Schwere juvenile Arthritis / Still-Syndrom: Zytostatika-Therapie mit Endoxan als Alternative, wenn Enbrel nicht ausreichend wirkt?
Gibt es Studien zu einer Endoxan-Therapie bei Kindern mit schwerer juveniler Arthritis? Erfolge?
Mein Sohn ist 12 Jahre alt und seit 9 Jahren an einer systemischen juvenilen Arthritis erkrankt. Er hat seit Mai 2001 Enbrel mit guten Ergebnissen bis September gehabt, und nach einem Schub und trotz hoher Dosis Kortison und Mtx plus Enbrel zweimal in der Woche sind seine CRP- und BSG-Werte sehr hoch. Es soll ab Januar eine Therapie mit Leukeran oder Endoxan angesetzt werden, aber wir wissen noch zu wenig darueber, ausser, dass es ein schweres Medikament ist.
Gibt es Studien zu einer Endoxan-Therapie bei Kindern? Erfolge?
Mein Sohn ist 12 Jahre alt, 36 Kilo, 134cm gross
Medikamente : MTX 20 mg s.c. pro Woche, Prednisolon 15-0-5 Tag, Enbrel 12,5 mg 2 mal pro Woche, Ibuprofen 300 mg 3 mal am Tag, Calcium 2 mal am Tag, Wachstumshormone 1 i.E. in der Woche/pro Kilo Gewicht.
Sein CRP in dieser Woche war 27 mg/dl und die BSG 68/80.
Er hat andere Medikamente erfolglos gehabt wie Ciclosporin, Goldsalze, Immunglobuline u.a.
Die Endoxan-Therapie wird ebenso wie das verwandte Leukeran in der Kinderrheumatologie bei schweren und schwersten systemischen Verlaufsformen der juvenilen chronischen Arthritis eingesetzt („Still-Syndrom“, heute wird die juvenile chronische Arthritis in den neuen Nomenklatur auch als juvenile idiopathische Arthritis bezeichnet). Die Erfolge sind oft gut. Allerdings handelt es sich bei beiden genannten Medikamenten um wirklich starke Immunsuppressiva aus der Substanzklasse der Zytostatika (Krebsmittel), d.h. es besteht auch eine hohe Wahrscheinlichkeit für z.T. sogar schwere Nebenwirkungen.
Unser kinderrheumatologischer Experte Priv. Doz. Dr. med. G. Horneff merkt dazu an:
Zur Zytostatikatherapie beim Still : Nach meiner persönlichen Erfahrung hilft es nur einem kleineren Teil der Patienten. Eine solche Therapie wäre in den Augen der Kinderheumatologen absolut letzte Wahl.