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Canakinumab bei Cryopyrin-assoziertem periodischem Syndromenkreis (CAPS)

Phänotypen des Cryopyrin-assoziierten periodischen Syndroms (CAPS) sind seltene Erkrankungen, an denen z. B. in Deutschland nur 80 Patienten leiden. Seit Oktober 2009 ist Canakinumab (Ilaris®) in Europa für die Behandlung des CAPS bei Patienten ab vier Jahren zugelassen.

Mittwoch, 03.03.2010 · Erkrankungen/Krankheitsbilder
Autor
Dr. Barbara Missler-Karger
Bildnachweis: ©Thomas Brugger, Fotolia.com

Das angeborene Immunsystem reagiert auf Noxen, indem es u. a. Interleukine produziert. Die Erkrennung von Fremdstoffen erfolgt durch Pattern Recognition Particles (PRPs).  Eines der PRP, das die Aktivierung des Interleukin-1β (IL-1β) steuert, ist das Cryopyrin.
Zu dem Spektrum der Cryopyrin-assoziierten periodischen Syndrome werden gezählt: das Familial Cold Auto-inflammatory Syndrome (FCAS), Muckle-Wells-Syndrome (MWS ) und das Neonatal-Onset Multisaytem Inflammatory Disease – Chronic Infantile Neurological Cutaneous Articular Syndrome (NOMID/CINCA ).

FCAS wird durch Kälte ausgelöst. Die Anfälle können bis zu 24 Stunden dauern und äußern sich als Urtikaria, Fieber, Kopf- und Gelenkschmerz und Konjunktivitis. Die Prognose dieser mildesten Form von CAPS ist gut, trotz selten auftretenden Amyloidosen mit Nierenschädigungen.

Die Symptome des MWS treten chronisch oder periodisch auf. Dazu zählen Urtikaria, Arthralgie, progredienter Hörverlust und (nicht immer) Fieber. Bei dieser mittelschweren Form von CAPS kommen Amyloid-bedingte Nierenschäden häufiger vor.

Patienten, die an NOMID/CINCA erkrankt sind, haben aufgrund der progredient verlaufenden Erkrankung und der häufig und früh einsetzenden Niereninsuffizienz die schlechteste Prognose. Sie leiden zudem unter chronischer Urtikaria, häufigen Fieberschüben und schweren Arthralgien.

Die vielschichtigen Symptome des CAPS werden – wie der Name sagt - durch die Cryopyrin-induzierte, konstante Überproduktion von IL-1β ausgelöst und unterhalten.
Mit Canakimumab steht ein humaner monoklonaler Antikörper, der spezifisch IL-1β bindet und neutralisiert, zur Verfügung. Canakinumab muss aufgrund seiner langen Halbwertszeit (23-26 Tage), seiner niedrigen Serum-Clearance und des geringen Verteilungsvolumens nur alle acht Wochen subkutan injiziert werden.

Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 2009 präsentierte Frau Dr. Jasmin Kümmerle-Deschner, Universität Tübingen, Rheuma-Ambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Daten zum Einsatz von Canakinumab bei CAPS:

In einer offenen Behandlung von 34 Patienten mit allen drei Phänotypen des CAPS-Syndroms führte Canakinumab (2mg/kg oder 150mg s.c., bei Bedarf eine zusätzliche Injektion) innerhalb von zwei bis neun Tagen zu einer vollständigen Remission. Der berechnete Median bis zum Krankheitsrückfall betrug nach einer Injektion 115 Tage. Eine ähnlich schnelle und vollständige Remission wurde bei fünf Kindern (4-13 Jahre) und zwei adoleszenten Patienten (16-17 Jahre) unter offener Canakinumab-Behandlung beobachtet. Canakinumab zeigte ein sehr gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil. Die Bildung von Autoantikörpern wurde nicht festgestellt.

Außer der klinischen Remission normalisierten sich auch das C-reaktive Protein und das Serum-Amyloid. Letzteres würde eine Verbesserung der Langzeitprognose hinsichtlich einer Niereninsuffizienz bedeuten.

Neben CAPS gibt es andere Erkrankungen, bei denen IL-1β eine Schlüsselrolle spielt, beispielsweise die systemische juvenile idiopathische Arthritis (SJIA), Gicht, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und der Typ-2-Diabetes. Derzeit laufen Studien zum Einsatz von Canakinumab bei diesen Krankheitsbildern.

Literatur und Links

Jasmin Kümmerle-Deschner
IL-1β-Antagonisten in der Therapie von autoinflammatorischen Erkrankungen
MedReport, Sonderdruck aus 34/2009, 33. Jahrgang

Kümmerle-Deschner J.1, Blank N.2, Roesler J.3, Ramos E.4, Lachmann H.5, Hoyer J.6, Hiepe F.7, Hachulla E.8, Chaturvedi R.9, Rordorf C.10, Felix S.10, Wright A.10, Hawkins P.5
CAPS) - Ergebnisse einer offenen Phase II-Studie
Canakinumab (ACZ885), ein neuer monoklonaler Antikorper gegen IL-1β, bewirkt eine anhaltende Remission bei Patienten mit Cryopyrin-assoziiertem periodischem Syndrom
Link zum Abstract

Lachmann HJ, Kone-Paut I, Kuemmerle-Deschner JB et al.
Use of Canakinumab in the Cryopyrin-Associated Periodic Syndrome.
N Engl J Med 2009; 360:2416–2425.
Link zum full text

Novartis Pressemitteilung

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