Einsatz von Remicade bei einer Arteriitis temporalis
Wurde das Medikament Remicade schon bei Arteriitis temporalis angewendet? Wie verhält es sich bei bestehender Cortisontherapie?
Es gibt keine systematischen klinischen Studien mit größeren Fallzahlen zum Einsatz von TNF-alpha-Blockern bei einer Arteritiis temporalis (Riesenzell-Arteriitis, M. Horton). Von Einzelfallberichten wissen wir aber, dass diese Substanzen auch bei solchen Patienten sehr wirksam sein können, bei denen die konventionellen Therapien, insbesondere mit Cortison, aber auch in der Kombination von Cortison mit Methotrexat, nicht oder nicht ausreichend wirksam waren. Dies gilt speziell auch für Infliximab (Remicade). Ich selber verfüge über keine diesbezüglichen Erfahrungen, kenne aber aus dem Erfahrungsaustausch mit Kollegen weitere, nicht publizierte kasuistische Beobachtungen, die die Wirksamkeit einer TNF-alpha-blockierenden Behandlung bei einer Arteriitis temporalis zusätzlich belegen. Danach ist die Verträglichkeit dieser Behandlung gut und die Therapiesicherheit hoch und unterscheidet sich nicht von den Erfahrungen mit dem Einsatz von TNF-alpha-Blockern bei den gängigen Indikationen bzw. bei den Krankheitsbildern, bei denen diese Therapie üblicherweise zum Einsatz kommt (rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, M. Bechterew).
Cortison muß anfangs noch weitergegeben werden. Mit dem Wirkungseintritt von Remicade kann dann eine vorsichtige und langsame Verringerung der Cortisondosis versucht werden.