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Chronische Entzündung – Wovon profitieren Patienten mit Rheuma & Co. wirklich?

Patienten mit chronisch entzündlichen Systemerkrankungen profitieren in der Initialphase von einem erfahrenen Internisten, der die klinische Verdachtsdiagnose stellt, gezielte Diagnostik veranlasst und die interdisziplinäre Kooperation koordiniert. Gerade in der Rheumatologie haben Fortschritte in Frühdiagnostik und in der Entwicklung zielgerichteter innovativer Medikamente zu neuen Therapiestrategien geführt.

Sonntag, 11.04.2010 · Kongress-Berichte
Autor
Dr. Barbara Missler-Karger
Frau Professor Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Vorsitzende der Kommission Wissenschaft–Nachwuchsförderung der DGIM; Direktorin der Klinik Innere Medizin IV der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken GmbH Wiesbaden–Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden; Direktorin der HSK Klinik Schlangenbad, Wiesbaden. Bildnachweis: Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)

Chronisch-entzündliche Systemerkrankungen in der Inneren Medizin können in ihrer Initialphase und in Schüben durch relativ unspezifische Allgemeinsymptome wie Fieber, Nachtschweiß, Fatigue und Myalgien auffallen. Sie befallen darüber hinaus verschiedene innere Organe, die Haut und das Nervensystem.

Dies betrifft sowohl die typischen immunologischen Systemerkrankungen wie Vaskulitiden und Kollagenosen, die primär meist als Multisystemerkrankungen manifest werden, als auch die eher organbezogenen entzündlichen Erkrankungen, die systemische Komplikationen aufweisen können (wie Morbus Crohn mit Gelenk- und Wirbelsäulenmanifestation, Erythema nodosum und Uveitis).

Die betroffenen Patienten profitieren in dieser Phase von einem erfahrenen Internisten, der die klinische Verdachtsdiagnose stellt, gezielte Diagnostik veranlasst und die interdisziplinäre Kooperation koordiniert.


Gerade in der Rheumatologie haben Fortschritte in Frühdiagnostik und in der Entwicklung zielgerichteter innovativer Medikamente zu neuen Therapiestrategien geführt:

• Das Therapieziel lautet heute nicht mehr Symptomkontrolle, sondern
   Remission der rheumatischen Erkrankung

• Individualisierte Therapieentscheidungen werden möglich durch eine
   frühzeitige Risikostratifizierung z.B. bei der rheumatoiden Arthritis: Patienten
   mit hohem Risiko für einen aggressiveren Verlauf (hohe systemische
   Entzündungsaktivität, Rauchen, Befall vieler Gelenke, Rheumafaktor- und
   CCP-Antikörper-Positivität, frühe Erosivität im Röntgenbild) werden
   identifiziert und konsequent dem Ziel der Entzündungsremission durch
   kombinierte Therapien und enge Kontrollen nähergebracht

• Erkenntnisse zu gemeinsamen genetischen Dispositionen verschiedener
   chronischentzündlicher Erkrankungen (Beispiel Morbus Crohn, Psoriasis,
   Morbus Bechterew: Assoziation mit dem IL-12- und IL-23-Rezeptorgen)
   führen zu neuen monoklonalen Antikörpertherapien, die in der
   Rheumatologie, Gastroenterologie und Dermatologie zur Anwendung
   kommen

• Komorbiditäten finden bereits bei Erstmanifestation einer rheumatischen
   Erkrankung wie der rheumatoiden Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder Lupus
   erythematodes große Beachtung, da diese Patienten ein 2-fach erhöhtes
   Risiko aufweisen, an kardiovaskulären Erkrankungen zu versterben. Eine
   effektive antirheumatische Therapie kann diesem Risiko entgegenwirken

• Der Patient profitiert von den gewachsenen Kenntnissen seiner betreuenden
   Ärzte über Infektionen im Rahmen immunsuppressiver Therapie einschließlich
   Biologikatherapien. Es existieren jetzt klare Empfehlungen zum
   Infektionsscreening (zum Beispiel Tbc-Screening vor anti-TNF-Therapie), zur
   Auswahl der Medikamente bei infektgefährdeten Patienten, zu Impfstrategien
   und eventuell Chemoprophylaxe unter Therapie

• Neben Empfehlungen zur Induktionstherapie erbrachten internationale
   Studien gerade in den letzten Jahren größere Klarheit zur Effizienz und zur
   Reduktion von Nebenwirkungen immunsuppressiver Erhaltungstherapien
   sowie zum Management refraktärer schwerer Verlaufsformen (Beispiel:
   Morbus Wegener)

Fazit:
Der Patient mit Rheuma und anderen entzündlichen Systemerkrankungen profitiert von einer frühen Diagnose, einer raschen Therapieeinleitung, der richtigen Indikationsstellung für die neuen Medikamente/Biologika, enger Überwachung durch den Spezialisten und von der Beachtung möglicher Komorbiditäten.

Quelle:
Vortrag von Frau Professor Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Vorsitzende der Kommission Wissenschaft–Nachwuchsförderung der DGIM; Direktorin der Klinik Innere Medizin IV der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken GmbH Wiesbaden–Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden; Direktorin der HSK Klinik Schlangenbad, Wiesbaden
Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
Donnerstag, 8. April 2010, 13.00 bis 14.00 Uhr – Geschäftsstelle der DGIM, Irenenstraße 1, Wiesbaden

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