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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) December 12, 1999 um 13:05:03:

Als Anwort zu: PCP ohne Pillen und schwanger eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) December 09, 1999 um 18:15:32:

Hallo Antonia,

habe gehört, dass während einer Schwangerschaft die Immunreaktionen z.T. unterdrückt werden, da mit dem Kind - durch den Vater - auch körperfremdes Gewebe toleriert werden muß. Nach der Schwangerschaft soll dann eine Umstellung und damit auch wieder verstärkte Immunreaktion eintreten, die häufig Rheumaschübe nach sich zieht.

Mich interessiert die von dir erwähne 'Urmedizin'. Gibt es darüber irgendwelche Unterlagen oder Bücher?

Viele Grüße Heike

: Hallo!

: Ich bin 26 Jahre und habe seit meinem 10. Lebensjahr PCP.

: Zuerst waren bei mir hand-und fußgelenke betroffen - es schmerzte bei Berührung, Auftreten und Aufstützen, sowie direkt nach dem aufstehen (Morgensteifigkeit). Ich wurde daraufhin mit Schulmedizin (Amuno und Goldspritzen) behandelt. Aufgrund dessen, daß man meinen Eltern mitteilte, daß ich in ca. 5 Jahren einen Leber-und Nierenschaden wegen der Medikamente zu erwarten hatte, setzten wir die Präperate nach 1 1/2 Jahren ab. Zwischenzeitlich hatte ich Bewegungseinschränkungen in beiden Handgelenken und die Armebekam ichnicht mehr ganz durchgestreckt. Durch das Medikament wurde ich laut meiner eltern ziemlich appatisch, lustlos, müde und auch meine Aufnahmefähigkeit in der Schule sank.

: Danach war ich in hömeopatischer Behandlung und bekam Mistelspritzen in die Ellenbogen sowie Tabletten auf hömeopatischer Basis. Das habe ich etwa 1 Jahr lang durchgezogen. Ab und zu taten nun auch die Kniegelenke - bei regnerischem wetter - besonders weh. mochte dann nicht in die Hocke gehen, weil es schmerzte und ich nicht wieder hochkam.Gehen viel mir allerdings wieder leichter und mein Allgemeinzustand wurde wieder etwas positiver. Bei den Handgelenken und Ellenbogen war keine Besserung, aber auch keine Verschlechterung aufgetreten. Dafür bekam ich an vereinzelten FingergelenkenKnoten.

: Danach begann ich mit Akkupunktur und gleichzeitiger Kälteschockbehandlung (was sehr angenehm war und den Schmerz zumindest zeitweilig verschwinden ließ). Das habe ich etwa 2 Jahre gemacht bei kaum einer Änderung der Krankheit. Nur bei den Fingergelenken, die Knoten hatten, bekam ich den "Knopflocheffekt" (Knoten drücken sich zwischen den beiden Sehnen, die auf dem Gelenk verlaufen hindurch, so daß die Sehnen seitlich abrutschen und man die Finger nicht ohne mitzuhelfen gerade bekommt).

: Dann haben meine Eltern von der "Urmedizin" erfahren, wo man sich ausschließlich von wildgewachsenen Kräutern, eingeweichten Getreidekörnern ernährt; nichts kocht, Kein Fleisch und Zucker zu sich nimmt. Ganz intensiv habe ich es etwa 1/2 jahr durchgezogen, und da ging es mir erstaunlicherweise richtig gut. Die Schubabstände vergrößerten sich und die Schmerzen bei einem Schub waren nicht mehr so stark. Und das tollste: die Blutwerte lagen im normalbereich (wasa bei Schulmedizin etc. nicht erreicht wurde). Die Knoten, versteiften Handgelenke und die nicht völlige Streckung der Arme sind natürlich geblieben, da das leider irreparabel ist.

: Seitdem bin ich völlig ohne Medikamente und bemühe mich zumindest wenig Fleisch (vor allem Schweinefleisch) und so gut wie kein Zucker zu mir zu nehmen, sowie möglichst viele Dinge Roh zu essen. Zwar hatte ich hier und da trotzdem noch Schübe, aber die Abstände vergrößerten sich. Vor etwa 3 Jahren hatte ich meinen letzten großen Schub am Knie (mußte punktiert werden).

: Nun bin ich Anfang 1999 schwanger geworden, und hatte natürlich Bedenken wegen Gewichtszunahme, Stoffwechsel- und Hormonumstellung, sowie ob PCP vererbbar ist. Zu der Vererbbarkeit von PCP konnte ich kaum eine genaue Antwort bekommen.

: Die Schwangerschaft verlief dann aber super; keinerlei Schübe, keine Probleme trotz meiner 19 kg Gewichtszunahme. Am 4.10.1999 brachte ich dann unseren "Vincent" per Kaiserschnitt (weil er verkehrt herum lag) zur Welt. Nach der Geburt erklärte mir ein Kinderarzt, daß man die Rheumafaktoren im Blutbild bei Babies noch nicht sehen könne, und daß es auch Rheuma gäbe, ohne Rheumafaktoren! Das war mir bis dato auch neu.

: Nun liegt die Geburt ca. 9 Wochen zurück und ich habeseit letzter Woche wieder einen Schub. Eigentlich ziemlich schlimm. Meine Fingergelenke sind angeschwollen, tun weh beim Bewegen, und das schlimmste: ich mag den Kleinen kaum noch aus der Wiege nehmen, ihn zum Bäuern auf den Arm nehmen und auch nicht windeln! Nun habe ich seit etwa 12 Jahren das erste Mal wieder ein Medikament eingenommen: Paracetamol. Es unterdrückt ja wenigstens die Schmerzen, doch das Stillen ist jetzt beeinträchtigt, jetzt kippe ich meine Milch weg.

: Bei gegebener Zeit möchte ich meine Fingergelenke wegen der Deformierungen operieren lassen (entfernen der Knoten und zusammenkleben/schweißen der Sehnen über dem Gelenk), sowie auch einen Eingriff bei den Ellenbogen, wobei eine kleine Schicht meines Oberarmmuskels als knochenhaut in das Ellenbogengelenk eingesetzt werden soll. Die Ellenbogen sind mir sehr wichtig, da ich merke, daß durch die Verkrümmung meine Schulterrn eine Fehlhaltung bekommen und ich dadurch öfter Verspannungen im Nacken habe.

: ° Gibt es andere Leute mit PCP, die keine Medikamente nehmen? Und was ihr stattdessen macht und wie es euch dabei geht.

: ° Wie ging es anderen bei Schwangerschaft und der Stillzeit danach (ohne jahrelange Medikamenteneinnahme)?

: ° Weiß jemand, ob es normal ist, Schübe zu bekommen, aufgrund der hormonellen Umstellung?

: ° Hat irgend jemand Erfahrungen mit den oben genannten operativen Eingriffen gemacht?

: ° Auch für andere Tips und Erfahrungen wäre ich euch dankbar!

: ICH HOFFE AUF VIELE ANTWORTEN...

: Eure ANTONIA





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