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Der 6.Vorarlberger Rheumatag

fand am Samstag, den 26.4.08 in Rankweil statt. Jutta Sturn, die Vizepräsidentin der Österreichischen Rheumaliga, hatte – mit der technischen und logistischen Hilfe ihres Sohnes Alexander – wieder einen insgesamt perfekten Tag gestaltet.

Mittwoch, 07.05.2008 · Kongress-Berichte
Autor
Dr.G.Lind-Albrecht
Die Basilika von Rankweil

Getagt wurde im Vinomna-Saal zu Füßen der mächtigen Basilika von Rankweil. Vinomna ist – wie wir von Jutta Sturn lernten - der alte römische Name für Rankweil. Im Jahre 842 wurde Rankweil erstmals urkundlich erwähnt. Die klimatische Bevorzugung des Ortes im oberen Rheintal hatten die Römer aber schon vorher erkannt: Vinum heißt ja bekanntlich Wein - und wer genau hinschaut, sieht auch, dass die Basilika auf einem Weinberg thront. Außerdem war für die Römer Vinomna ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf der Strecke Chur-Augsburg.
Nun, wir hatten nicht mehr so ganz den Eindruck des Verkehrsknotenpunktes und wir tranken auch keinen Vorarlberger Wein, aber das, was Jutta Sturn für die 196 Zuhörer zusammengestellt hatte, war sehr zentral und wesentlich gehaltvoller als so manches Tröpferl.
 
Dr. Anton Knoblechner, Leiter der Rheuma-Ambulanz am Krankenhaus Dornbirn, führte die aufmerksamen Zuhörer durch das Nachmittags-Programm.
Daniela Loisl, die Präsidentin der Österreichischen Rheumaliga, sprach die einleitenden Worte und räumte zuerst einmal mit den Vorurteilen auf, die zum Thema Rheuma immer noch kursieren. 1.) Rheuma ist nicht selten, sondern relativ häufig. Es gibt eigentlich nicht „das Rheuma“: unter Rheuma im weiteren Sinne versteht man eine Vielzahl (mehrere Hundert) verschiedene rheumatische Erkrankungen. 2.) Rheuma ist keine „Alte-Leute-Krankheit“, sondern Rheuma kann jeden in jedem Alter treffen, ja selbst im Säuglingsalter ist ein Beginn möglich.
Daniela Loisl machte deutlich, wie wichtig die Selbsthilfegruppe für Betroffene mit rheumatischen Erkrankungen ist, angefangen beim mündlichen Austausch in der Gruppe, über das Einholen von Information in der Gruppe oder durch Vorträge auf Tagungen wie der jetzigen und über das ¼-jährlich erscheinende Heft der Österreichischen Rheumaliga bis hin zur politisch wichtigen Interessensvertretung. Angesichts dieser Funktionen der Rheumaliga und des sehr moderaten jährlichen Mitgliedsbeitrages von 15.-Euro ermunterte sie zur Mitgliedschaft.

Es folgten 3 mitreißende eigens für den Rheumatag einstudierte Tänze von Jutta Sturns Gruppe „back to motion“. Die begeisterten Zuschauer konnten erleben, wie Jutta und ihre Mit-Tänzerinnen in einer wunderschönen und perfekt einstudierten Choreografie zu zeitgemäßen Musik-Titeln wie : Ich weine nur weil’s regnet u.a.m. - sich unglaublich leicht über die Bühne bewegten, ja teils regelrecht über die Bühne schwebten - offenbar völlig unbeeindruckt von den diversen Einschränkungen, welche die Krankheit bei vielen aus der Gruppe hinterlassen hat.

Das Motto auf den frühlingshaft farblich abgestimmten T-Shirts „s’leaba isch koa schoki“ ließ erahnen, was für ein Potential an Humor und Abgeklärtheit in Verbindung mit Energie und Durchhaltevermögen ohne jegliches Selbstmitleid in dieser Gruppe steckt.

Die 12 Tänzerinnen zeigten mehr Ausstrahlung und vor allem mehr Ausdruck als so manche kerngesunde Tanzgruppe aus Profis. 2004 hat Jutta Sturn die ersten Kontakte für diese Gruppe geknüpft, 2005 wurde „back to motion“ dann offiziell gegründet. Und seither treffen sich die 12 Aktiven, alle schwer betroffene RA-Patientinnen, jeden Montag um sich gemeinsam zur Musik und unter fachgerechter Anleitung zu bewegen. Die fachkundige therapeutische Betreuung der Gruppe hat inzwischen die Physiotherapeutin Bernadette Bonmassar.

„back to motion“ hat auch schon einen kleinen Ableger: Seit dem 1.4.08 gibt es die Gruppe Lustenau mit bisher 5 Mitgliedern. Man wird sehen ob sie in Jutta Sturns Fußstapfen treten.
Nach dem verdienten Applaus folgten dann insgesamt 7 medizinische Vorträge, über die in den kommenden Tagen ausführlich im Einzelnen berichtet wird. 

Prim. Univ. Doz. Dr. Thomas Bochdansky, Leiter der Physikalischen Medizin des LKH Rankweil referierte über Rheuma und Bewegung
Er lieferte uns praktisch den theoretischen Unterbau für das, was wir soeben erlebt hatten. Eine seiner wichtigsten Botschaften war, dass Bewegung trotz Schmerzen nicht nur die Beweglichkeit erhält und die Muskeln stärkt, sondern auch einen schmerzlindernden Effekt hat. Gelenke leben von der Bewegung! Wer rastet der rostet! Und Bewegung in der Gruppe hat eine wichtige soziale Funktion.

Prof. DDr Archibald von Strempel, Leiter der Orthopädie des LKH Feldkirch berichtete über operative Interventionen bei Rheuma.
Seine dringliche Bitte an Betroffene und betreuende Therapeuten war es, früh genug beim Operateur vorstellig zu werden, damit die von ihm ausführlich vorgestellten Möglichkeiten der modernen Rheumaorthopädie auch tatsächlich ihre optimalen Wirkungen entfalten können.

Prim. Doz. Dr. Günter Höfle, Leiter der Inneren Medizin und Intensiv-Medizin des LKH Hohenems, referierte zur Osteoporose bei Rheuma
Von den Risikofaktoren der Osteoporoseentstehung über die Vorgänge im Knochenhaushalt, die Diagnostik und die Therapie spannte sich der Bogen. Zur Überraschung mancher Zuhörer rechnete er vor, dass aus der Altersgruppe über 50 Jahren jede dritte Frau und jeder siebte Mann in Österreich an Osteoporose leidet. Die gefährlichen Folgen der Osteoporose, die Knochenbrüche aus nichtigen Gründen, werden oft nicht erkannt, vor allem wenn es um Wirbelkörperbrüche geht.

Dr. Gudrun Lind-Albrecht, ltd. Ärztin der Früharthritis-Klinik am Ev. Krankenhaus in Düsseldorf, hatte das Thema: Natürliche Heilmittel bei rheumatischen Erkrankungen
Das Anliegen des Vortrags war es, zu einem optimales Zusammenspiel aus Schulmedizin und Naturheilkunde zu gelangen, indem die Stärken der Naturheilkunde (Aufbau und Förderung körpereigener Heilungskräfte) und die Schwächen (allenfalls ergänzende Therapie, keine starken Einflüsse auf die Grundkrankheit, dennoch mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen ) bewusst kalkuliert werden und diese Methoden nicht anstelle der Schulmedizin, sondern zusätzlich eingesetzt werden.

Prof. Dr. Manfred Herold, Leiter der Rheuma-Ambulanz der Universitätskliniken in Innsbruck, erklärte den Nutzen von Laboruntersuchungen bei Rheuma
Er erklärte den Zuhörern, welche Laborwerte wann einen Sinn haben und welche Aussage das Labor für Diagnosestellung, Verlaufsbeurteilung und Früherkennung von Medikamenten-Nebenwirkungen hat.

Dr. Lothar Boso von der Rheuma-Ambulanz in Bludenz sprach anschließend über die Arthritis psoriatica.
Er klärte die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen RA und A.psoriatica. Er zeigte das typische Verteilungsmuster des Gelenkbefalls bei der A.psoriatica auf und gab therapeutische Empfehlungen, die sich vor allem bei leichteren Formen der A.psoriatica etwas unterscheiden von denen der RA, die aber bei schweren Formen durchaus identisch sind mit denjenigen bei der RA – abgesehen von der Tatsache, dass er immer einen Hautarzt mit im Boot haben möchte. Die Therapie insgesamt sollte multimodal sein.


Abschließend berichtete Dr. Anton Knoblechner, Leiter der Rheuma-Ambulanz am Krankenhaus Dornbirn, über die Therapie der Arthrose.
Nachdem er die wesentlichen Vorgänge und Risiken der Entstehung einer Arthrose erklärt hatte, zeigte er die Unterschiede zwischen Arthritis und Arthrose auf. Bei den therapeutischen Empfehlungen war ein absoluter Schwerpunkt die Anpassung des Lebensstiles, neben der physikalischen und medikamentösen (Schmerz)-Therapie.

 

 

 

Jutta Sturm
Die Gruppe "back to motion"
Perfektes Timing
Prim.Dr.Bochdansky
Prof. von Strempel (re) im Gespräch mit Daniela Loisl, Präsidentin der Österreichischen Rheumaliga
(v.li.n.re)Prim.Dr.Höfle, Dr.Boso, Dr.Knoblechner, Prof.Dr.Herold(Fotos: Dr.Gudrun Lind-Albrecht)
Foto: Alexander Strun

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