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Bericht vom User-Workshop 2005 in Düsseldorf - Teil 2

Workshop1: Cortison-Therapie richtig gemacht

Dienstag, 18.10.2005 · Aktuelles und Termine
Autor
Ein Bericht von Susanne Beckmann aus Köln
Lebensfreude pur: Die Düsseldorfer lieben ihren Rhein und die Rheinpromade. r-o-Foto: H.E. Langer

Workshop 1, Cortison-Therapie richtig gemacht

Priv. Doz. Dr. med. H. E. Langer

Cortison ist als Medikament in der Rheumatherapie unabdingbar. Es wirkt sehr schnell und zuverlässig, um die schlimmsten Entzündungen erst einmal zu stoppen. Fragen stellen sich aber, wie man anschliessend von höheren Dosierungen wieder herunterkommt. Denn da der Körper ca. 7,5 mg an Cortisol selbst herstellt, stellt er die Produktion ein, sobald über einen längeren Zeitraum eine höhere Dosis als 7,5 mg Cortison gegeben wird. Ein längerer Zeitraum kann hierbei bereits bei einigen Wochen beginnen. Bei einer zu schnellen Reduzierung folgen innerhalb von 2-3 Tagen regelrechte Entzugserscheinungen. Also heisst es hier langsam zu reduzieren, wobei die Vorgehensweise auch mit abhängig ist vom Patienten. Eine kurzfristige Stoßtherapie mit hohen Dosen Cortison erfordert dagegen diese Vorgehensweise nicht. Der eigenen Produktion angeglichen ist somit auch die Gabe von Cortison etwas zur gleichen Zeit am frühen Morgen.

Wichtig ist aber, die Dosierung auf Dauer gering zu halten, da Cortison auch die Entwicklung einer Osteoporose begünstigen kann. Ebenso kann es zu einer cortisonbedingten Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kommen, bzw. ein bestehender Diabetes mellitus kann sich verschlimmern. Cortison regt dazu noch den Appetit an, führt zu Gewichtszunahmen und Verdauungsstörungen. Dünne, brüchige Haut sowie Probleme mit den Augen können auftreten, ein Bluthochdruck sich ausbilden, nicht zuletzt können durch Cortison eine allgemeine Ruhelosigkeit und Gereiztheit auftreten. All dies zeigt, dass Cortison als Dauermedikament eher schwierig zu handhaben ist.

Wegen dieser Nebenwirkungen lehnen viele Patienten Cortison als Medikament ab, sie vergessen dabei aber, dass diese möglichen Nebenwirkungen nur in höheren Dosierungen und bei einer länger dauernden Therapie auftreten. Die Wirksamkeit von Cortison ist aber bei vielen Patienten, gerade bei Beginn der Behandlung und bei hoher Krankheitsaktivität, ein unverzichtbarer Teil einer richtigen Therapie. Immerhin hemmt es das Immunsystem, verhindert Entzündungsreaktionen und die übermässige Bildung und Vermehrung von Gelenkinnenhaut. Auch die Gelnkzerstörung kann durchaus gestoppt werden, allerdings nicht durch Cortison alleine, sondern nur dann, wenn Cortison ergänzend zu einer langwirksamen antirheumatischen Therapie („Basistherapie“) gegeben wird. Einer eventuell auftretenden Osteoporose kann man entgegen wirken mit Gaben von Calcium und Vitamin D3 („Knochenvitamin“). Besonders in der Cortisonlangzeittherapie ist das unverzichtbar.

Ohne Cortison wird die Therapie von rheumatischen Erkrankungen auch in Zukunft nicht auskommen, daher sind Information und Akzeptanz der Wirkungsweise für den Patienten wichtig.

In den nächsten Tagen folgen die Berichte von den weiteren Workshops und Vorträgen:

Mittwoch, 19.10.2005: Bericht zum Workshop 2+5, Rheuma und Ernährung

Donnerstag, 20.10.2005: Bericht zum Workshop 3+6, Sozialrecht

Freitag, 21.10.: Bericht zum Workshop 4, Mtx-Therapie, richtig gemacht

Samstag, 22.10.2005: Bericht zu den neuen Therapien in der Rheumatologie und zur neuen Integrierten Versorgung der frühen Arthritis

 

Brain-Storming: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer als Moderator des Cortison-Workshops sammelt die Fragen der Teilnehmer. r-o-Foto: Alexander Langer
Aufmerksame Workshop-Teilnehmerin: rheuma-online-Chefin Gaby Langer. r-o-Foto: Alexander Langer

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