Therapie mit TNF-alpha-Blockern: Mit jedem Schnupfen sofort zum Arzt?
Als eine mögliche Nebenwirkung von TNF-alpha-Blockern wird von erhöhter Infektionsanfälligkeit gesprochen. Wie äussert sich dies in der Praxis? Wie gehe ich damit als Patient um (bei Schnupfen gleich zum Arzt)?
Für alle derzeit zugelassenen TNF-alpha-Blocker (Etanercept = Enbrel, Infliximab = Remicade) ist eine erhöhte Infektanfälligkeit bekannt, die sich in der Regel in einer erwas erhöhten Rate an normalerweise harmlosen Infekten der oberen Luftwege wie banalen Erkältungen äußert. Schwere Infektionen sind glücklicherweise selten. Allerdings können sie auftreten und sind dann u.U. auch gefährlich, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Deshalb sollte man bei allen unklaren Symptomen unter einer Therapie mit TNF-alpha-Blockern mit seinem behandelnden Arzt Kontakt aufnehmen (Tip: mit dem behandelnden Rheumatologen, da er die entsprechende Erfahrung mit der TNF-alpha-Therapie hat und am ehesten beurteilen kann, ob eine kritische Situation vorliegt oder nicht).
Mit einem normalen Schnupfen, der auch einen normalen Verlauf nimmt und auf die übliche Behandlung mit Hausmitteln (Schnupfentropfen etc.) rasch anspricht, muss man auch unter einer Behandlung mit TNF-alpha-Blockern nicht sofort zum Arzt gehen. Mit ihm Kontakt aufnehmen sollte man allerdings immer dann, wenn sich die Symptome hinziehen, einen nicht üblichen Verlauf nehmen und nicht wie normal auf die Behandlung ansprechen.