Erfahrungen mit Enbrel bei eingeschränkter Nierenfunktion ?
Bestehen von Ihrer Seite aus Erfahrungen in der Anwendung von Enbrel bei Patienten mit kompensierter Niereninsuffizienz? Die Anfrage betrifft eine Patientin mit rheumatoider Arthritis und hoher systemischer Krankheitsaktivität und vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung (Serum-Kreatinin aktuell 1,9 mg/dl).
Persönlich verfüge ich dazu über keine entsprechenden Erfahrungen.
Ich habe deshalb in der vorliegenden Literatur recherchiert.
Nach Angaben des Herstellers (Enbrel-Monographie) ist bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung und Niereninsuffizienz eine Dosisanpassung nicht notwendig. Dies gilt auch bei Einschränkung der hepatischen Funktion.
Grundlage sind Untersuchungen bei Patienten mit akutem Nieren- oder Leberversagen, bei denen keine erhöhten Konzentrationen von Etanercept festgestellt wurden.
Untersuchungen zur Elimination von Etanercept zeigen allerdings, dass nach Verabreichung von radiomarkiertem Etanercept an Patienten und Probanden radioaktive Abbauprodukte im Urin beobachtet wurden. Dies scheint aber keine Bedeutung im Hinblick auf eine mögliche Kumulation der Substanz zu haben.
Enbrel wurde auch bei nierentransplantierten Patienten angewendet. Dabei blieb das zirkulierende Etanercept nach intravenöser Injektion (0,05 oder 0,15 mg/kg KG) für mindestens zwei Wochen aktiv.
Der Hersteller formuliert in der Monographie wörtlich: „Bei bestehender Nieren- oder Leberinsuffizienz ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht erforderlich.“