. h.c. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK
Der Vorstand der Hamburg Münchner Krankenkasse, Dieter Baltzer, und der DAK-Landesgeschäftsführer Hans-Werner Veen erwarten die Fragen der Journalisten
Aufmerksamer Zuhörer: Dieter Baltzer, Vorstand der Hamburg Münchner Krankenkasse (HMK)
Dr. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK, erläutert die Vorteile des neuen Vertrages
Freut sich über den erfolgreichen Presse-Empfang und die positive Resonanz der Teilnehmer: Rainer Schmöning, Pressesprecher und Leiter der Abteilung Marketing der DAK-Landesgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen
Aufmerksam, zum Teil auch betroffen. Journalisten und Mitarbeiter der Krankenkassen verfolgen die Präsentation der Daten zur rheumatoiden Arthritis und zur gegenwärtigen Versorgungssituation von Rheumakranken in Deutschland. Anwesend auch Dr. med. Detlev Parow, MBA, (zweite Reihe, zweiter von links), Leiter des Medizinischen Kompetenzzentrums der Hamburg-Münchner Krankenkasse, und Dirk Banaschak (zweite Reihe, dritter von links), Referatsleiter Disease Management Programme / Integrierte Versorgung, Landesgeschäftsstelle Düsseldorf der Deutschen Angestellten Krankenkasse, die beide wesentlich an der Konzeption des Modellprojektes und an der Vertragsgestaltung beteiligt waren.
Karl Herrmann Haack, MdB und Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, und der DAK-Landesgeschäftsführer Hans-Werner Veen erwarten die Fragen der Journalisten

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