Hochaktive Psoriasis-Arthritis und Prostatakrebs in der Vorgeschichte: Kann eine Therapie mit TNF-alpha-Hemmern erfolgen?
Aus der Telefonsprechstunde vom 7. Januar 2004. Der Patient leidet seit mehr als 10 Jahren an einer schweren Psoriasisarthritis. Vor einigen Jahren wurde bei ihm ein Prostatakrebs diagnostiziert, und es erfolgte eine Operation mit anschließender Hormontherapie. Die Krebserkrankung sei derzeit in Remission. Es besteht aber eine sehr schwere Psoriasisarthritis. Methotrexat wurde nicht vertragen.
Der Patient fragt nunmehr nach der Möglichkeit zur Behandlung mit TNF-Hemmern.
Der Einfluss einer TNF-Hemmung auf die Entstehung oder Verschlechterung einer bösartigen Erkrankung ist zur Zeit noch nicht ausreichend untersucht. Aus Sicherheitsaspekten haben Expertenkommissionen aus diesem Grunde vor einer Anwendung von TNF-Hemmern bei Patienten mit Krebserkrankungen gewarnt. Im Falle des Patienten muss deshalb sorgfältig abgewogen werden, ob das Beschwerdebild durch die schwere Psoriasisarthritis einen Therapieversuch mit TNF-Hemmern rechtfertigt. Möglicherweise sind noch nicht alle therapeutischen Alternativen ausgeschöpft. Bestehen keine therapeutischen Alternativen und ist die Rheumaerkrankung sehr aggressiv, kann unter engmaschiger klinischer und labormedizinischer Kontrolle der Krebserkrankung durchaus ein Therapieversuch mit TNF-Hemmern in Erwägung gezogen werden.