Ist bei chronisch-aktiver Hepatitis B mit Leberzirrhose die Therapie mit TNF-alpha-Blockern möglich?
Wegen meiner rheumatischen Erkrankung werde ich zur Zeit mit Sulfasalazin und Methotrexat behandelt. Außerdem leide ich an einer chronischen Hepatitis B und einer Leberzirrhose. Kann ich als Patient mit der genannten
Leberschädigung und entsprechender Medikamtentation an einer TNF-Therapie
teilnehmen?
Ihre Frage ist eine von denen, vor deren Beantwortung sich die Rheumatologen derzeit am liebsten herumdrücken würden.
Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass man bei Patienten mit chronischen Infektionen eine Therapie mit TNF-alpha-Blockern nach Möglichkeit nicht einsetzt. Allerdings gibt es sehr spezielle Einzelfälle, in denen man u.U. doch über eine solche Therapie nachdenken muss.
Im Fall der chronisch-aktiven Hepatitis B und bereits eingetretener Leberzirrhose sind die therapeutischen Möglichkeiten sehr begrenzt. Erstaunlich ist, dass Sie augenblicklich mit Methotrexat behandelt werden und es darunter anscheinend nicht zu Problemen kommt, denn üblicherweise hätte man sich angesichts der Lebererkrankung bereits mit Methotrexat sehr schwer getan.
Mir selber ist der Fall einer Patientin bekannt, die mit bestehender Hepatitis B und zusätzlich noch bestehender Hepatitis C in einer belgischen Universitätsklinik mit Etanercept (Enbrel) behandelt wurde mit sehr guter Wirkung auf die rheumatoide Arthritis und offensichtlich keinen Problemen hinsichtlich der Leber. Ansonsten gibt es extrem wenig Daten, die helfen könnten, Ihre Frage auf einer wissenschaftlich gesicherten oder zumindest gesicherteren Grundlage zu beantworten.