Enbrel bei M. Bechterew
1. Ich habe davon gehört, daß Remicade demnächst zur Behandlung des
Morbus Bechterew zugelassen wird und möchte wissen, ob auch Enbrel zugelassen wird?
2. Wie werden die Patienten über die erfolgte Zulassung informiert?
3. Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten? Insbesondere möchte ich davon gehört, daß sich unter einer Therapie mit TNF-alpha-Blockern ein Lupus entwickeln kann.
zu 1. Derzeit sind weder Enbrel noch Remicade zur Behandlung des Morbus
Bechterew zugelassen. Aufgrund der günstigen Studienergebnisse, bei denen beide Substanzen mit ähnlich guter Wirkung abgeschnitten haben, wurde eine Zulassung beantragt. Mit der Zulassung beider Substanzen ist wahrscheinlich noch in diesem Jahr zu rechnen.
zu 2. Über die Zulassung der Präparate für die Indikation Morbus
Bechterew/ankylosierende Spondylitis werden alle Rheumatologien umgehend, z.B. durch die Pharma-Industrie informiert. Aufgrund des großen Interesses wird dies wahrscheinlich auch in den Medien erfolgen.
zu 3. Nebenwirkungen einer Therapie mit Tumornekrosefaktorhemmern sind
prinzipiell in 3 Gruppen einzuteilen:
a) Unverträglichkeitsreaktionen, wie z.B. allergische Reaktionen.
Remicade besteht z.B. z.T. aus Mauseiweißen, und es können Antikörper gegen den Mausanteil gebildet werden. Dies kann zu allergischen Reaktionen
führen.
Auch bei Enbrel werden selten allergische Reaktionen beobachtet,
insbesondere an der Haut, obwohl es nicht aus Mauseiweiß besteht, sondern ein rein menschliches Präparat ist. Hierdurch ist nur sehr selten ein Abbruch der Therapie notwendig.
b) Infektionen.
Insbesondere der Reaktivierung einer vorbestehenden Tuberkulose kommt eine große Bedeutung zu. Aus diesem Grunde sollten alle Patienten vor Beginn einer Therapie mit Tumornekrosefaktorhemmern diesbezüglich untersucht werden. Andere Infektionserkrankungen sind überraschend selten.
c) Immunreaktionen, zu denen auch das von Ihnen angesprochene
Lupus-Like-Syndrom gehört.
Auch diesbezüglich sind vor und unter der Behandlung regelmäßige
Untersuchungen notwendig, zu denen z.B. Blutuntersuchungen gehören. Das Auftreten eines Lupus-Like-Syndroms ist selten.
Nach Absetzen der Therapie sind die Symptome reversibel.