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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) October 16, 2000 um 18:05:46:

Als Anwort zu: Fibromyalgie und erst 25 Jahre eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) October 14, 2000 um 22:01:16:

Hallo Yvonne,

ich kann gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Ich selbst
bin erst 22 und habe seit 2 Jahren Fibro. Am Anfang
war es bei mir nicht sehr schlimm und ich dachte das wäre
kein Problem. Derzeit sieht es jedoch so aus, dass
die Beschwerden immer mehr und immer heftiger werden. Ich habe
Schmerzen am ganzen Körper, kann nicht schlafen, habe Angstzustände
und Panikattacken. Ausserdem Herzrasen und jede Menge anderer
vegetativer Beschwerden.
Ich weiss, wie schwer das ist, ein möglichst normales Leben zu führen,
trotz der Schmerzen und all dem. Ich gehe nach wie vor ganztags arbeiten
und habe auch nach Feierabend jede Menge zu tun ( Haushalt, etc. )
und man muss das einfach alles bewältigen, auch wenn man eigentlich
nicht mehr kann. Aber ich kann Dir sagen, dass das alles möglich ist.
Auch wenn Du das im Moment vielleicht nicht glaubst. Ich bekomme
zur Zeit eine Mischung aus Antidepressiva, die 1. die Angstzustände
zurückhalten und 2. dafür sorgen, dass ich besser schlafen kann.
Du musst für Dich selbst einen Weg finden, um einfach völlig entspannt
und ruhig zu sein. Das klingt schwer und für mich war es das auch. Aber ich
habe es geschafft, wenn auch nur mit Hilfe von Medikamenten und
Gesprächen mit meinem Neurologen, der sich mittlerweile mehr
zu einem Therapeuten entwickelt hat.
Such Dir einen Arzt, der Dir zuhört und Dich ernst nimmt. Du wirst feststellen,
dass es für alle Dinge zwei Betrachtungsweisen gibt. Eine positive und eine negative.
Wenn Du versuchst, Dich auf die positiven Dinge zu konzentrieren ( Erfolgserlebnisse, oder
einfach nur einen Tag, an dem es Dir besser geht), wirst Du
schnell merken, dass das ganze nicht so aussichtslos ist, wie es aussieht.
Das Wichtigste ist, dass Du gar nicht erst depressiv wirst
und in ein tiefes Loch fällst. Sag Dir immer wieder, dass Du alles
schaffst, was Du willst. Stecke Dir selbst Ziele. Zuerst ganz kleine
und dann wird es von selbst immer einfacher und Du wirst immer mehr
schaffen und Dich weniger von der Krankheit beeinflussen lassen.
Je weniger Du Dich davon runterziehen lässt, umso besser. Das Ganze ist
wie ein Kreislauf. Je mehr Du Dich auf die Schmerzen konzentrierst und
immer nur darüber nachgrübelst, was Du alles nicht kannst und was alles
schlecht ist, desto schlechter wird es Dir gehen und um so grösser
werden die Schmerzen. Ich habe das alles hinter mir. Habe sehr lange
dafür gebraucht. Aber jetzt habe ich den richtigen Arzt gefunden, was ja
im Punkto Fibro auch nicht unbedingt so leicht ist. Lass Dir vor
allem nicht einreden, das Ganze sei psychisch bedingt. Das ist
totaler Quatsch. Natürlich wird die Psyche damit belastet. Schon alleine
durch die Schmerzen und das Gefühl kein normales Leben führen zu können.Aber die
Psyche ist nicht der Auslöser dieser Krankheit auch wenn uns dies
viele Ärzte weis machen wollen. Die haben aber keine Ahnung. Wir sind kein
Fall für die Klapsmühle. Wir Fibros müssen zusammenhalten. Du wirst merken, dass
es schon ungemein hilft nur mit jemandem zu reden, der Dich ernst nimmt
und vielleicht auch noch ein bisschen davon versteht. Also, Kopf hoch, Brust
raus ( auch wenn es weh tut ). Wir dürfen uns von der
Krankheit nicht beherrschen lassen. Ich wünsche Dir alles Gute
und dass es Dir bald besser geht. Du kannst mir auch gerne zurückschreiben,
entweder per eMail oder über dieses Forum. Ich bin auch froh, mit jemandem
Kontakt zu haben, der die Probleme kennt, mich denen ich so zu kämpfen habe.

Bis dann, Steffi :-)


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