Fortführung einer Remicade-Therapie des M. Bechterew nach Herpes-Zoster-Infektion?
Sehr geehrter Herr Dr. Langer,
ich bin 35 Jahre alt und leide seit 13 Jahren an einer hochaktiven Spondylarthropathie mit Gelenkbeteiligung. Nach diversen Therapien mit MTX, Quensyl, Enbrel usw. bekomme ich nun Remicade in Kombination mit 10 mg MTX. wöchentlich. Nach der dritten Infusion habe ich die Gürtelrose (Herpes Zoster) bekommen. Diese Infektion ist mittlerweile
fast abgeheilt, aber es stellt sich nun die Frage, ob diese Remicade-Therapie überhaupt weitergeführt werden kann oder abgebrochen werden muß.
Kann es sein, daß unter Remicade dieser Herpes-Varizellen-Virus wieder reaktiviert wurde oder aber als Folge der Immunschwäche diese Infektion aufgetreten ist? Kann man ausschließen, daß diese Infektion nicht mehr auftritt ? Ich meine damit andere Formen dieser Infektion wie Gesichtsrose usw. ? Ich muß noch dazu sagen, daß die Remicade-Therapie sehr wirksam ist.
Sowohl bei einer Monotherapie mit Methotrexat als auch in der Kombination mit Infliximab (Remicade) besteht ein etwas erhöhtes Risiko für Herpes Zoster. In der Regel ist dies aber kein Grund, nach Abklingen der akuten Infektion die Therapie nicht fortzusetzen, nicht zuletzt auch deshalb, weil es ja heute sehr wirksame Medikamente gegen Herpes zoster gibt.
Man kann nicht ausschließen, dass es bei einer entsprechenden Konstellation wieder zu einer Herpes zoster-Infektion kommt. Dies würde aber kein Grund sein, eine sehr wirksame Therapie mit Remicade auf Dauer zu beenden.