Langzeiterfahrungen mit TNF-alpha-Blockern bei der Therapie einer seronegativen Spondarthritis mit chronischer Polyarthritis
Wie wirkt sich die Einnahme von TNF-alpha in den nächsten Jahren aus? Gibt es schon irgendwelche Erfahrungen in Deutschland? Ich weiß, daß die Zulassung in Deutschland erst kürzlich erfolgt ist, aber in den USA wird dieses Medikament schon länger verabreicht. Vielleicht sind einige Nebenwirkungen bekannt?
Durch eine Therapie mit TNF-alpha-Blockern sind auch über einen längeren Behandlungszeitraum keine „kumulativen“ Risiken zu erwarten, d.h. es kommt nicht durch die Daueranwendung zu einer Summierung von Nebenwirkungen oder Schäden.
Mittlerweile liegen schon Daten aus Studien vor, in denen Patienten mit einer TNF-alpha-Blocker-Therapie über Behandlungszeiträume von mehr als 5 Jahre beobachtet wurden, d.h. sie haben über diesen Zeitraum ununterbrochen diese Substanz bekommen. In dieser Zeit traten keine Nebenwirkungen auf, die nicht auch bereits schon aus der Kurzzeitanwendung bekannt waren. Insbesondere handelt es sich dabei um die bekannten möglichen Nebenwirkungen wie eine erhöhte Infektanfälligkeit, die aber durch die dauerhafte Anwendung von TNF-alpha-Blockern nicht zunimmt.
Befürchtet war ursprünglich ein möglicherweise erhöhtes Tumor-Risiko unter einer Langzeit-Anwendung von TNF-alpha-Blockern. Alle vorliegenden und mittlerweile doch in einem recht großen Umfang vorhandenen Daten sprechen aber dagegen, daß ein solches Risiko besteht.
Zusammenfassend wiegt der überragende Nutzen, d.h. die hervorragende Wirkung einer TNF-alphaBlocker-Therapie bei der Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen die möglichen negativen Folgen bei weitem auf. Mittlerweile weiß man, daß eine unbehandelte oder unzureichend behandelte rheumatoide Arthritis bereits innerhalb von kurzer Zeit zu irreversiblen, unumkehrbaren Schäden führen kann und auch mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht.
Mit der TNF-alpha-Blocker-Therapie können alle diese schwerwiegenden Folgen der Erkrankung im günstigsten Falle vollständig vermieden werden. Wichtig ist, dass die Therapie von einem spezialisierten internistischen Rheumatologen für nötig befunden und in ihrer Durchführung kontrolliert und qualifiziert überwacht wird.