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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) September 08, 2000 um 02:24:52:

Als Anwort zu: Re: Re: Re: Impfungen bei Mischkollagenose eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) September 07, 2000 um 22:00:25:

Hallo Jutta,
der von Ulrike erwähnte "junge Mann" bin ich. 1997 ließ ich mich einmal gegen Diphterie impfen. Kurze Zeit später traten schwere Gelenkschmerzen, Schwellungen, Müdigkeit und Fieber auf. Die Niere wurde zudem stark in Mitleidenschaft gezogen. Diagnose: Systemischer Lupus Erythematodes mit Nierenbeteiligung.
Da ich bis kurz vor der Impfung regelmäßig meinen Urin untersuchen ließ und er absolut in Ordnung war, ist die Annahme, dass es einen sehr wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und der Krankheitsaktivität gibt, nicht von der Hand zu weisen. Ich musste achtmal zur Chemotherapie, ehe sich die Krankheitsaktivität wieder legte. Im letzten Herbst ließ ich mich dann gegen Hepatitis A/B grundimmunisieren. Die Werte verschlechterten sich bereits nach der ersten der drei Spritzen deutlich, allerdings zuerst innerhalb der normalen "Schwankungsbreiten". Nach der dritten Impfung folgte eine dramatische Verschlechterung. Zur Zeit muss ich wieder Chemotherapien machen.
Mein Rat in deinem speziellen Fall: Die Gefahr einer Diphterie-Infektion ist zur Zeit in Deutschland ausgesprochen gering. Das Risiko einer Impfung läßt sich nur bei Reisen in Infektionsgebiete rechtfertigen.
Ob du dich gegen Hepatitis A/B impfen lassen solltest, hängt davon ab, ob du einer Risikogruppe angehörst und wie sehr die reale Wahrscheinlichkeit einer Infektion in deinem konkreten Fall ist.
Übrigens: Auch das Paul-Ehrlich-Institut schließt einen Zusammenhang zwischen Krankheits(re)aktivierung und Hep A/B-Ipfung im Gegensatz zu früheren Stellungnahmen nicht mehr aus. Es überprüft zur Zeit einige neue Fälle.

Falls noch jemand nach einer Diphterie-Impfung ähnliche Probleme hatte wie ich, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme freuen. Ich versuche dies als Impfschaden anerkennen zu lassen.


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