Herzinfarkt in der Folge einer Therapie mit Remicade und Methotrexat?
Mein Vater wurde mit Remicade 100 mg behandelt, dazu wurde Lantarel 7,5 mg verabreicht. Jetzt ist er am Dienstag verstorben. Die Ärzte gehen von Herzinfarkt aus, kann das was mit den Medikamenten zu tun haben??? Kann von den Medikamenten eine Herzschwäche hervorgerufen werden??? Mein Vater hat schweres Rheuma gehabt und hat das Remicade alle 6 Wochen bekommen, Lantarel einmal pro Woche. er hatte schon Versteifungen der Zehen und Finger und etliche Rheumaknoten. Er wog ca. 65 kg bei einer Grösse von 1,70 m.
Ein Herzinfarkt als unmittelbare Folge einer Therapie mit Remicade oder auch mit Methotrexat ist extrem unwahrscheinlich. Bekannt ist aber heute, daß eine chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis) mit einem erhöhten Risiko für eine koronare Herzkrankheit einhergeht, d.h. eine Verkalkung der Herzkranzgefäße, und damit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte. Dies gilt besonders für schwere Verläufe einer rheumatoiden Arthritis, so wie sie bei Ihrem Vater vorgelegen haben dürfte. Wir wissen heute, daß Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis erheblich häufiger an Herzinfarkten versterben als gleichaltrige Menschen ohne Arthritis. Betrachtet man die Todesursachen von Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis, sind Herzinfarkte eine sehr häufige Ursache.
Der Herzinfarkt ist damit wahrscheinlich eine Folge der rheumatischen Grunderkrankung und nicht der Therapie, sofern er nicht allein schon durch andere Risikofaktoren wie Rauchen oder erhöhte Cholesterinwerte im Blut erklärt werden kann.