Methotrexat in den Dosierungen, wie sie in der Rheumatologie verwendet werden, erhöht die Rate von Komplikationen, insbesondere auch die postoperative Infektionsrate und die Rate von Wundheilungsstörungen nicht. Es muss deshalb bei Patienten mit chronischer Polyarthritis (rheumatoider Arthritis), bei denen ein operativer Eingriff geplant ist, vor der Operation nicht abgesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt eine für die Praxis außerordentlich wichtige, leider aber bislang noch nicht sehr bekannte Studie, die am Wrightinton Hospital in England mit 616 Patienten durchgeführt wurde. Dabei wurden die Patienten, bei denen eine orthopädische Operation geplant war, in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde mit Methotrexat ohne Pause durchbehandelt (Gruppe A), in der zweiten Gruppe wurde nach der traditionellen Verfahrensweise die Mtx-Therapie 2 Wochen vor der Operation unterbrochen (Gruppe B); eine dritte Gruppe, bei der die Behandlung ohnehin ohne Mtx erfolgte, diente als zusätzliche Vergleichsgruppe (Gruppe C). Bei der statistischen Auswertung zeigten sich zwischen den Gruppen keine Unterschiede, tendenziell traten bei den durchgängig mit Methotrexat behandelten Patienten sogar weniger Infektionen auf (Gruppe A: insgesamt in 2% postoperative Infektionen, Gruppe B: in 15%; Gruppe C: in 10,5%).

Literatur: Grennan DM, Gray J, Loudon, J, Fear S: Methotrexate and early postoperative complications in patients with rheumatoid arthritis undergoing elective orthopaedic surgery. Ann Rheum Dis 2001;60:214-217