thema der woche - diskussion

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Marie2, 10. September 2007.

  1. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Hallo Lilly,
    ich stimme dir zu, was die vielen Hilfen vom Staat angeht. Nur bei uns in Germany ist es so, dass es viel an falscher Stelle gibt. Die wenig haben, bekommen auch wenig, und die, die viel verdienen, bekommen demzufolge auch mehr. Das ist doch nicht gerecht, oder?

    Liebe Locin,

    du hast meine volle Zustimmung. Mein Mann und ich schaffen bis zum umfallen, aber leider verdient man im Dienstleistungsgewerbe nicht sehr viel. Wir kommen einfach nicht auf einen grünen Zweig, und richtig Urlaub haben wir noch nie machen können. Mein grosser (11 Jahre) brauchte eine neue Brille. Das Gestell hat 1 Euro gekostet, die Gläser aber fast 200 Euro (je stärker die Gläser umso teuer). Und das ohne irgendwelchen Schnickschnack.

    Ausserdem finde ich es eine Unverschämtheit, dass unsere Politiker tausende von Euro mit ihren Nebenjobs verdienen, und ich als Zweitschaffende habe mehr Abzüge als Netto. Und wenn ich höre, dass unsere Familienministerin zu Heiligabend ein kaltes Buffet kommen lässt, weil sie nicht kochen will, andere Eltern nicht wissen, wie sie ihren Kindern ein Weihnachtsgeschenk kaufen können, dann geht bei mir der Hut hoch. Und das Argument, sie hat schliesslich 7 Kinder, akzeptiere ich nicht, da ihr Mann freiberuflich zu Hause arbeitet, sie ein Kindermädchen, eine Putzfrau usw. hat. Ausserdem halte ich von ihrem Bestreben, die Kinder von klein auf in staatliche Einrichtungen zu bringen, überhaupt nichts.

    Erziehungsgeld im ersten Lebensjahr, prima, aber wenn du Hausfrau bist, gehst du fast leer aus. Ich habe viele im Bekanntenkreis, die mir das bestätigen können.
    Alles dreht sich nur um Kleinkinder, aber was ist mit den Kindern, wenn sie in die Schule kommen? Da redet keiner mehr davon. Natürlich liebe ich meine Kinder, und mir tut es in der Seele weh, wenn ich ihnen ständig einen Wunsch abschlagen muss, weil es finanziell einfach nicht geht. Da gehen 2 schaffen und man kann sich trotzdem nichts leisten.

    Das ist meine Meinung!!!!
     
  2. Lilly

    Lilly offline

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    hallo mimmimami,

    ... das kommt aber auch nicht nur von ungefähr. alle reichen, werden nicht in reichen familien geboren....
    sie haben es durch bildung und fleiss weit gebracht....

    bessere ausbildung, besserer job- mehr verdienst.... ist doch logisch- oder?
    ich bin keinem neidig, dass er gut verdient, wenn er auch selber dazu beigetragen hat. sie mussten auch viele entbehrungen in der zeit des studiums auf sich nehmen (wenn sie keine reichen eltern haben)...

    es steht doch jedem frei sich weiter zu bilden!
     
  3. Locin32

    Locin32 Immer neugierig

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    Hallo Lilly,

    O.K. nur bei uns in D ist es mittlerweile so das es viele Kinder gibt die noch nicht mal eine vernünftige Mahlzeit am Tag bekommen.
    Ich habe selber erlebt das viele Kinder bestimmte Obst-oder Gemüsesorten nicht kennen.
    Ich sehe das nicht mehr als jammern auf hohem Niveau an.
    Natürlich kann man jetzt sagen,das liegt daran das die Eltern nicht mit ihrem Geld wirtschaften können,leider ist das nicht immer so.
    In D wird viel Geld ausgegeben für Familienpolitik aber kommt es auch da an wo es hin soll?
    Kindergärten,Bibliotheken,Schwimmbäder und Schulen werden geschlossen.
    Wie sollen Familien die jeden Monat ums überleben kämpfen noch Geld für die Ausbildung ihrer Kinder sparen,wenn sie noch nicht mal wissen wie sie,sie ernähren sollen?
    Hier machen jede Menge Einrichtungen auf die durch private Spenden finanziert werden,wie z.B. die Tafel die auch für Pausenbrote und warmes Essen nach der Schule sorgen.
    Wenn kein Bedarf dafür wäre gäbe es diese Einrichtungen nicht.

    Liebe Grüße
    Locin
     
  4. Locin32

    Locin32 Immer neugierig

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    Hallo roselo,

    ich komme aus der ehemaligen Mittelschicht.:)
    Ich weiß also welche Abzüge da anstehen. ;)

    Die Steuerbelastung wird deshalb von den Familien getragen weil sie nun mal mehr ausgeben müssen.
    O.K. ich gebe zu ich rauche,Branntweinsteuer und Biersteuer zahlen wir nicht weil wir nicht trinken aber...
    Wir brauchen eine größere Wohnung,verbrauchen mehr Strom,Gas,Wasser,geben mehr Geld für Essen aus,Medikamente,Hilfsmittel,Benzin,Schulmaterial,Versicherungen,Anziehsachen usw.p.p.Da sind überall Steuern drauf...Einkommenssteuer zahlen wir ja nun mal auch noch,obwohl zwei Kinder da sind.:rolleyes:
    Dafür bekommen wir ja mehr Kindergeld,nur wenn Du über ein bestimmtes Einkommen verfügst bekommst Du einen Steuerfreibetrag.
    Und da Harzt4 und Sozialhilfeempfänger diese Steuerlast nun mal auch haben,außer Einkommenssteuer tragen sie mit an der Gesammtlast.

    Ich neide keinen sein Geld oder seinen Erfolg.Ich bin auch der Meinung das jeder der so viel Geld verdient auch was dafür leisten muss.
    Jeder Mensch sollte dazu in der Lage sein seine Familie ernähren zu können.
    Und mehr als arbeiten kann man nun mal nicht.
    Nicht jeder hat die geistigen Möglichkeiten zu studieren.;)

    Liebe Grüße
    Locin32
     
  5. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Hallo roselo,

    ich gebe dir vollkommen recht. Die Gewerkschaften bestimmen die Gehaltsvorderungen. Wo ich dir aber widersprechen muss ist, dass alles in Polen gewaschen oder von den Bäckern gebacken wird, liegt daran, dass es einfach billiger ist, und nicht, dass die Deutschen nicht nachts schaffen wollen.

    Ich denke mal, in Deutschland ist jeder froh, wenn er arbeit hat, egal ob Tagsüber oder Nachts. Alles wird ins Ausland geschafft, weil es billiger ist, und hier bei uns werden tausende von Arbeitern entlassen. Und aus den östlichen EU Ländern kommen dann auch noch die Billigarbeiter.

    Ich finde die Handwerkerstunde mit 70 Euro eine grosse Sauerrei. Das ist in KFZ Werkstätten auch so.

    @Locin
    Leider hast du Recht. Da wo die Familienhilfe hingehört, die bekommen leider nicht viel davon. Ich finde es auch traurig, dass viele Kinder erst bei einer Tafel ihr warmes Essen bekommen.

    Natürlich gibt es auch Schmarotzer und ähnliches. Aber Fakt ist, dass in Deutschland die Familien (wo ein Verdiener ist) nicht mehr hochkommen.

    @ Lilly,
    der wo seinen Reichtum ehrlich erworben hat, soll ihn auch geniessen dürfen.
    Aber auch die höheren Stellen haben hier bei uns erkannt, dass nur die Kinder von Gutverdienern bessere schulischen und beruflichen Chancen haben.
    Nur leider macht keiner was dafür, dass auch die minder bemittelten Kinder eine Chance dazu haben.
     
  6. Lilly

    Lilly offline

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    hallo locin,

    ich habe selber eine zeit lang in deutschland gelebt. dadurch konnte ich auch ein wenig einblick gewinnen.

    ich kann nur sagen, dass lebensmittel in d billiger sind als in ö. auch kleidung und elektrogeräte usw. (noch immer, trotz der mehrwertsteuererhöhung,- in ö ist die schon seit vielen jahren bei 20%)

    der verdienst eines facharbeiters und in jedem erlernten beruf, ist in d ebenfalls höher als in ö....

    ..... und was mir gleich aufgefallen ist- ich habe in ö noch nie so viele schöne,- teure und neue autos auf einen haufen gesehen- wie es in d der fall war! ;)

    ... ich kannte in meiner kindheit auch keine kiwis, -nur einheimisches obst und gemüse, und bin auch groß und stark geworden ;) .

    mir ist aufgefallen, dass in vielen deutschen familien keine selbstgemachten speisen mehr am tisch stehen. ich nenne das *maggiegeneration*. günstiger und gesünder ist aber ein selbstgekochtes essen.... es muss kein teures fertigfütter sein.....

    die kinder können sich auch noch später in abendschulen weiterbilden- und sag mir jetzt bitte nicht, dass das nicht geht!- es geht, wenn man es nur will!
     
  7. Lilly

    Lilly offline

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    hallo locin,

    da fängt es schon an mit den großen ansprüchen :D ;) - warum braucht ihr eine große wohnung, wenn ihr sie euch nicht leisten könnt?
     
    #27 13. September 2007
    Zuletzt bearbeitet: 13. September 2007
  8. Locin32

    Locin32 Immer neugierig

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    Hallo Roselo,

    Hmm....ich kenne Hartz4 Empfänger wo das genau so ist wie Du beschreibst.
    Ich kenne aber auch andere wo noch nicht mal geraucht wird...;)

    Ein Beispiel:

    Wir haben eine Ganztagsgrundschule.In dieser Schule wird auch Mittagessen ausgegeben.
    Ein Essen pro Tag kostet 2,80 Euro,hört sich nicht viel an aber wenn Du weißt was einem Kind pro Tag an Essensgeld vom Staat zusteht sprengt es den Rahmen der Möglichkeiten.
    Und das Kind möchte ja vielleicht auch noch Frühstücken und was zum Abendbrot haben,was zum anziehen,Schulsachen u.a.

    Liebe Grüße
    Locin32
     
  9. Lilly

    Lilly offline

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    hallo mimmimami,

    ... das war immer schon so! weil der mensch immer mehr haben möchte, mussten dann auch die frauen von herd weg... das fing schon in den 60´gern an ;)

    zeig mir einen *armen* der kein handy hat.....(fernseher usw.) alle, die hier schreiben, haben sogar einen pc und internet....
     
  10. Gucki

    Gucki Guest

    Damals

    ich war damals mit 16 Jahren Schwanger und in der Ausbildung,
    ich bekam kein Geld für die Erstausstattung ect.vom Vater Staat.Meine Schwester und die späteren Schwiegereltern besorgten die nötigen Sachen aus den Freundes und Bekanntenkreis.1 Jahr wohnte ich mit Mann und Kind bei meinen Vater bis wir es schafften eine kl. Wohnung für uns zu
    bekommen.Die Möbel waren teilweise geschenkt,einige neue Sachen kaufte mein Vater.
    Früher gab es noch keine Discounter,man ging zum Wochenmarkt und nach Spar.Irgendwie schafften wir es immer über die Runden zu kommen,wenn auch die letzten Tage im Monat knapp wurden,nur ein Würstchen für alle in der Suppe,wir wurden immer satt.

    Ich persönlich fand diese Zeit wunderschön,wenn mal Not an Mann war
    sprangen Freunde und Verwandte ein.z.B mit ein paar Kartoffeln oder Gemüse aus dem Garten,oder selbst gemachter Marmelade.
    Wenn wir mal eingeladen waren,guckte eine liebe Nachbarin nach den Kinder.

    Uns ging es trotz wenig Reichtümer ,gut.

    Lieben Gruß
     
  11. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    liebe roselo, ich denke, damit ist nur der anteilige betrag innerhalb des
    festbetrages gemeint, der pro kind gezahlt wird.

    mir sind die zahlen nicht bekannt, die für rüstung, verteidigung und kriege insgesamt auf der welt ausgegeben werden. ich bin direkt froh es nicht zu wissen, sonst müsste ich mich vermutlich übergeben, wenn ich diesen betrag dann mit den ausgaben für soziales vergleiche, bzw mit den kosten fürs reine überleben in einigen staaten in afrika, beispielsweise.
    ich hoffe, dass irgendwann, möglichst bald, dieser wahnsinn ein ende hat.

    lieben gruss marie
     
  12. Ruth

    Ruth Bekanntes Mitglied

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    württemberg
    hallo, liebe diskussionsteilnehmer!

    jetzt lese ich so lange schon mit, alle eure beiträge sind interessant. liebe marie, da hattest du mal wieder eine wirklich gute idee!
    zur heutigen lage der jungen familien kann ich nichts weiter sagen. meine erfahrungen liegen schon weit über 30 jahre zurück. anfang der 70er haben wir geheiratet, im damaligen west-berlin. dort gab es für junge ehepaare ein familiengründungsdarlehen und ein einrichtungsdarlehen, das sehr günstig war und sich zum teil durch die geburt von kinder abbezahlte.das war natürlich toll, wir konnten uns einrichten ohne schulden etc. da mein mann nicht sehr viel verdiente ("obwohl" er beamter war und noch ist), bekamen wir eine wohnung im sozialen wohnungsbau zugewiesen. in unserm "umfeld" war es damals nicht üblich, in urlaub zu fahren, ausser wie bei uns zu meinen eltern, wir hatten auch kein auto. "grosse sprünge" machte da eigentlich keiner, das hatte wohl den vorteil, dass man nicht neidisch werden konnte...die meisten meiner nachbarinnen hatten wie ich kleine kinder, wir blieben daheim bei ihnen. allerdings war es auch noch nicht die zeit, wo die kleinen in alle möglichen kurse etc. geschickt wurden (die ja heute viel geld verschlingen).
    später habe ich dann durch meine arbeit im kindergarten gesehen, dass es heutzutage für viele normal und erstrebenswert ist, zweimal im jahr in urlaub zu fahren, die kinder in alle möglichen teuren kurse zu schicken, ein auto gehört sozusagen zur grundausstattung...etc. ich will das nicht werten, es ist eben heute eine andere zeit. und klar tut das weh, wenn man durch finanzielle zwänge nicht mithalten kann. und dass der staat viel zu viel an geld für völlig unnütze dinge wie prestigeobjekte usw. ausgibt, ist mir auch klar.
    zum thema essen will ich noch sagen, dass wohl viele jüngere leute heutzutage nicht so recht wissen, wie man sparsam kochen kann. es soll halt immer alles schnell und einfach gehen, da ist die teure fertigkost schnell bei der hand.bei berufstätigen ist es klar, die haben wenig zeit, aber mancher andre hätte sie schon...
    und das thema bildung und geld, da muss ich lilly zustimmen. ich finde, es MUSS nicht damit zu tun haben! meine familie ist ein gutes beispiel dafür,
    alle meine tanten, onkel, meine eltern haben keine "höhere" schulbildung, aber ihre kinder sind zu realschule oder gymnasium gegangen, etliche haben studiert. nicht jeder kann seinen kindern bei den schulaufgaben helfen, das ist auch nicht nötig, aber man kann die kinder ideel unterstützen,schauen, dass sie ihre aufgaben überhaupt machen, einfach interesse an der schule zeigen, zu den elternabenden gehen, sich für die veranstaltungen in der schule interessieren. und das alles ist unabhängig vom geld und vom bildungsstand. natürlich fällt alles leichter mit einem guten fianziellen polster, aber manches geht auch ohne!
    viele grüsse
    ruth
     
  13. Locin32

    Locin32 Immer neugierig

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    Liebe Roselo,

    Essensgeld vom Staat?
    Ich habe mich da auf den Sozialhilfesatz bezogen.

    Vielleicht sollte ich noch anmerken das ich nicht vom Staat lebe,ich die Mahlzeiten frisch koche und meine Wohnungsgröße 76qm2 (3 1/2 Zimmer,bei zwei Erw. und zwei Kindern) beträgt.
    Ich war mit meiner Familie bisher zwei Mal im Urlaub (sponsored by Oma,schon 5 Jahre her)und ich glaube auch ansonsten lebe ich nicht übermäßig im Luxus.
    Meine Kinder besuchen die Gesamtschule (Fachoberschulreife) und die Realschule.Ich nehme an jedem Elternabend teil,helfe bei Schulveranstaltungen und kümmer mich um die Hausaufgaben.
    Ich bin mit 17 ausgezogen und bin auch mit geschenkten Möbeln glücklich gewesen.
    Auch in meiner Jugend war ich nicht besonders gekleidet und hatte auch keinen Computer. ;)
    Ich habe nach Abzug der Kosten von laufenden Verpflichtungen 500 Euro zur Verfügung,für Essen,Trinken,Anziehsachen,Medikamente,Brille,Schulsachen usw. für vier Personen.
    Ich hoffe das ich mich genug gerechtfertigt habe. :)

    Liebe Grüße
    Locin32
     
    #33 13. September 2007
    Zuletzt bearbeitet: 13. September 2007
  14. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    zitat lela.....
    das ist in der tat ein punkt über den ich häufig genug intensiv nachdenke! nun, es steht jedem, gottseidank, frei, zu wählen wen er/sie will. wenn man dann mal nachfragt, warum man denn besagte partei gewählt hat, kommt häufig genug eine unklare antwort. ich vermute, es liegt daran, dass etliche (dankenswerter weise) von ihrem wahlrecht gebrauch machen, aber letztlich sich überhaupt nicht informiert haben, wofür eine der parteien steht, bzw was ihre (partei) ziele und programme sind.

    auch ist es teilweise selbst heutzutage bei älteren personen noch so, dass frauen die partei wählen, die der mann wählt .
    oder aus unkenntnis wird einfach die partei gewählt, die man halt immer wählt. die wird es schon richten......

    warum gehen die menschen in D nicht auf die strasse und
    benennen die ungerechtigkeiten? die ärzte waren dazu in der lage,
    allerdings haben sie eine ausgefeilte lobby und gute vordenker.
    welche lobby haben arbeitslose und kranke?
    wer treibt sie auf die strasse? sie sind teils deprimiert, hoffnungslos, mutlos, kraftlos.....und man kann das auch verstehen.
    aber auf dauer könnte das gefährlich sein........
    in frankreich sind die menschen auf die strasse gegangen und haben protestiert gegen neuerungen in der bildungspolitik. mit erfolg!

    die schere wird sich immer weiter öffnen....

    lieben gruss marie
     
    #34 13. September 2007
    Zuletzt bearbeitet: 13. September 2007
  15. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Oh Oh Locin,

    bitte bitte, du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Mach das nicht. Ich verstehe dich auch so. Und mir ergeht es ähnlich.

    Ich bin vor 25 Jahren von zu Hause ausgezogen, da ich einen Tag vor Lehrbeginn eine Absage von meinem Lehrherrn bekommen habe, da er seinen Neffen eingestellt hat.

    Da ich noch 6 Geschwister habe, konnten mir meine Eltern keine Starthilfe geben. Am Anfang war meine Wohnung 12,9 qm gross und ich fing an mit Jaffamöbeln. (Orangenkisten) Angefangen habe ich als Zimmermädchen und musste 40 Betten am Tag machen, mit einem Berufsweg von je einer Stunde. Mir blieben nach allen Abzügen gerade mal 750 DM, womit ich meine Miete, Fahrkarte usw. bezahlt habe. Später bin ich dann in den Service gewechselt, wo ich dann 200 DM mehr hatte, dafür aber bis nachts um 1-2 uhr schaffen musste, ebenso Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Heiligabend und Silvester.

    Falls jemand sagt, die hat doch damals Trinkgeld bekommen, klar habe ich, aber es immer mit der Küche und Buffet geteilt, da die ihre Arbeit auch gemacht haben.

    Und so ging es immer weiter. Sparen war da nicht, einen Fernseher hatte ich lange nicht, und ein Handy habe ich bis heute nicht, und wenn ich den Computer nicht geschenkt bekommen hätte (da die Kinder ihn in der Schule brauchen) wäre ich auch nicht im Internet. Meinem Mann gönne ich sein Bier, was er am Abend trinkt, weil er jeden Tag 10-12 Std. einen Knochenjob macht. Aber es muss ja nicht das teuerste sein.

    So, das wars von meiner Seite.

    PS: Da mein erster Sohn mit einer Hasenscharte auf die Welt kam und bis jetzt einige Operationen hinter- und vor sich hat, muss das auch finanziert werden. Das geht nämlich nur in Stuttgart, da er sich später seines Aussehens nicht schämen muss, und vom Badischen aus, geht einiges an Fahrkosten drauf. Der andere ist ein ADHS Kind, und verursacht dadurch auch einiges an Kosten, von meiner Krankheit ganz zu schweigen.

    Und damit eines klar ist: Keines meiner beiden Kinder ist mit Geld zu bezahlen. Das Glück, sie zu haben ist unbezahlbar. Ich möchte aber einmal sehen, wie ihre Augen leuchten, wenn sie wirklich mal einen grossen Herzenswunsch erfüllt bekommen. Nein, sie haben keinen Gameboy oder Playstation etc.

    Oh man, jetzt habe ich mich doch auch gerechtfertigt.
     
  16. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Liebe Marie
    Bitte nicht übergeben. Aber nur mal als Info.
    Der Bundeshaushalt 2008 283,2 Milliarden Euro
    124,4 Arbeit und Soziales
    43,2 Schuldendienst ( Zinsen )
    29,3 Verteidigung
    24,2 Verkehr, <Bau, Städte
    11,0 Finanzverwaltung
    9,2 Bildung und Forschung
    6,2 Familien
    6,2 Wirtschaft
    5,3 Verbraucher, Agrar
    5,2 Entwicklungshilfe
    4,9 Inneres
    4,6 Finanzen
    2,9 Gesundheit
    2,8 Auswärtiges Amt
    1,7 Bundeskanzleramt
    8,8 Umwelt
    0,6 Bundestag
    0,5 Justiz
    0,2 sonstiges
    Da darf man sich doch mal Gedanken machen
    Liebe Grüße
    Poldi
     
  17. Locin32

    Locin32 Immer neugierig

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    Hallo Mimi....:D

    so schnell kann es gehen...mit dem rechtfertigen ;) :rolleyes: :D :) .

    Wollte damit nur klarmachen das man nicht unbedingt von Sozialhilfe leben muss aber man kann trotzdem keine großen Sprünge machen.
    Die Zeiten ändern sich und in den Nachkriegsjahren hatte kaum jemand irgendwelche Luxusgüter.
    Keinen Fernseher zu haben war normal,heute ist es normal einen zu haben,ansonsten können Kinder heute einpacken. :(
    Zu sagen das es zu Hause nichts mehr zu Essen gibt....undenkbar!

    Liebe Grüße
    Locin32
     
  18. Ruth

    Ruth Bekanntes Mitglied

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    württemberg
    hallo nochmal!

    das thema lässt mich auch nicht los, bin schon wieder hier ;-).
    also, rechtfertigen muss sich hier KEINER!! und ich finde es eine schweinerei, dass es heutzutage viele menschen gibt, die arbeiten und arbeiten und das geld reicht trotzdem nicht!! das wollte ich nochmal klar und deutlich als meine meinung sagen.
    eine ganz andere sache betrifft meiner meinung nach die "normalverdiener"
    und "normalrentner" - sicher definitionssache, wer könnte nicht mehr gebrauchen - also die leute, die NICHT jeden cent umdrehen müssen. ich habe nämlich schon gemerkt, dass viele davon sehr gerne beim billigbäcker einkaufen, fleisch vom billigsten discounter, haare machen beim 10-euro-friseur. also ich mein jetzt NICHT die leute mit wenig geld!! und dann klagen sie, dass es keinen "richtigen" bäcker oder metzger mehr im stadtteil gibt...überlegen sie nicht, was wohl die friseurin beim 10-euro-laden verdient? dass der billigbäcker nicht ausbildet? was wohl die verkäuferin beim billigdiscounter verdient? usw. usw. das ist diese "geiz ist geil"-mentalität, die ich wirklich schlimm und auch dumm finde, denn letztlich schneidet man sich ins eigene fleisch, denn mit der zeit verdrängen die billiganbieter die andern läden und geschäfte.
    so, das ging mir schon lange im kopf rum.
    gruss von ruth
     
  19. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    liebe poldi, warum schickst du mir ein böses smiley? :confused: :)

    ich habe dieses :
    und verglichen mit:
    lieben gruss marie
     
  20. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Also,wenn ich so an die Rentner denke, hmmmm, da sind auch sehr viele, die ihr Leben lang geschuftet haben, schwer geschuftet, und haben auch nicht viel Geld.

    Die sogenannten Trümmerfrauen von früher, ohne sie wäre Deutschland nicht das, was es heute ist. Und was bekommen die dafür? Ein Leben im Existenzminium, wenn das überhaupt reicht.

    Oder die Männer, die 40 Jahre und mehr gebuckelt haben, leben heute stellenweise von Sozialhilfe, weil die Rente nicht reicht.

    Und wenn man dann hört, was ein Politiker an Pension oder ähnliches bekommt, wie ist das gerechtfertigt. Nix in die Rente einbezahlt, aber haben dann ausgesorgt. Und für jedes Amt, was sie innehatten, gibts einen eigenen Rentenanspruch. Bei uns normalos kriegst du nur eine Rente, egal wieviel verschiedene Jobs du hattest. Wenn die in Berlin soviel einzahlen würden, wie sie bekommen, sähe unsere Rentenkasse bestimmt besser aus.
     
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