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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) May 13, 2001 um 14:32:45:

Als Anwort zu: Re: Re: CP im Zusammenhang mit der Psyche eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) May 12, 2001 um 02:38:31:

: Liebe Gudrun,
: mich würde es ziemlich erschrecken, wenn mir ein Arzt sagen würde, dass mein Rheuma etwas mit Erstarrt-Sein von mir zu tun hätte und dass die Ursache dafür tief-in-mir verborgen(?) liegen würde. Da käme ich gleich ins Grübeln und ich weiß, dass das für mich nicht besonders gut ist und auch nicht gut endet. Außerdem hätte ich schnell wieder das Gefühl, dass da jemand an mir rumkrittelt. Wie fühlst Du Dich, wenn der Arzt Dir das sagt? Erleichterte es Dich, wenn das Rheuma eine psychische Ursache hätte? Manchmal finde ich es gut, zu sagen, dies oder jenes hat eine psychische Ursache, weil ich dann das Gefühl habe, dass ich selber etwas tun kann. Bei meinem Rheuma möchte ich nicht die Ursache sein. Das wäre mir zuviel. Ich fühle mich nicht nicht innerlich erstarrt (ich merke, dass ich mich innerlich ziemlich gegen so eine Festlegung wehre, sträube). Und wenn ich Schmerzen habe, neige ich eher dazu, nicht gerade lebensfroh zu sein (sonst eigentlich schon). Ich habe einige Freundinnen, die auch eher die These vertreten, dass mein Rheuma etwas mit-mir-und-meiner-Psyche zu tun hat (obwohl sie noch nicht gesagt haben, dass sie dabei an erstarrt-sein denken), aber mich macht das eher kribbelig und ich wehre mich ziemlich. Komisch, aber ich interpretiere solche Äußerungen schnell als Vorwurf. Müsste ich ja nicht. Was denkst Du denn dabei, wenn Dein Arzt Dir das so sagt ?
: Was sagt denn Ihr Anderen dazu? Würde es Euch erleichtern, zu wissen, dass Rheuma eine psychische Ursache hat? Oder meint Ihr eher, dass eine gezielte Psycho(/Verhaltens)-Therapie hilfreich wäre?
: Ich hoffe, genau wie Marzena, dass sich das hier nicht allzu aggressiv liest, weil ich es nicht so meine (vermutlich kommt einfach die Wut auf die missglückte Psychotherapie bei dem Thema bei mir hoch).
: Ganz herzliche Grüße Heide

Liebe Rheumis,
ich finde es gut, dass Ihr hier mal das Thema Rheuma und Psyche erötert habt; aber ich muss auch sagen, dass mich dabei die Wut packt.
Vor 25 Jahren (Ausbruch meiner cP) habe ich mich auf einer Veranstaltung mit einem Psychologen heftig gestritten der auch die Meinung vertrat "Rheuma käme vom innerlichen Erstarrtsein".Ist ja auch so einfach: Knochen versteift -also Patient innerlich auch versteift-!!Rheuma kommt von Depressionen, vom ungesunden Essen und was nicht noch alles.
10 Jahre später der gleiche Psychologe: "nein, Rheuma kommt nicht vom innerlichen Steifsein und auch nicht von Depressionen. Die Depressionen kommen vom Rheuma."Damit kann ich mich anfreunden, denn wenn es mir ausgesprochen schlecht geht bin ich auch nicht gerade der fröhlichste Mensch.
Thema Ernährung: viele Rheumatiker haben umgestellt auf Körner (sorry) und auf sonst was. Ende vom Lied? Irgendwann -nach einer Wohlfühlphase- kam das Rheuma wieder.Was also ist richtig und was ist falsch?
Ich denke, jeder Rheumatiker sollte seinen eigenen Weg finden, von Erfahrungen anderer evtl. profitieren, sich aber nicht von der (medizinischen)Umwelt alles mögliche einreden lassen.Auch Ärzte wissen nicht alles und herrschende Lehrmeinungen werden oftmals nach 10 Jahren umgeworfen.Wir Rheumatiker haben dann aber unter Umständen in den Jahren dieser herrschenden Lehrmeinung bitter bezahlt (siehe bei Rheuma Mandeln, Zähne, Blinddarm und Gallenblase entfernen).

Nichts für ungut und trotzdem freundliche Grüsse
jappi




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