Was für Arzbeimittel helfen?
Was man für Sport arten treiben darf?
Und was man nicht darf?


Die Therapie des Morbus Bechterew setzt sich aus mehreren Elementen zusammen:

- Medikamente, die aktuell, d.h. hier und sofort die Schmerzen bekämpfen. Dafür werden in der Regel ---> cortisonfreie Entzündungshemmer eingesetzt

- Medikamente, die die Erkrankung in ihrem Verlauf beeinflussen, d.h. eine sogenannte Krankheitsmodifikation bewirken sollen. Hier werden auch beim M. Bechterew zunehmend ähnliche Behandlungskonzepte wie bei der Therapie der chronischen Polyarthritis angewandt. Insbesondere werden zunehmend Patienten mit sogenannten ---> langwirksamen Antirheumatika behandelt. Gute Erfahrungen liegen für den M. Bechterew insbesondere für ---> Sulfasalazin vor. Wenn dieses nicht vertragen wird, Gegenanzeigen bestehen oder Sulfasalazin nicht ausreichend wirkt, setzen immer mehr Rheumatologen auch andere Medikamente aus der Gruppe der langwirksamen Antirheumatika ein, z.B. ---> Methotrexat.

- Cortison immer dann, wenn ein akuter Schub besteht, der sich anders nicht beherrschen läßt, außerdem z.B. dann, wenn die cortisonfreien Entzündungshemmer nicht gegeben werden dürfen oder nicht vertragen werden.

- ---> Krankengymnastik

- ---> Physikalische Therapie, z.B. ---> Wärmeanwendungen, Elektrotherapie o.ä.


Sport bei M. Bechterew

Es gibt eine Reihe von Sportarten, die bei M. Bechterew sogar empfohlen werden können. Dazu gehören beispielsweise besonders Volleyball oder Bogenschießen. Viele andere Sportarten sind möglich und nicht schädlich. Welche Sportarten nicht ausgeübt werden sollten oder vielleicht aus medizinischer Sicht vielleicht sogar gar nicht ausgeübt werden dürfen, hängt sehr von der individuellen Situation des Bechterew-Patienten im Einzelfall ab, vor allem der Ausprägung der Erkrankung (nur Wirbelsäulen-Beteiligung, Art der Wirbelsäulen-Beteiligung, Gelenkbeteiligung), vom Krankheitsstadium, der Aktivität der Erkrankung und vor allem auch der sogenannten ---> Funktionskapazität.

Grundsätzlich kann man als grobe Linie sagen, daß Ausdauersportarten (Laufen, Schwimmen, Radfahren) günstig sind. Probleme ergeben sich beim Laufen durch ungünstige Laufstrecken (z.B. harte Böden; Asphalt!), beim Schwimmen durch die falsche Technik (Brustschwimmen kann u.U. die Neigung der Wirbelsäule zum Rundrücken verstärken, u.U. aber auch genau richtig sein), Radfahren kann bei falscher Anordnung von Lenker, Sattel und Pedalen auch die Neigung zur Rundrückenbildung verstärken).

Ebenso kann man als grobe Linie sagen, daß alle Sportarten, die mit sehr hohen Spitzenbelastungen auf die Wirbelsäule, und bei Gelenkbeteiligung, auf die Gelenke, ungünstig sind.

Über die Vereinigung M. Bechterew (Adresse siehe die Page Selbsthilfegruppen) werden in (regional unterschiedlich) Sporttherapiegruppen für Bechterew-Patienten angeboten.