Ich bin 39 Jahre alt und habe seit 3 Jahren eine Mischkollagenose. Nach dem es mir im letzten Jahr immer schlechter ging (vor allem die Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, nachlassende Leistungsfähigkeit,
Depressionen, hormonelle Schwierigkeiten usw. aber auch zunehmende Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen hatte, hat man mir während eines stationären Aufenthaltes in einer Rheumaklinik dringend zu einer
Basistherapie mit Cortison geraten. Ich nehme jetzt 5 mg Decortin im tägl. Wechsel mit 2,5 mg und mir geht es tatsächlich sehr gut damit. Alle Beschwerden haben sich wesentlich gebessert. Trotzdem, man liest
immer wieder, daß man nicht langfristig Cortison nehmen sollte. Antimalariamittel kommen für mich nicht in Frage, da ich schon 3 x an beiden Augen gelasert wurde. Liege ich mit der Therapie richtig?


Die Therapie einer Mischkollagenose richtet sich ganz nach der Situation im Einzelfall, insbesondere nach der Art der Symptome und der Schwere des Krankheitsbildes. Vorzugsweise kommen zur Behandlung Medikamente zum Einsatz. In akuten Schüben, bei lebensbedrohlichen Situationen oder schweren Organbeteiligungen ist ---> Cortison sofort und überzeugend wirksam. Für die Dauertherapie und zur Cortisoneinsparung werden immunmodulierende und immunsuppressive Medikamente (---> Immunsuppressiva) wie ---> Resochin, ---> Imurek, ---> Methotrexat, ---> Sandimmun o.ä. verwendet. Je nach Krankheitsmanifestationen sind zusätzliche therapeutische Maßnahmen wie ---> Krankengymnastik, ---> Ergotherapie, ---> physikalische Therapie, aber auch psychologische ---> Schmerzbewältigung und psychologische Stützung und Begleitung notwendig.

Eine Lasertherapie an den Augen ist nicht grundsätzlich eine Gegenanzeige gegen den Einsatz von Chloroquin (Resochin). Die müßte mit dem Augenarzt noch einmal besprochen werden. Als Alternativen kommen andere Krankheitsmodulatoren in Betracht. Allerdings ist zu überlegen, ob man sie bei guter Wirkung einer sehr niedrigen Cortisontherapie (z.B. im Schnitt unter 5 mg Prednisolon-Äquivalent (z.B. Decortin) überhaupt erwägen sollte.


Ausführlicheres zur Mischkollagenose in Rheuma von A-Z unter dem Stichwort \"Sharp-Syndrom\".