Kinderwunsch unter der erfolgreichen Therapie eines M. Bechterew mit Remicade
Ich habe seit fast 20 Jahren Morbus Bechterew. Die Zeit von 1997 bis März 2003 war grauenhaft (Schmerzen und Versteifungen wurden immer schlimmer). Seit Anfang 2003 bekomme ich alle 6 Wochen Remicade (5 mg/kg).
Seitdem bin ich sozusagen schmerzfrei. Meine Blutwerte sind normal. Nebenwirkungen bestehen nicht.
Ein traumhafter Zustand und ich hoffe, dass er für immer erhalten bleibt.
Das einzige Glück, das noch fehlt, ist ein Kind.
Es wird aber darauf hingewiesen, dass die Gefahr von Schädigungen ungeborener Kinder besteht solange man Remicade bekommt.
Wie stark ist das Risiko einzuschätzen ? Gibt es Erfahrungen ? Können
mögliche Schädigungen am ungeborenen Kind durch Untersuchungen festgestellt
werden ?
Ich möchte eigentlich nicht die Therapie für 6 Monate und länger unterbrechen, weil ich nicht weiß, wie gut ich Remicade (wg. der
Bildung von Antikörpern) später vertragen werde.
Müssen wir unter diesen Voraussetzungen auf unseren Kunderwunsch verzichten?
Aus Produkthaftungsgründen weisen die Hersteller der TNF-alpha-Blocker darauf hin, daß unter einer Therapie TNF-alpha-Blockern keine Kinder gezeugt werden sollten. Dies hängt damit zusammen, daß es bislang keine ausreichenden Daten zu dieser Frage gibt. Unter einem theoretischen Aspekt ist eher nicht nachvollziehbar, warum Männer unter einer Therapie mit TNF-alpha-Blockern keine Kinder zeugen sollten. Ob eine TNF-alpha-Blocker-Therapie die Zeugungsfähigkeit negativ beeinflusst, ist meines Wissens bislang auch noch nicht systematisch untersucht worden.
M. E. ist ein Kinderwunsch nicht grundsätzlich unmöglich, wenn ein Mann mit einem TNF-alpha-Blocker behandelt wird. Die genaue Abschätzung des Risikos ist aber sehr schwer und ohnehin nur in einer ganz detaillierten Kenntnis des individuellen Einzelfalls möglich. Aus der Ferne können dazu konkrete Empfehlungen nicht gegeben werden.