Nur für Angehörige

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von tiger1809, 7. September 2010.

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  1. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    lieber tiger, sorry, o.t. ;)

    liebe neli ;)
    seite 4, ein herzliches grüss gott

    ......
    wir haben das ganze forum "für uns", und dies ist das forum für angehörige,
    deshalb finde ich ich es selbstverständlich, dass man angehörige mal unter sich plaudern lässt.

    lieben gruss marie (und bin auch wech... g)
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Du schreibst hier im Forum das komplett da ist für alle Angehörigen. Wobei es auch Angehörige gibt die auch eine Immunerkrankung haben. dazu hätte es jetzt keinen extra Beitrag gebraucht. Es sei denn du wolltest explicit mit ein paar ausgesuchten Usern plaudern, dafür ist dann der Chat evtl. besser geeignet, da du dort ja auch einen privaten Raum erstellen kannst und.

    Mich persönlich interessiert der Austausch von allen ob mit oder ohne Rheuma wäre mir egal.

    Wie gesagt, diese Forumsuntergruppe ist insbesondere für alle Angehörigen da.

    Gruß und viel Spaß noch, Kuki
     
    #22 29. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 29. September 2010
  3. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hallo Tiger

    Ich denke, Du projizierst einfach zu viel von Deinen Problemen mit Louise auf alle Rheumakranke. Wenn Du sagst, dass Du stolz bist, mit Louise umgehen gelernt zu haben (Ist Louise wirklich so schwer zu ertragen?), dann mag das so sein, aber glaub mir, meine Familie hat unter mir in keinster Weise zu leiden, die sind froh, dass sie mich haben. Ich sorge auch gut für sie und ich wüsste nicht, was sie an mir zu leiden hätten, denn ich behandle meine Leute gut und sie lieben mich dementsprechend. Meine Schwester heult am Telefon, weil sie mich vermisst, ihre kleine Tochter gluckst vor Freude, wenn sie mich sieht und mit mir herumalbern kann. Mein Neffe lebt sogar bei mir, weil er nicht weg will von mir. Und meine Mutter und ich sind das beste Team, das es gibt. Wir sind wie zwei Bäume, die sich gegenseitig stützen. Wir beide tragen alles, können über alles reden und richten uns gegenseitig auf. Ich sorge mich um sie und sie sich um mich, was ich zu schätzen weiß. Wir bedanken uns immer gegenseitig, denn ich reiche ihr dies und sie mir jenes. Aber ich würde mich hüten, vor ihr zu jammern, denn dann hätte ich sie in praller Gluckenhaftigkeit am Hals. :p

    Es gibt eben nicht DIE "Rheumis" mit "rheumitypischen" Eigenschaften, mit denen man als Angehöriger auskommen muss. Das hat nichts mit dem Rheuma zu tun, sondern nur mit dem Charakter und der Wesensart eines individuellen Menschen. Louise wäre nicht anders, wenn sie kein Rheuma hätte.

    Also trage hier nicht Deine Beziehungsprobleme auf dem Rücken von Rheumakranken aus.

    Und klar hast Du ein Recht auf Deine Meinung, doch Du willst eine mögliche Gegenreaktion auf Deine Provokationen aussperren mit dem Off-Topic-Stempel. Nur gilt das Off-Topic nicht einem Auschluss von bestimmten Usern (in diesem Fall den Rheumakranken), sondern immer nur einer thematischen Einschränkung, woran sich aber in der Regel alle beteiligen dürfen, solange es kein versteckter User-Bereich ist.
     
  4. roco

    roco Guest

    ich hatte mich stillschweigend auch geärgert über diese überschrift.... erinnert mich irgendwie an schlimme zeiten hier und anderswo...

    aber nun möchte ich auch mal was dazu sagen...

    was musstest du denn lernen? das zusammenleben mit einem menschen. das tut man jedesmal aufs neue, in einer neuen partnerschaft. und das lernen ist auch in einer "alten" partnerschaft nicht vorbei, wenn man die liebe erhalten will...

    was ist an einem rheuma-betroffenen so anders als an "gesunden" partnern?
    das man bestimmte rücksichten nehmen sollte? rücksicht auf den partner sollte man immer nehmen, ob gesund oder krank.
    das man dem partner in bestimmten situationen hilft? ist das bei gesunden sooo anders?

    was genau musstest du lernen, was bei einem gesunden partner nicht der fall gewesen wäre?:confused:

    ihre sicht der dinge lösen... hmmm.... für mich hört sich das eher so an, als wolltest du sagen "ihre probleme zu lösen"

    warum sagst du es dann nicht so? und es gibt sehrwohl möglichkeiten auch für dich. auch du kannst dir medizinische hilfe holen, in form einer therapie zum beispiel. überall gibt es angehörigengruppen. vorträge auch für angehörige. usw. und der arzt deiner partnerin schmeisst dich sicher auch nicht raus, wenn du fragen hast.

    is natürlich leichter, beziehungsprobleme auf die krankheit zu schieben... um ausreden nicht verlegen. ich wehre mich jedenfalls entschieden dagegen, das mein mann mit mir anders leben lernen musste, als wenn ich keine schmerzen hätte. aber wir lassen uns auch genügend freiraum...;)

    die idee, dich mit angehörigen auszutauschen mag ja gut sein, aber uns aussperren zu wollen ist ja wohl die höhe. von wem seid ihr denn die angehörigen?

    eine frustrierte roco

    (zum glück ist mein mann nicht so drauf)
     
  5. Hi Tiger

    Ich komme am Samstag in den Chat, allerdings habe ich erst 20 Uhr Feierabend :uhoh:.....aber dann :)

    Sylke
     
  6. laudin

    laudin Neues Mitglied

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    Austausch von Angehörigen

    Hallo, ich bin eine der Angehörigen,die sehr froh ist,das tiger vorgeschlagen hat,sich als Angehörige hier in RO auszutauschen.Mein Mann hat seit über 10 Jahren Morbus Bechterew,cP und viele Folgeerkrankungen wie Aoretenklappenersatz,Schlafapnoe usw.
    Ich lese und informiere mich schon sehr lange hier bei RO und bewundere alle User sehr für ihren Mut und ihre Kraft sich trotz Schmerzen täglich ihrer Krankheit zu stellen,versuchen so gut es geht mit ihrer Krankheit zu leben und das sie alle Möglichkeiten nutzen ihre Situation zu verbessern und erträglicher zu machen. Meinen größten Respekt.
    Mein Mann hat sich bis heute nicht mit seiner Krankheit abgefunden und versucht sie zu ignorieren wo er nur kann.er ist depressiv,aber will sich nicht behandeln lassen.
    Aber auch wenn mein Mann anders wäre,finde ich,muss man auch als Angehöriger vieles dazu lernen,wenn der Partner erkrankt. Das hat bestimmt nichts mit Beziehungsschwierigkeiten,Rücksichtnahme oder Hilfe zu tun.Wir Angehörigen müssen z.B lernen mit unseren Sorgen um den Partner ,mit den Ängsten, wenn eine neue Erkrankung dazu kommt umzugehen und vieles mehr.
    Bei mir gab es oft Situationen in denen ich sehr verzweifelt war und mir gewünscht habe, mich mit anderen Angehörigen austauschen zu können.Mein Mann hat sich durch die Schmerzen und die Medikamente sehr verändert,ich würde gerne über meine Sorgen berichten,aber wenn ich lese was schon tigers Worte für Empörung auslösen,traue ich mich nicht mehr.
    @ tiger
    ich werde versuchen samstag im Chat zu sein.Habe das noch nie gemacht,werde es aber bestimmt hinbekommen
     
  7. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Schweiz
    @laudini:

    Wenn Dein Mann die Krankheit verdrängt, hat das meiner Meinung eher mit dem Mannsein zu tun. Viele Männer verdrängen, so meine Erfahrung mit meinem Vater, meinen Brüdern und meinem Jungen. Du siehst ja hier, wie groß der Frauenanteil der Rheumakranken ist. Natürlich ist der auch so gegeben, aber es ist doch eher so, dass Frauen sich mehr mitteilend Gedanken machen bzw. Männer wollen stark sein und erzählen nicht alles, was in ihnen vorgeht, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.

    Also ich würde die Medikamente sofort absetzen, wenn sie mich depressiv machen würden. Vielleicht wären dann Antidepressiva angezeigt. Die könnten auch gegen die Krankheit selbst helfen.

    Es ist schön, wenn sich Angehörige Gedanken machen, aber warum nicht MIT den Rheumakranken AUF GLEICHER AUGENHÖHE REDEN, die sich doch ebenfalls Gedanken machen? Warum immer dieses separieren, als wären alle Rheumakranke veränderte Zombies, mit denen man nicht vernünftig sprechen kann? - Rheuma ist eine körperliche Krankheit, wir sind keine Psychos!
     
    #27 29. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 29. September 2010
  8. Nur mal als Beispiel von dem was hier geschrieben wurde...So wie jeder "an was weiß ich "-Erkrankter lernen muss mit der Erkrankung umzugehen, so ist es sehr wohl auch eine Umstellung für die Familie. Früher hatte ich "nur" meinen Vollzeit-Job, heute pflege ich noch "nebenbei" meinen Mann sehr intensiv. Da ich keine Maschine bin stoße auch ich ab und zu an meine Grenzen,und ja, damit umzugehen und alles zu bewältigen, das musste ich lernen. Da wurde ich nicht hinein geboren, war ja nicht von Anfang an so.
    Vielleicht gibts ja Menschen, da macht es "Schnipp" und gut, bei mir war es nicht so.
    Ich bin sehr am Austausch mit anderen Angehörigen interessiert :), also traut euch!

    Gute Nacht wünscht Sylke
     
  9. roco

    roco Guest

    nichts für ungut, aber auch wenn mein partner nicht krank ist, sorgen mach ich mir um ihn auch immer... und ängste hab auch ich... und vieles ändert sich auch bei ihm, mit dem ich umgehen muss... so ist das leben... außerdem habe ich gefragt, was an einem kranken partner so anders ist... nicht mehr und nicht weniger...


    empörung? na wenn du das so siehst? ich hab mich nur über den ausdruck geärgert. und nachgehakt, was gemeint ist. im chat nen raum für angehörige aufzumachen und unter euch sein wollen ist ja noch okay... aber das wir hier nicht rein dürfen, um evtl. unsre meinung zu schreiben, das find ich sehr extrem...

    und das du dich nicht traust... an wem liegts? wer sich öffentlich äußert muss mit pos. genauso wie mit neg. feedback rechnen... sich deshalb zu verkriechen? schade drum... auch eure sichtweise ist uns wichtig... nur müssen wir nicht immer mit ihr übereinstimmen, oder?;)
     
  10. Hallo Estelle

    Hier bei RO suchen Rheumakranke Hilfe, Trost, Anteilnahme und dergleichen.....und Angehörige suchen halt auch. Schlimm wäre es, wenn es nicht so wäre :confused:

    LG Sylke
     
  11. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Schweiz
    Sylke,

    das ist alles nicht rheumaspezifisch. Meine Mutter war gerade erst im Krankenhaus und wer hat sich um alles gekümmert? - Die Rheumakranke. Wenn man so was einteilen will, dann höchstens in Gesunde und Kranke, wobei eben Kranke auch andere Kranke pflegen. Es ist für mich aber ebenso eine Umstellung, wenn ein Kind in die Pubertät kommt und alles Mögliche anstellt. DAS z. B. ist viel schlimmer und eine weitaus größere Umstellung. Auf einmal muss man das Kind gehen lassen, man kann es nicht mehr vor allem beschützen. Solche Umstellungen geschehen andauernd, auch für Rheumakranke. Ich Rheumakranke war für meine depressive Schwester da. Was bin ich nun? Angehörige oder Kranke? Ich schüttle echt den Kopf, wie man so sehr in Schubladen denken kann und gar nicht mehr den Menschen hinter dem Kranken sieht. Diese Einstellung ist natürlich nicht gerade förderlich in der Beziehung zu einem rheumakranken Angehörigen.

    Und stell Dir vor: Ich bin rheumakrank und trotzdem keineswegs depressiv. Das war ich noch nie, dabei hab ich diese Krankheit schon von Kind an. Es hat nichts mit der Krankheit zu tun, wenn jemand depressiv wird. Dann müsstest Du schon eher zu den Angehörigen für Depressive. Wie gesagt: Rheuma ist eine körperliche Krankheit und keine psychische.
     
  12. Ich habe nichts von Depressionen geschrieben und bin hier und bleibe es. Mein Mann hat mehrere Autoimmunerkrankungen und ICH musste es lernen wohl für immer Alleinverdiener zu sein, zu pflegen, allein zu organisieren, im Krankenhaus zu sehen wie mein Mann mit dem Tod ringt, Hilfe zu organisieren wenn ich bei der Arbeit bin, andere um Mithilfe zu bitten und und und.
    Von Schubladen halte ich nichts, die werden zugeschoben und zu.
    So wie ich gut finde, dass mein Mann sich austauscht, so findet er gut, dass ich mich austausche. Und so ergänzen wir uns.

    Wie ich schon schrieb würde ich es schlimm finden, wenn jeder nur vor sich "dahin dümpelt", denn es gibt ja die Möglichkeit des Austauschens, welche ich nutze.

    Gute Nacht
    Sylke
     
  13. PS: Hat es nicht? Aber kann.
     
  14. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Schweiz
    Silke,

    nun gut, wenn Dein Mann todeskrank ist, dann ist es doch verständlich, wenn er in ein Tief gerät. Das hat eigentlich auch nichts mit Depression zu tun, sondern mit Trauer um sein Leben, das ihm immer mehr entgleitet. Und klar, dass dies auch für Dich Trauer bedeutet. Ich weiß, wie das ist, mein Vater und zwei Brüder sind tot. Sie starben alle an ihrer Krankheit. Es war aber in keinem Fall Rheuma. Das ist das Leben, JEDER ist in diesem Sinne krank, weil sterblich. Das ist mit Verlust und Trauer verbunden, man hätte noch so viel machen wollen. Es ist schwer loszulassen, wenn man doch eigentlich für seine Lieben da sein will und auch sonst noch viele Träume hätte verwirklichen wollen. Es hätte auch Dir passieren können, irgendwann wird es bei Dir im Alter auch so sein. Ich sehe das an meiner nun 75-jährigen Mutter, sie wird langsam gebrechlich.

    Ich habe so viel geopfert für meine Familie, aus Liebe. Das tust Du auch. Das tun aber auch viele Rheumakranke für ihre Familien. Es hat nicht wirklich etwas mit Rheuma zu tun. Rheumakranke sind nicht unbedingt die Gepflegten und die Angehörigen die armen Vollverdiener und Pfleger. So ist es bei mir nicht und bei vielen anderen Rheumakranken auch nicht. Jeder wird einmal der Gepflegte sein. Zuerst kümmern sich die Eltern um die Kinder und dann günstigstenfalls die Kinder um ihre Eltern. Nehmen und Geben. Ich denke, Du bekommst ebenso viel von Deinem Mann zurück, wie Du gibst, so wie Du eure gegenseitige Liebe beschreibst.

    So weit ich verstehe, bist Du also nicht für einen Ausschluss von Rheumakranken aus diesem Thread, oder? Denn darum geht es hier in der Diskussion mit Tiger und darum, dass nicht alle Rheumakranken als Rheumis bezeichnet werden wollen und als solche, welche so und so sein sollen, was sie gar nicht sind, denn jeder ist ein eigener Mensch. Wär noch was, wenn ich mich derart von der Krankheit bestimmen lasse.

    Was ich seltsam finde, ist das mit dem Vollverdiener. Müssen nicht viele Männer Vollverdiener sein, wenn ihre Frauen zuhause die Kinder großziehen? Das ist doch eigentlich nicht ungewöhnlich oder besonders untragbar. Meine Mutter wurde auch zum Vollverdiener, als mein Vater in Frühpension gehen musste. Davor war er der Vollverdiener und bildete sich immer etwas darauf ein, obwohl meine Mutter 7 Kinder großzog. Wenn nun jemand durch Krankheit nicht mehr arbeitsfähig ist und er nichts dafür kann, dann ist es doch genauso logisch wie in dem Fall, wo der Mann Vollverdiener wird und die Frau z. B. die Kinder zuhause großzieht. Und wie viele alleinerziehende Mütter sind Vollverdiener? Oft müssen auch beide voll verdienen, weil es einfach nicht reicht. Soll damit der Kranke irgendwie weniger sein, weil er nichts mehr verdient oder nur eine kleine Rente beisteuern kann? Wenn man jemanden liebt, dann ist das doch selbstverständlich. Dann rechnet man nicht alles so auf und setzt es auch nicht so in Bilanz mit dem Rheumkranken, der sich deswegen verändert haben soll. Jeder Mensch verändert sich dauernd unter sich verändernden Situationen. Meine Mutter wurde auch zum Vollverdiener, obwohl mein Vater nicht rheumakrank war. Das passiert auch in Familien, wo ein Teil arbeitslos ist. Dann müsste es auch Foren für Angehörige von Arbeitslosen geben etc., wo dann beschrieben, wie die Arbeitslosen seltsame Veränderungen durchmachen, die eigentlich nur situationsbedingt sind, denn sie sind ja nicht krank, oder?

    Oder kurz gesagt: Wenn jemand Alleinverdiener wird und alles alleine organisiert, würde das z. B. auch zu einer alleinerziehenden Mutter mit Kindern passen, wo keines der Kinder krank ist. Diese Situation mag zwar eine von vielen möglichen Folgen von Rheuma sein in Bezug auf Angehörige, doch liegt es nicht an der den Rheumakranken verändernden Krankheit, denn es könnte ebenso gut keine Krankheit vorliegen, sondern etwas anderes wie z. B. unverschuldete Arbeitslosigkeit oder eben Kinder. Und es würde sicher keine alleinerziehende Mutter auf die Idee kommen, ihre Kinder als irgendwie verändert zu empfinden, nur weil sie nicht selbständig sind. Dort wird es logisch empfunden. Ebenso logisch ist es bei einem Rheumakranken, Du wärst ebenso auf Deinen Mann angewiesen, wenn Du die Rheumakranke wärst und er der gesunde Alleinverdiener. Würdest Du es dann gut finden, wenn sich Dein Mann in Foren darüber beklagt, der Alleinverdiener sein zu müssen? Wär Dir das nicht unangenehm, jemandem eine derartige Last zu sein, wenn dieser sie auch so bewusst als solches empfindet?

    Also ganz ehrlich: Wenn mein Partner es als derartige Last empfände, würde ich mich sofort von ihm trennen, denn das würde ich nicht wollen. Dann doch lieber Sozialhilfe, das wäre wenigstens keine "persönliche Schuld".
     
    #34 30. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 30. September 2010
  15. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
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    Rheinland
    Hallo Estelle,

    über den Begriff "Rheumis" war ich ja noch einer Meinung mit Dir,
    aber was Du hier Sille gegenüber an Floskeln über Krankheit und Hilfe und Gegenseitigkeit abziehst,
    das finde ich keinesfalls angebracht.

    Wenn Du wüßtest, wie schlimm krank Ronny, Silkes Mann,
    schon jahrelang ist und was sie beide mitmachen,
    dann würdest Du kein Wort mehr sagen.

    Liebe Silke und lieber Ronny,
    ich wünsche Euch viel Liebe und Kraft,
    denn ich weiß, was es heißt, einen schwerkranken Mann
    jahrelang zu pflegen und sich tagtäglich um ihn zu
    ängstigen.

    So, lieber Tiger, sei nicht böse,
    dass ich schon wieder hier geschrieben habe,
    ich wollte es eigentlich nicht mehr tun.

    Viele liebe Grüße

    Neli
     
  16. tiger1809

    tiger1809 Guest

    Ich bin fasziniert

    Da bleibt mir nur deine Signatur zu zitieren. Ausserdem steht es mir gar nicht zu dich hier für deine Beiträge zu kritisieren.
    ----------------------------------------------------------------------
    Und für alle anderen, die sich hier so engagiert haben, ein paar Punkte:


    • Ich bedanke mich artig für all die Tips, wie ich meine Beziehungsprobleme in den Griff bekommen kann. Ich liebe meine Frau und bin sehr an der Verbesserung unserer Beziehung interessiert.
    • Um eine Diskussion anzuregen gibt es viele Wege. Provokation ist eine davon. Denn: Homo homini lupus
    • Es freut mich, das ihr durch eure reichhaltigen Beiträge dafür gesorgt habt, das dieser Thread beinahe immer unter "Heutige Beiträge" zu finden war. Und damit auch für die vielen Gastleser leicht aufzufinden.
    • Möchte ich mich bei der Administration dieser Seite bedanken, wie schnell sie meine Bitte nach einem eigenem Chatraum für Angehörige (und selbstverständlich auch für Brüder, Schwestern, Eltern und Betroffene aller Krankheiten) nachgekommen sind und diesen eingerichtet haben
    • Ich freue mich auf Samstag im Chat.

    Euer dankbarer Tiger
     
    #36 30. September 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. September 2010
  17. roco

    roco Guest

    hallo neli,

    du nennst es floskeln, wir nennen es das normale leben... weil es für uns normal ist. was am leben der angehörigen so anders ist wissen wir ja nicht. und woher auch, wenn wir sogar hier ausgesperrt werden sollen...

    ich war/bin bis jetzt immer der meinung gewesen, das sich das leben unsrer partner nicht sooo sehr von dem anderer menschen unterscheidet. eben weil die sich meistens nicht hinsetzen und es mit uns bereden... aber ist das unsere schuld?

    und nun wollen sich angehörige über diese sachen unterhalten. sehr schön. warum uns dann aber aussperren? hat es nicht auch was mit uns zu tun? sollten wir nicht auch wissen, was angehörige belastet? wenns denn so anders ist, als bei "normalos"?

    wie soll aus unseren floskeln was anderes werden? das war eig. meine frage und ich denke, das es estelle genauso geht. natürlich sollen angehörige auch unter sich sein. aber vielleicht ist dieser tread mal ein anstoß an die angehörigen... nämlich das bei uns der bedarf besteht, von euch zu erfahren, WAS so anders ist. auch wir wollen verständnis für euch haben. wie denn, wenn wir nichtmal wissen, was wir verstehen sollen...:confused:
     
    #37 30. September 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. September 2010
  18. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    @Neli:

    Also mich pflegt niemand und darum geht es hier: Jeder Rheumakranke ist ein individueller Mensch und es gibt nicht DIE Rheumis, die so und so sein sollen. Das sind Einzelfälle und kann man nicht auf alle übertragen. Das ist es, was ich ausdrücken wollte. Ich finde es schön, wenn sich Angehörige kümmern, das tue ich übrigens auch, wobei Dir nicht klar ist, was ich über Jahrzehnte an Kraft in meine Familie gegeben habe und immer noch tue. Wenn mich meine Familie jetzt im Stich lassen würde, läge sie eindeutig in meiner Schuld. Von daher schulde ich niemandem etwas, wenn schon, dann umgekehrt.

    Wenn ich sterbe, kann ich mit aufrichtigem Herzen sagen, dass ich immer mein Bestes gegeben habe und zuallerletzt an mich selbst dachte. Die Hälfte meiner Familie würde ohne mich nicht leben, wenn ich mich nicht gekümmert hätte. Das waren keine Floskeln, Du hast es nur nicht verstanden. Rheumakranke leisten sehr viel in den Familien und in dieser Gesellschaft und wenn sie so viel geben, ist es selbstverständlich, dasselbe an sie zurückzugeben. Wer diese faire Bilanz nicht ziehen kann, sollte vielleicht an eine Trennung denken.

    Jedenfalls würde ich niemandem eine Last sein wollen, das ist Fakt. Bisher war es auch nicht so, ich selbst trage und werde von niemandem getragen. Die einzige Person, welche mir auch hilft, ist gleichermaßen auf mich angewiesen, sodass wir quitt sind, wenn man das wirklich so klar ausrechnen will. Ich denke vielmehr darüber nach, wie ich einmal meine Mutter pflegen kann im Alter und mir meine Krankheit partout nicht leisten darf. Ich kriege keine Rente und muss arbeiten trotz Schmerzen. Also nichts da von durchfüttern lassen.
     
    #38 30. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 30. September 2010
  19. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Rheinland-Pfalz
    Ach Estelle und auf Deiner Höhe, steht nur noch Gott.

    Gruß von Poldi
     
  20. <<<<<<<<luka

    <<<<<<<<luka Neues Mitglied

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    Emsland
    Was müssen wir "Rheumis" :D doch etwas besonderes sein. Ist es nicht schon schlimm genug das wir mit dieser Krankheit leben müssen. Der eine so und der andere so. Das besondere liebt man doch noch viel mehr, oder? Ich bin ein Lupi also etwas ganz besonderes. Aber liebt mein Mann mich deswegen mehr oder anders? Ich bin begeistert was hier für eine Diskussion hervorgerufen wurde. Ich verfolge es mit Spannung und teilweise mit Wut! Jeder soll so mit seiner Krankheit das er trotzdem glücklich ist. Das geht nämlich auch trotz großer Schmerzen und Einschränkungen. Ich wünsche Euch einen schönen Tag. Lg. Petra
     
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