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Der Bechterew-Preis 2008 geht nach Berlin

Von der Deutschen Vereinigung M. Bechterew (DVMB) ausgezeichnet wurde eine Arbeit des Berliner Privatdozenten Dr. med. Heiner Appel zur Ursachenforschung der ankylosierenden Spondylitis.

Montag, 07.07.2008 · Morbus Bechterew
Autor
rheuma-online
Preisträger des Forschungspreises 2008 der Deutschen Vereinigung M. Bechterew (DVMB): Privatdozent Dr. med. Heiner Appel vom Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin. Ausgezeichnet wurde seine Arbeit „Immunologische und immunpathologische Untersuchungen zur Pathogenese der ankylosierenden Spondylitis“. Die Abbildung zeigt den Preisträger mit Prof. Dr. Ernst Feldtkeller (ganz links), Vorsitzender des Preiskuratoriums, Dieter Hilbert (2. von links) von Abbott Immunology, Sponsor des Preises, und Franz Gadenz, Vorsitzender der DVMB (ganz rechts). Bildnachweis: Pressemitteilung der DVMB vom Juli 2008.

Schweinfurt, im Juli 2008 - Zum achten Mal hat die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB) ihren Forschungspreis für eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet des Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis) verliehen. Ausgezeichnet wurde Privatdozent Dr. med. Heiner Appel vom Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin für seine Arbeit „Immunologische und immunpathologische Untersuchungen zur Pathogenese der ankylosierenden Spondylitis“. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde Ende Juni von Prof. Dr. Ernst Feldtkeller, Vorsitzender des Preiskuratoriums, und Franz Gadenz, Vorsitzender der DVMB, im Rahmen der Delegiertenversammlung der DVMB in Göttingen übergeben. Das Preisgeld wurde von Abbott Immunology gestiftet.

Mechanismen der Gelenkversteifung bei Morbus Bechterew

Kennzeichnend für den Morbus Bechterew sind schmerzhafte Entzündungen, die vorwiegend die Wirbelsäule betreffen, aber auch an anderen großen Gelenken auftreten können. Als Folge der Entzündungen wird neue Knochensubstanz gebildet, die zu einer Versteifung der Gelenke führen kann.

Doch welche genauen Mechanismen liegen der Neubildung des Knochens zu Grunde? Hierzu untersuchte PD Dr. Appel Gewebeproben, die aus Hüft- und Wirbelgelenken von Morbus-Bechterew-Patienten entnommen wurden.

Dabei fand er in Knochenbereichen, die noch von Knorpel bedeckt waren, entzündungsfördernde weiße Blutkörperchen sowie Zellen, die Knochen abbauen (Osteoklasten). In Knochenbereichen, wo der Knorpel bereits zerstört war, tauchten diese Zellen jedoch nicht auf. Appel schloss daraus, dass die Entzündungsreaktion und der damit verbundene Knochenabbau vom Knorpel aus gesteuert wird.

Die zerstörten Knochenbereiche werden später durch knochenaufbauende Zellen (Osteoblasten) wieder repariert. Wird dabei jedoch zuviel neue Knochensubstanz gebildet, kann dies zur Versteifung der betroffenen Gelenke führen.

Die Gelenkversteifung ist somit letztlich die Folge der entzündungsbedingten Knochenzerstörung. Eine Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten dient damit nicht nur der Schmerzlinderung – sie würde auf lange Sicht auch der Versteifung die Grundlage entziehen.

Der Preisträger

Heiner Appel (Jahrgang 1967) studierte Medizin an der Freien Universität Berlin und promovierte dort 1997. Seit 2006 ist er Facharzt für Innere Medizin und seit Mai 2008 Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie. Im Jahre 2007 habilitierte PD Dr. Appel sich mit den Forschungsergebnissen, für die er jetzt den DVMB-Forschungspreis erhielt.

Der Forschungspreis der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. (DVMB)

Der Forschungspreis der DVMB wird seit 1991 in unregelmäßigen Abständen vergeben. Drei Wissenschaftler bzw. Teams hatten sich in diesem Jahr mit neuen interessanten Forschungsergebnissen um den Preis beworben. Über die Preisvergabe entscheidet gemäß den Statuten ein Kuratorium aus namhaften Wissenschaftlern, das von der DVMB berufen wird.

In 2008 gehörten dem Kuratorium Dr. Heinrich Böhm (Bad Berka), Prof. Dr. Ernst Feldtkeller (München), Prof. Dr. Ernst-Martin Lemmel (Baden-Baden), Prof. Dr. Elisabeth Märker-Hermann (Wiesbaden), Prof. Dr. Edward Senn (Luzern, Schweiz), Prof. Dr. Joachim Sieper (Berlin) und PD Dr. Stephan Thurau (München) an.

Quelle:

Pressemitteilung der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V.
Geschäftsstelle
Metzgergasse 16
97421 Schweinfurt
Tel: 09721 22033
www.bechterew.de
 

M. Bechterew ist eine schwer verlaufende entzündlich-rheumatische Erkrankung, die nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch die Gelenke, straffe Bandverbindungen und Schleimbeutel und Sehnen sowie die Sehnenansätze befallen kann. Eine typische Organmanifestation außerhalb des Bewegungssystems ist die Regenbogenhautentzündung (Iritis, Iridocyclitis, anteriore Uveitis). Die Abbildung zeigt die Bechterew-typische vermehrte Beugung der Brustwirbelsäule (vermehrte BWS-Kyphosierung) und die resultierende Hyperlordose (vermehrte Rückneigung) der Halswirbelsäule. r-o-Foto: H.E. Langer
Sogenannte Bambusstab-Wirbelsäule bei M. Bechterew. Im Krankheitsverlauf bilden sich Knochenspangen entlang der straffen Bandverbindungen, die die Wirbelsäule im Röntgenbild wie einen Bambusstab erscheinen lassen. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist dadurch vollkommen aufgehoben; ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium bei M. Bechterew geht mit einer völligen Einsteifung im Rücken einher.

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