vor 1978 geboren?

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von phoebe, 21. November 2003.

  1. phoebe

    phoebe Bekanntes Mitglied

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    Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun... Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt ..........

    alle anderen weiterlesen.

    Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest,
    ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange
    überleben konnten!

    Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.

    Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und
    Cadmium.

    Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen,
    genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

    Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.

    Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

    Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

    Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

    Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg
    und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand
    wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

    Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde
    deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir
    selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht" . Kannst du dich noch an
    "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und
    blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen
    nicht.

    Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem
    nicht zu dick.

    Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

    Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64
    Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer,
    Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde.

    Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße.
    Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal
    brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner
    holte uns... Wie war das nur möglich?

    Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen
    wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir
    nicht
    besonders viele Augen aus.

    Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war.
    Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

    Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere.
    Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen.
    Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden
    oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

    Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.
    Das war klar und keiner konnte sich verstecken.
    Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat,
    war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen.
    Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

    Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und
    Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit,
    Misserfolg,
    Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen ...

    Und du gehörst auch dazu.

    Herzlichen Glückwunsch!
     
  2. roco

    roco Guest

    ja ja, so war´s....

    .....und was haben wir davon? (vergleich mit meinem sohn 9 jahre)

    früher war ich schlüsselkind, mutter und vater arbeiten. der tag verging dann so.
    heute bin ich hausfrau und mutter, mein tag vergeht dann so.

    -um 6.00 schrillte der wecker, allein aufstehen. mein sohn erwartet selbstversändlich mindestens 5 minkuschelwecken.
    -danach bettenmachen, anziehen, frühstück und schulstullen machen (alles allein).mein sohn brüllt aus dem bad weil die zahnpasta nicht aus der tube kommt, will danach seine sachen zurechtgelegt und das bett gemacht haben. außerdem- wo ist das frühstück?
    -nach der schule hatte ich bald die schnauze voll von der schulspeisung, also selber nudeln oder bratkartoffeln gekocht. mein sohnschiebt sich nichtmal essen in die mikrowelle, er könnte sich beim rausholen verbrühen.
    -ich habe meine hausaufgaben allein gemacht und den ranzen gepackt. mein sohn will von mir die aufgaben erklärt und ranzen gepackt haben. und wehe es ist was falsch oder das matheheft fehlt, oder die trinkflasche oder...
    -früher war ich fast nur draußen mit vielen freunden oder auch nichtfreunden, hatte immer was zu tun.mein sohn langweilt sich zu tode, draußen ist es kalt und sein kumpel spielt heut mit dem andern kumpel. also muß mama mitspielen.
    -früher hat es niemanden interressiert, warum mir wer auch immer die gewegplatte auf den kopf geschmissen hat nur aufhören zu brüllen sollte ich. heute muß jede rempelei von der schule nach hause in der schule gemeldet werden, zwecks auswertung mit den eltern.
    -ich mußte die eingeschmissene scheibe von meinem taschengeld abstottern. heute sind die lieben kleinen mit 10 jahren doch garnicht in der lage zu erkennen, das man nicht mit steinen schmeißt.
    -ich hab mir mein abendbrot allein gemacht, weil meine eltern erst spät heimkamen. mein sohn glaubt, die welt geht unter wenn mal nicht pünktlich um 18.00 seine hübsch belegten stullen, garniert mit apfelstückchen und joghurt kredenzt werden.
    tagesabschließend lag ich brav um 19.00 mit meinem märchenbuch in der falle um um 19.00
    selig zu schlafen. mein sohn muß noch ganz wichtig irgendeine blöde comedy bis 20.oo auf seinem eignen fernseher sehen, weil ers onst nicht mitreden kann. und hat um 21.00 immer noch lachkrämpfe, die ihn nicht schlafen lassen und dafür sorgen, daß ich am morgen mit seiner unausgeschlafenen muffligkeit fertig werden muß.

    ABER, wer hat denn dafür gesorgt, daß unsere prinzen und prinzessinnen so wenig tun und sich immer auf andere verlassen. ich denke, es sind die vor 78 geborenen, jene die all das, was sie in ihrer kindheit vermisst haben, nun ihren kindern geben und- wie ich- wahrscheinlich maßlos übertreiben.

    ....vielleicht sind ja meine enkelkinder wieder schlüsselkinder....

    gruß, conny
     
  3. Trudi

    Trudi Neues Mitglied

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    andre Zeiten, andre Sitten

    Ja, so war's wirklich....... nur ich war nie ein Schluesselkind. Als Juengste von fuenf Kindern und einziges Maedchen hatte ich bei meinen vier Bruedern richtige Ritter, die jedem, der mir was anhaben wollte geschlossen entgegen traten. Auch gegenueber unserer Eltern beschuetzten sie mich immer, wenn ich was ausgefressen hatte. Die Haue bekam ich von ihnen dann.
    Meine Mamma war immer zu Hause wenn wir daheim waren. Erst als ich in die Schule gekommen bin ist sie auch halbtags arbeiten gegangen. Geld war keines da, trotzdem hat's uns an nichts gefehlt. Zu Weihnachten gab's selbstgestrickte Handschuhe und Socken (gemacht aus der aufgetrennten Wolle von zu klein gewordenen Pullovern), zum Geburtstag gab's Lego. Aber es war bei allen unseren Freunden so. Unsere Kinder koennten nicht mehr so leben. Die Zeiten haben sich geaendert. Wir koennen sie nicht mehr allein auf die Strasse schicken. Wenn vor 30 Jahren vielleicht 20 Autos vor unserem Haus vorbeifuhren, sind es heute sicher zwanzigmal mehr. Computer gab's keine, Fernseher ganz wenige und nichtmal jeder Haushalt hatte ein Telefon. Im einzigen Laden im Dorf konnte man hoechstens mal eine Puppe oder ein Spielzeugauto kaufen. Unsere Kinder haben das Haus voll Spielsachen und mit was spielen sie?......... leeren Schachteln, Schleifchen und Legos.

    Trudi
     
  4. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    damals

    manno...es gab zuckerstangen fürn groschen, Mädchen mit Zöppen zum dran ziehen und Fahrräder, da ging nur der Rücktritt oder man mußte halt abspringen zum Anhalten. Untereinander hießen wir: Memmi, Bombe, Merre, Kaupe, Pitsche,Susi (warn Junge) und so weiter. Nicht zu vergessen die tollen Strumpfhalter und für Jungs die unverwüstliche Lederhose. Und Zwillen konnten wir baun und Erlenbüchsen.........aber meine Enkeltochter zum Beispiel freut sich immer noch über was vom Opa gebasteltes. Einen schönen Stock mit Namenszug schnitzen oder eine Flöte. Ja alles lang her...was haben wir für Baumbuden gebaut und irgendwie immer zusammengehalten. Leider konnt ich zum letzten Klassentreffen nicht hin, wir veranstalten das regelmäßig und denn gerät man immer ins Schwärmen zu den Erinnerungen. Schade eigentlich, daß heute sowenig Zeit bleibt für ...ja wofür , eben für uns und unsere Kinder und Enkelkinder. Manchmal sollten wir uns diese Zeit einfach nehmen, nachholen wird man sie nicht können. Ach ich hab den Ofen vegessen an dem man sich einmal und denn nie wieder die Finger verbrannt hat....ja so schnell lernte man manches. "merre"
     

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  5. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hihi,

    ja, gewisse Zeiten sind wohl vorbei ...

    Schuhe wurden stets um mindestens 2 Nummern zu groß gekauft.
    Im Auto mussten wir uns auf der damals noch mindestens 12-stündigen Fahrt von Berlin nach Tirol zu acht zusammenquetschen, vorne 3, hinten 5 - ohne Sicherheitsgurte, auch klar
    Zu Weihnachten gab es Unterwäsche (würg) und selbstgestrickte Strumpfhosen.
    Von der Mama wurde man am Einschulungstag zur Schule gebracht, danach nicht mehr (5 km zu Fuß).
    In der Schule gab es täglich Kakao oder Milch.
    Den Fernseher gab es nur bei der Tante (schwarzweiß und nur 2 Programme).
    Dabei waren Rintintin, Fury, Sprung aus den Wolken und Lassy die unvergesslichen Kinderhighlights.
    Unsereins hatte 1 Puppe und 1 Teddy (beide hab ich heut noch!!!), den Rest haben wir uns selbst gebastelt.
    Das neuste Micky-Maus-Heft vom Nachbarbub durchlief mindestens 10 Haushalte, wurde zum Schluss brav und fast unbeschädigt wieder zurückgebracht.
    Tägliche Mithilfe war ab dem 7. Lebensjahr eine Selbstverständlichkeit.

    Einigem von damals könnte man glatt nachheulen, anderes gibt es zum Glück nicht mehr.

    Eine grad in Erinnerung schwelgende
    Monsti
     
  6. Samira

    Samira Neues Mitglied

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    Westerwald
    .. und man konnte im Winter noch mit dem Schlitten, mitten durchs Dorf die Hauptstraße runter düsen,
    und mitten in der Küche, am Samstagabend in einer Zinkwanne, baden :cool: ,
    und mit den Freunden auch ein paarmal in der Woche, Streiche aushecken, ohne zur Erziehungsberatungsstelle geschickt zu werden,

    mal sehen, ob mir noch mehr einfällt

    Samira
     
  7. lilli

    lilli kleine Berliner Hexe

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    Berlin
    ja ja das waren noch Zeiten:rolleyes:

    aber ich muß nun mal eine Lanze brechen für meine Kinder.
    Die sind geb. Sohn '78, Tochter '84 und sie sind keine verwöhnten Gören.Meine Tochter ist heute noch kein Fernseh oder Computerfreak, sondern trifft sich lieber mit Freunden.

    Darauf hab ich bei der Erziehung sehr viel Wert gelegt, denn uns hat es ja auch nicht geschadet!;)
    Wenn das Wetter schlecht war (Herbst Winter), dann haben wir viel gebastelt, gepuzzelt oder gemalt. Also Langeweile gabs bei uns nie.;)
    Ich hatte ( habe) dafür 2 super Selbständige Kinder und damals brauchte ich das auch, habe damals Schicht gearbeitet.

    Und wenn meine Kinder das irgendwann mal an ihre Kinder weitergeben, würde ich mich sehr freun.

    Lilli

    PS: aber ihr habt natürlich recht, die meisten sind doch verwöhnte Gören, die sich Bedienen lassen, Faul sind und am liebsten vorm Fernseher oder PC hängen!!!
    Ich sehe das bei meinen Freunden und Bekannten immer wieder, da stehen mir manchmal die Haare zu Berge und ich frage mich,
    Was soll aus denen mal werden?:confused:
     
    #7 21. November 2003
    Zuletzt bearbeitet: 21. November 2003
  8. atti

    atti a boarischer Schwob

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    aaalso

    Ich weiss ja nicht, ob eure Kinder alles Stadtkinder sind....aber:

    ich bin (erst!?) 1979 geboren, und ich bin auch so aufgewachsen - auf dem Dorf halt :)
    Ich hab Dreck gefressen, inclusive Wuermern, hab Wasser aus dem Hahn und aus dem Dorfteich getrunken, meine Freunde beim "Schretze" getroffen und dort fuer 10x ein Fuenferle 10 saure Gummischlangen gekauft....oder gefaerbtes Wassereis aus der Zutzel-Tuete fuer ein Fuenferle. Kennt ihr das noch?

    McDonalds und Bofrost gab´s fuer mich auch nicht - hoechstens in Augsburg ist man mal dran vorbei gelaufen.
    In die Schule hab ich ein belegtes Brot und ein Sunkist mitgenommen...Automaten hatten wir nicht in der Schule. Aber einen Hausmeister, der in der Pause Mohrenkopf-Semmel verkauft hat. Damals durfte man sie noch Negerkuss-Semmel nennen.
    Fuer 50 Pfennig das Stueck!
    Wenn ich heim kam - zu Fuss natuerlich - , hab ich mir den Schluessel vom Dachbalken hinten im Garten geholt, und bin rein - kein Mensch da (spaeter dann meine zwei Schwestern, wenn sie von der Schule kamen). Hatten ja beide Eltern zu arbeiten. Meine Mama (da Freiberufler) war oefter mal mittags da, und hat fuer mich gekocht - ansonsten stand halt was Warmes auf dem Herd fuer mich. Alles kein Problem.
    Hausaufgabe hab ich meist allein gemacht (mein Neffe verlangt Komplettbetreuung....jeder niedergeschriebene Buchstabe wird von mir oder jemand anderem kontrolliert).....und meist auch vollstaendig. Danach bin ich abgehaun - natuerlich musst ich schon irgendwem sagen, wohin ich geh - aber meine Mama hatte keine Angst, wenn ich mit 6 Jahren allein mit dem Fahrrad zu meiner Freundin im anderen Dorf - 4km - fuhr....ich musste aber dann zuhause sein, wann ausgemacht wurde. Sonst gabs Aerger. Beim Heimfahren musst ich mir da oft einen Abstrampeln!

    Noch was: eine Kugel Eis kenn ich noch fuer 40 Pfennig, und die Sahne schmeckte damals auch noch besser, weil das naemlich echte Sahne war, die mit einem Essloeffel draufgehaeuft wurde....

    Also: sprecht nicht von den tollen Kindern VOR 1978 :) Ich beanspruche fuer mich, dass es auch in meiner Zeit Kinder gab, die noch nicht verweichlicht waren. Und genauso gibt es auch heute Kinder, die nicht in Watte gepackt werden.

    Von wegen - wo ich grad im I-Cafe in Peru sitze, und seit 2 Wochen die Kinder hier rumlaufen seh: mal sollte das mit dem "in Watte packen" vielleicht nicht auf das Geburtsjahr beziehen, sondern auf das Land und vielleicht auf die Erziehung :)

    Ansonsten: auch ich bin stolz darauf, so aufgewachsen zu sein, wie ich aufgewachsen bin.....
    Und sollte ich mal Kinder haben, so duerfen die selbstverstaendlich auch Dreck fressen

    *grins*
    Gruesse
    ak
     
  9. atti

    atti a boarischer Schwob

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    Forchheim
    semira

    semira......

    du DURFTEST mitten in der Kueche in der Zinkwanne baden, oder musstest du?

    Also was das Baden angeht, so bin ich doch sehr sehr froh, in meiner heutigen Zeit zu leben :)

    Hier wo ich grad bin, wird kalt geduscht - baden gibts nicht.

    Ihr wisst nicht, wie sehr ich das vermisse.....


    Wollt damit nur sagen: Nostalgie hin und her, aber manche Besserungen sind mir doch lieber, als das Gewesene. Dazu gehoert die Badewanne (wobei ich zugeben muss, dass ich Zink nie erlebt hab - ich hatte immer schon ne normale Wanne)

    Mir wuerde noch viel einfallen, was ich an frueher toll fand - aber genauso viele Sachen fallen mir ein, die ich heute toll find.

    Nichts ist bestaendiger, als der Wandel.
    ak
     
  10. Neli

    Neli Optimistin

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    Ort:
    Rheinland
    ...

    Meine bedeutendste Erinnerung an die Zeit nach dem Kriege war,
    daß da eine 50g-Tafel Schokolade schon 50 Pfennig kostete,
    und die bekam meine Freundin immer von ihrer Mutter, wenn
    ich bei ihr übernachten durfte. Das hat mich immer unheimlich
    beeindruckt.
    Und als ich schon berufstätig war, überlegte ich mir, ob ich
    statt mit der Straßenbahn zu fahren, mir lieber eine Stange
    Storck-Riesen kaufen sollte, die es heute noch gibt.

    Und für eine Verwandte mußte ich immer in ein kleines
    Hexenhäuschen gehen, um für eine Mark eine Zigarette
    im Schwarzhandel zu kaufen.

    Und sehr beeindruckt hat mich auch, daß in einem Park
    auf einmal eine Turnstange angebracht wurde, auf der man
    den Umschlag machen konnte. So etwas waren für uns Kinder
    unvorstellbare Neuerungen.

    Und noch etwas. Irgendeiner von uns hatte einen ganz
    klitzekleinen Apparat, mit dem man Bilder an die Wand
    werfen konnte. Das war einfach phantastisch.

    Viele liebe Grüße
    Neli
     
  11. bond

    bond James - 007

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    Dortmund
    lang ist es her...

    auch ich kann hierzu etwas berichten:

    früher, wenn der tatort anfing und ich hinter dem sofa lag um heimlich zuzugucken, habe ich mir immer schon bei der musik die augen zugehalten.

    in den 70er gab es einen sonntag, falls ihr euch auch daran erinnert, wo kein auto fahren durfte. ich bin damals mit dem fahrrad auf der autobahn gefahren, klasse.......

    oder an der esso-tanke, wo der liter benzin noch 48,-- pfennig kostete, mir klebebilder mit tieren drauf, für mein klebebilderalbum, gekauft habe.

    früher waren sommer- und auch winterferien wirklich so wie es der name sagt, 6 wochen sonne und jeden tag freibad und im winter mit den schlittschuhen oder gleitschuhen den vereisten abhang hinter dem haus heruntersausen oder auf dem zugefrorenen wassergraben schlittschuhe laufen oder auf dem schulhof eine eigene eisbahn gemacht.

    in nachbarsgarten kirschen geklaut, sorry, geborgt. oder bei den netten nachbarn :D klingelmännchen gemacht und die aussenweihnachtskettenbleuchtung ausgedreht.

    und das aaaaaaaaalllllllllllllerschönste war immer, dass die carrerabahn von meinem großen bruder zu weihnachten aufgebaut wurde. (die habe ich heute immer noch und vieeeeeel größer).



    ja, ja war doch schon schön.
     

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  12. KayC

    KayC Stehauffrauchen

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    ganz schön lang

    is ja süß ;)



    Ich bin da eher ein Zwitter, weil eben 74 geboren. Ich hab einiges aus der guten alten Zeit nicht mitbekommen, aber dafür schon so manches Neue kennengelernt. Eben ein typisches Kind der 80er.

    Bitte wieder nicht wieder jedes Wort von mir auf die Goldwaage legen, bin hier schon öfter mit meiner Art zu schreiben angeeckt. Manchmal sollte man mich manchmal nicht allzu ernst nehmen...



    -Ins Heim kam man, weil man als Kind böse war, nicht weil die Eltern einen verhauen haben. Gott sei Dank hat sich das heute verändert.

    -Auch wenn ich den ganzen Tag auf der Strasse rumgestreunt bin und Freiheit hatte, hab ich mich manchmal einsam gefühlt. Allerdings musste ich auch nicht permanent Angst haben von Autos überfahren zu werden, noch in irgendeinen Busch gezerrt zu werden. Vielleicht waren die Nachrichten noch nicht so genau, weil Mörder und Kinderschänder gab es schon früher.

    - Ich bin im Sonnenschein zu Falcos "Der Kommisar" mit dem Fahrrad draußen vor dem NDR2 Gebäude (in Hannover, direkt am Maschsee) rumgefahren, die Sonne schien und ich hab mich sauwohl gefühlt. Alleine, mit anschliessendem Hinfallen und aufgeschürften Knieen. (Die hat allerdings dann auch nie Desinfektionsmittel drauf, nur Sprühpflaster und das wars)

    - Bei mir gabs das Wassereis für 10 Pf. aber lecker wars ;)

    - Es gab anständige Gummibärchen mit Farbstoff die auch noch schmeckten
    (damals konnte man auch mit dem Begriff "IGFarben" was anfangen :D

    - Wenn man sich in der Schule gehauen hat, gabs Schulordnung zum Abschreiben. Ähnliches beim Rauchen unter 16 und anderen bösen Dingen wie Knutschen ect. War ein echtes Universalheilmittel, ich hab jedenfalls nach der zweiten Schulordnung nicht mehr im Schulklo geraucht, sondern nur am Zaun ausserhalb der Schule ... :D

    - Ich habe Respekt vor Erwachsenen gehabt, hätte auch nie meine Eltern mit doof, bescheuert oder sonst was tituliert.

    - WIR DURFTEN KEINE BASECAPS IM UNTERRICHT TRAGEN!
    (schönen Gruß an meinen 9 jährigen Neffen)

    -Statt YugiO (wie schreibt man das) gabs E.T., statt Playstation 2 - The Third Place dann Sega und noch später dann Nintendo

    - Computer waren unerschwinglich

    - Es gab kein Ayurveda, und kein Wellness, kein Sagrotan und Frebrezee, dafür Antibiotika gegen Infekte und ein Zuckerbonbon beim Kinderarzt. Es war nicht alles antibakteriell, sondern höchstens hygienisch rein und weiß. Ich hab heute merkwürdiger Weise immer noch keine Allergie, dafür aber einen Haufen anderer Merkwürdigkeiten, bei meinen Nachbarskindern ist es genau anders herum. :confused:

    - Wir bekamen als Baby ab spätestens 2. ten Monat Brei zu essen, heute wartet man 6 Monate und länger. Heute gibt es Drei-Monatskoliken, Indigo-Kinder und Geburtstraumen, früher waren es Schreikinder, die auch irgendwie groß geworden sind. Wir schliefen mit 6-8 Wochen durch und bekamen nach festem Fahrplan was zu essen. Mein Nachbarskind holt seine Mutter mit 2,5 Jahren noch einmal die Nacht aus dem Bett um eine Pulle zu kassieren :eek:

    - In den 80ern hatten wir den sauren Regen und das grosse Waldsterben. Haben uns gegen Phosphate im Waschmittel gewehrt und gegen FCKW in Kühlschränken und Sprayflaschen.

    Á propos Phosphate
    Heute nehmen wir, weil wir mehr Freizeit für Ayurveda, das Fitness-Studio und Wellness brauchen, gleich den praktischen 3 in 1 Reinger für die Spülmaschine. Damit ersparen wir uns ja ne Menge Arbeit beim Nachfüllen von Klarspüler und Salz. Was ist da wohl drin? Das Zeug ist schlimmer, als unser Waschmittel aus den 80ern... :(

    und zum Schluss

    - Omas bekamen alle zwei Jahre eine Kur, man war in der Sterbekasse um nach dem Tod einen Obulus für die Beerdigung zu bekommen. Man hatte 20 Tage Urlaub im Jahr und arbeitete mindestens 40 Stunden. Unter Kunstlicht, ohne ergonomisch gestalteten Arbeitplatz. Heute arbeiten wir max. 37,5 Stunden und haben 30 Tage Urlaub, alles andere ist nicht mehr zeitgemäss. Man will heute max. 30 min. pro Fahrt für die Arbeit brauchen. Wege die länger als 1,5 Stunden pro Fahrt dauern, sind undenkbar für die meisten geworden. (Das es das heute aber noch gibt sieht an z. B. an den Pendlern von Dortmund nach D'Dorf.) Weil dann bleibt ja keine Zeit mehr für W...- naja, ihr ahnt es sicher.

    Was hab ich daraus bei meiner Tochter (2 1/4 Jahre) gemacht?

    - Ich arbeite trotz Rheuma weiter, auch wenn ich ein Kind habe. Ich bin zwar keine Karrierefrau aber möchte auch nicht den ganzen Tag zu Hause rumsitzen. Das wird heute Gott sei Dank als nicht mehr so kritisch angesehen.

    - Sie bekam mit 4 Monaten Brei, als Kompromiss ;)

    - Ich benutze Wegwerfwindeln, habe kein Sagrotan und ähnliches im Haus. Ich putze mit Essig- und Orangenreiniger und das obwohl ich zwei Katzen im und ein Kleinkind habe. :)

    - Sarah darf den Garten mit der Nase durchpflügen (wenn es nicht gerade meine Blumen sind :) )

    - Sie darf auch (mal) ein Bonbon mit Zucker

    Und was ist mit mir?

    Ich bin hoffnungslos altmodisch. Ich gehen nicht auf After-Work-Parties, mache kein Ayurveda und W..., esse kein Aloe Vera und kenne mich gut mit meinem Computer aus. Ich liebe Kaffee in rauhen Mengen und hab bis vor nem Jahr wie ein Schlot geraucht und würde es noch heute tun, wenn ich das Rheuma nicht bekommen hätte. Ich liebe Biene Maja, Hui Buh und Bibbi Blocksberg, finde YugiO blöd (Nochmal schönen Gruß an meinen Neffen :p ) und gucke "Die Wicherts von Nebenan" und "Lindenstrasse" genauso gern wie Lolle und Co.

    In diesem Sinne
    Katharina
     
    #12 21. April 2004
    Zuletzt bearbeitet: 21. April 2004
  13. cher

    cher "Hessisches Mädel"

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    Erinnerungen werden wach!

    1960 bis 1969
    Am schönsten fand ich immer, dass ich ganz viele Freiheiten hatte, viel mehr als die heutigen Kidis.
    Nach den oft dahin geschmierten Hausaufgaben, die mich sehr wenig Zeit kosteten, war ich ganz lange draußen. Ich habe mit einer riesigen Clique viel Spass erlebt, sommers wie winters. Ich brauchte nur durch unseren Garten, kletterte durch ein Loch im Gartenzaun und war auf der
    berühmten "Spielstraße " meines Heimatortes.
    Autos fuhren hier nur sehr selten. Nur morgens und dann gegen 18 Uhr war ein bisschen Verkehr. Wir spielten: Räuber und Gendarm, Brennball, Suchen, Fangen und und.
    Im Winter fuhren wir einen schönen Hang mit Obstbäumen runter, mit Srpungschanze natürlich. Oft machten wir mit unseren sehr alten Skien einen Ausflug in die nächste Ortschaft.
    Leider bekam ich einige Aufgaben dazu, als wir umzogen und ich so 13 Jahre alt war. Meine Mutter arbeitete den ganzen Tag und kam sehr fertig erst so gegen 20 Uhr nach Hause. Also musste ich nach der Schule die Wohnung aufräumen und mich um Heizöl oder den Garten kümmern. Wenn sie heimkam, hatte ich immer etwas gekocht.
    Trotzdem blieb noch sehr viel Zeit für Spiel draußen oder bei Freundinnen.
    Im Nachhinein möchte ich diese Zeit nicht missen oder mit den Kidis von heute tauschen.
    Heute wird in den Schulen sehr viel verlangt. Viel Ärger zwischen Eltern und Kinder entsteht wegen der Schule. Dies war früher nicht so schlimm.
    Aber: Alles hat seine Vor- und Nachteile.

    cher / Conny
     
  14. Neli

    Neli Optimistin

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    Rheinland
    Hallo,

    gestern wurde mein ältester Sohn 44 Jahre alt
    und da fiel mir wieder folgendes ein.

    1960 gab es ja nur ein oder zwei Fernsehprogramme. Alle zwei
    Wochen kam dienstags eine Serie, die hieß "Am Grünen Strand der Spree".
    Es war damals etwas ganz Tolles, sowas zu sehen und man wollte
    natürlich keine Sendung davon verpassen.
    Ausgerechnet während dieser Sendung fingen meine Wehen an.
    Ich wollte natürlich weitersehen, weil es so etwas Besonderes zu dieser
    Zeit war und rechnete mir schon aus, daß ich ja dann bei der nächsten
    Fortsetzung wieder zuhause wäre.

    Aber leider konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Ich ging dann mit meinem Mann über einen ausgetretenen Feldweg
    zum Krankenhaus. Heute ist hier natürlich alles bebaut.
     

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  15. Colana

    Colana Musikus

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    Schleswig-Holstein
    Ja, ja, wat warn dat für schöööööne Zeiten:

    Wir hatten Regeln und Grenzen, an die wir uns halten mussten, sonst gab es wat an die Löffel....
    Wir mussten artig guten Tag, auf Wiedersehen, Danke, Bitte sagen, Knickse oder einen Diener machen...
    Heute, wenn man versucht, konsequent zu sein, werden die Kinder bedauert und man sucht nach neuen Erziehungsweisen.... --------nicht ich, ich bin 13 Jahre Alleinerziehende gewesen und meine Kinder mussten sich auch an auf gestellte Regeln halten und wurden dabei selbständig....

    In der Schule mussten wir damals aufstehen, wenn der Pauker (damals hatte man vor ihm ganz schönen Respekt) reinkam und ihn begrüßen. Wir mussten unsere Hausaufgaben machen, still sein im Unterricht, üben.... sonsten hagelte es Strafarbeiten, Rügen o. so ähnliches... Wir mussten Gedichte lernen, wir mussten die Grammatik lernen, uns in der Rechtschreibung üben bis die Schwarte krachte... Kopfrechnen bis zur 10. Klasse war gang und gebe, zu den Arbeiten (damals waren es ja noch 4 pro Halbjahr in den Hauptfächern kamen noch unangekündigte Teste mit denen wir zu rechnen hatten, also lernten wir...)
    Heute.... machen sie keene Hausaufgaben, bekommse nen Strich und dat wars. Stelln se wat an, keene Strafarbeit, keen Nachsitzen....
    all meine Konsequenz wird in der Schule zu nichte gemacht.... leider... und die Kids sagen, wieso.... das machen doch alle so, Hausaufgaben?? Nö, habe die drei Kreuze in der Schule gemacht... Lernen??? Nö, brauchn wir nicht.... zu unangekündigten Testen wird erst mal protestiert, wie gemein das doch wäre...
    Setze ich mich dahinter und sage, mensch, wiederhole doch mal den Schulstoff oder lerne für die Arbeiten: es wird überflogen... dit wars, es sei denn, ick setze mich dazu....
    Nee, ich möchte heute weder Schüler noch Pädagoge sein.... und die Ausbilder und Lehrherren sind am Schimpfen über die vermaledeiten Allgemeinbildung und über das Benehmen, die die nachkommenden bzw. zukünftigen Lehrlinge haben.

    Fernsehen: Meine Eltern hatten erst schwarz-weiss, und später dann den ersten Farbfernseher... fernsehen durften wir jedoch nur am Samstag und Sonntag... wir hatten "nur" 3 Programme
    Heute: die Kiddies zappen hin und her, schauen mindestens 3 - 4 h in die Glotze und wissen gar nicht, was sie gesehen haben. Die Werbung können sie herunterbeten wie wir den Katechismus...
    Wir sind damals spielen gegangen, mußten zu festen Zeiten zu Hause sein...

    Leute, oftmals denke ich, wir hatten es in vielen Bereichen einfacher als unsere Kinder und die Erwachsenen heute... Heute muss ich damit rechnen, dass ich angezeigt werden kann von meinem Kind, wenn es meint, ungerecht behandelt zu werden.... Den Eltern, Lehrern sind heute viel mehr die Hände gebunden als damals.... Und ziehe ich meine vielleicht auch angestaubte Konsequenz und Grenzensetzereien und Regelaufstellerei durch, dann werden meine Kinder bemitleidet, aber.......................

    ich weiss ganz genau, dass sie sich woanders benehmen können. Ich kann dann also mit meinen Gedanken dann wohl doch nicht sooooo falsch darstehen. Und bei dem ganzen Kremtel liebe ich meine 3 Kinder über alles....

    Wünsche Euch einen schönen Abend und eine schmerzfreie Zeit...
    Colana
     
  16. Glitzerchen

    Glitzerchen Guest

    vor 1979 geboren

    Hmm, ja
    wie habe ich meine Cousine angehimmelt weil sie Stöckelschuhe tragen durfte.
    Soviel Mühe ich mir auch gegeben habe, ich bin nie in den Genuß gekommen, sie mal zu tragen, denn meine Füße sind nie so groß wie ihre geworden.Der neue , ach wie war noch der Name der Dinger, die unsere Röcke aussehen ließen wie große Teller? Meiner jedenfalls hat mir einen Tag im Bett einbracht, wie immer wollte ich über den Zaun steigen und blieb natürlich hängen. Ein Riss im 1 Woche alten Geburtstagsgeschenk von der Oma und das am Burtsteltagstag meines Vaters. Konsequens war, ab ins Bett für den Rest des Tages. Alle Besucher strichen mir über mein niedliches Köpfchen und ließen mich aus Angst vor der Regierung (meine Mutter) in meinem Bett.

    Die Kugel Eis gabs auch für einen Groschen, als ich Kind war und Sonntags kam der Eismann mit dem Auto. Heute bekäme er das Ordnungsamt auf den Hals. Negerküsse und Schokolade waren was besonderes.Nylons wurden noch zum stopfen gegeben. Überhaupt war stopfen und flicken noch normal.
    Was ich gemein fand, ich durfte nie: Mit Schirm Scharm und Melone schauen, wenn ich mich angeschlichen hatte zum mithören, wurde ich prompt erwischt und ins, na logisch. Bett geschickt.:D
    Es gab noch den Waschtag, dann verschwand die Mama den ganzen Tag in der Waschküche und rührte in der Wäsche rum, so dachte ich es als Kind jedenfalls immer. Ich habe sie beneidet, bis ich das erste mal selber rühren durfte. Milch wurde beim Milchmann geholt und da gab es auch die erste geschlagene Sahne, die wurde in eine Schüssel gemacht und dann nix wie ab nach Hause!! Das mit dem vielen Personen im Auto, ja das kenne ich auch noch.Mein Cousin hatte das erste Auto in der Familie und da kamen dann
    Onkel Willi, Tante Hedel, Cousin Siefried(nicht Siggi) + meine Familie 4 Personen in einen Simca und ab ging es von Siegen an den Möhensee.
    Damals wurde schon gesagt, die heutigen Zeiten sind nicht gut, aber heute wissen wir es besser, gell ?

    Liebe Grüße

    Glitzerchen

     
  17. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

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  18. Fussel

    Fussel Neues Mitglied

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    jaja, das waren noch Zeiten, wenn auch meine etwas später und vielleicht ein wenig anders waren und ich erst 1979 geboren bin.

    Wenn man krank war und 40 Fieber hatte wurden wadenwickel gemacht, denn es gab im Dorf keinen Arzt, wenn es mehr wurde lief jemand zu jemandem der ein Auto hatte oder ein Telefon.
    Es hat niemanden interessiert, daß meine Mutter Alkoholikerin war, ich war ja nicht ungezogen oder so, ging auch keinen was an.
    Im Winter mußten dreimal täglich Kohlen geholt werden, zwei volle Eimer drei Stockwerke.
    Ofen gabs sowieo keinen im Schlafzimmer.
    Da wurde Uranbergbau Abfall noch zum aufschütten von Kinderspielplätzen benutzt.
    Als meine Mutter einen schweren Fieberanfall hatte mußte ich als 4 jährige zum nächsten Telefon laufen und meine Oma anrufen, die ein Telefonhatte weil sie Krankenschwester war, damit die einen Arzt holt.
    WEnn beim Zahnarzt beim bohren der Zahn angefangen hat zu bluten und ich anfing zu schreien, sagte der, ein bißchen geht noch.
    Im Schulsport wurde ich bis zum Heulen getrieben, weil ich laufen mußte, auch wenn mir meine KNiegelenke wie die Hölle wehgetan haben.
    Als ich mir den Fuß verstaucht hatte mußte ich trotzdem in die Schule, weil so schlimm konnts ja nicht sein.
    Meine Meinung durft ich nicht sagen, weil Mädchen brav und hübsch sein mußten und Kinder eh zu dumm waren um was zu verstehen.
    Einmal die Woche wurde auf dem Schulhof angetreten, in Uniform natürlich.
    Es gab nur eine Sorte Butter, Kleidung oder Essen.
    Apropo Essen, was besonderes mußte man sich beim Bauern besorgen, sowas wie ne Gans oder Ente zu Weihnachten.
    Ordentliche Schuhe in denen man nicht gefroren hat bekam man mit Glück und passende Kleidung wenn man halt nicht Durchschnitt war wurde von Oma geändert.


    Dafür konnte man allerdings beim Bauern nebenan die Kühe melken, Staudämme baun und sich sein Spielzeugrollerauto mit komischen Farben aus Opas Werkstatt streichen, mit Oma die Wäsche zur Rolle bringen und Nudeln, Fleischsalat selbermachen.

    Tja, ich mag Telefone, und Aspirin, ich mag warme Schuhe und Kleidung, aber meine Kinder, wenn ichdenn endlich mal welche hab sollen in alelr Ruhe Regenwürmer essen dürfen und sich im Dreck wälzen, auch wenn ich kein hoffnungsloses COMputerkiddie geworden bin.
     
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