Bei meinem Freund (25 Jahre) wurde vor 2 Monaten die
Diagnose \"initialer Morbus Bechterew\" festgestellt.
Er ist HLA-B-27 positiv und leidet bereits seit seiner
Pupertät an Rückenschmerzen. Voriges Jahr trat dann
zum 1. Mal eine Regenbogenhautentzündung auf, die sich
noch zweimal wiederholte.
Mein Freund ist 2,03 m groß!
Frage: Ist die größe meines Freundes entscheidend
negativ, was die zu erwartenden Folgen der Krankheit
betrifft??
Ist es möglich, daß bei akuten Schüben in Verbindung
mit einer Regenbogenhautentzündung ein MB-Erkrankter
auch an Gewichtsverlust und Stimmungsschwankungen
leidet? Oder hat dies andere Ursachen?
Und nun noch eine witzige Frage:
Die Regenbogenhautentzündung ist immer dann
aufgetreten, wenn zuvor eine größere Menge Alkohol
getrunken wurde. Besteht hier ein Zusammenhang??
Mein größtes Problem ist, daß mein Freund die
Krankheit verdrängt, sie gar nicht wahrhaben möchte
und auch kaum die erlernten krankengymnastischen
Übungen durchführt. Ich weiß nicht, wie ich ihn dazu
bringen kann. Er will davon so gut wie nichts wissen!



Die Größe eines Menschen ist für den Verlauf des vermuteten M. Bechterew nicht entscheidend. Die Krankheitsaktivität kann z.B. in Schüben zu Gewichtsabnahme und Stimmungsschwankungen führen. Es kann natürlich auch andere Ursachen haben. Die Beobachtung mit der Auslösung einer Iritis nach Zufuhr größerer Alkoholmengen hören wir zum ersten Mal und haben damit wieder etwas gelernt. Erklären können wir dieses Phänomen derzeit allerdings nicht.

Viele Bechterewler verdrängen ihre Erkrankung und kommen damit auch ganz gut zurecht. Wichtig ist, daß dadurch nichts versäumt wird, vor allem, daß vorbeugenden Maßnahmen wie eine regelmäßige Krankengymnastik und andere Verhaltensregeln wie z.B. rückengerechtes Verhalten durchgeführt werden.

Gerade bei Krankheitsbeginn möchte man oft nicht wahrhaben, daß man an einem M. Bechterew leidet, und verdrängt die Erkrankung allein schon deshalb. Möglicherweise hilft der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe (Vereinigung M. Bechterew); möglicherweise braucht es aber auch einfach nur noch etwas Zeit und eine gute Betreuung, auch im Hinblick auf Gespräche, durch den Rheumatologen.