ich habe seit 12 Jahren MB und habe bei euch gelesen,
dass es Begleiterkrankungen im Genitalbereich gibt.
Koenntet ihr mir bitte die wichtigsten nennen?
Wird bei einem Kuraufenthalt der MB wieder angeregt, oder
soll er eher zum Stillstand kommen und ab welcher Be-
wegungseinschraenkung soll man eigentlich in Kur?
Oder kann man einfach nur so in Kur?
Mein Krankheitsverlauf ist sehr mild, ich habe kaum
Schmerzen und brauche nur 2 mal im Jahr eine Spritze
Kortison? Was fuer Spaetfolgen gibt es bei Kortison?




Ein M. Bechterew kann bei Männern mit Nebenhodenentzündungen, Vorhautentzündungen und mit Harnröhrenentzündungen einhergehen, bei Frauen mit Entzündungen der Eierstöcke, der Eileiter, des Muttermundes und auch der Harnröhre.

Bei einem Kuraufenthalt wollte der MB nicht angeregt werden; wenn allerdings die falschen Dinge gemacht werden, kann es zu einer Schubauslösung kommen (nicht ganz ungefährlich sind beispielsweise die beliebten Kurverfahren wie Heißmoorpackungen, intensive Fangobehandlungen oder ähnliche intensive Zufuhr von Wärme).

Rehabilitative Maßnahmen beim MB richten sich sehr nach der Krankheitsschwere und dem Verlauf. Entscheidend ist das Erhalten einer möglichst uneingeschränkten funktionellen Kapazität und das Verhindern möglicher Organbeteiligungen und Organschäden außerhalb der Wirbelsäule und des übrigen Bewegungssystems.

Wenn bei regelmäßigen Kontrollen die wesentlichen Kenngrößen (z.B. Finger-Boden-Abstand, Schober, Ott, Atembreite, Hinterhaupt-Wandabstand, Kinn-Sternum-Abstand) unverändert bleiben und bei regelmäßigen Kontrollen keine Hinweise auf eine systemische Entzündungsaktivität bestehen (z.B. normale Blutsenkung, normales c-reaktives Protein), besteht kein Handlungsbedarf im Hinblick auf eine intensive Rehabilitationsmaßnahme. Wenn der Krankheitsverlauf mild ist, sollte man (so jedenfalls aus unserer Sicht) wenig daran rühren und vermutlich so weitermachen wie bisher (\"never change a winning team\").

Zweimal im Jahr eine Spritze Cortison sollte nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand nicht mit relevanten Nebenwirkungen einhergehen.