Rheuma Typbedingt? Danke für die Antworten

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Julius, 13. Januar 2002.

  1. Julius

    Julius Guest

    Liebe Leute,

    ich habe nicht damit gerechnet, innerhalb so kurzer Zeit so viel Rückmeldungen zu diesem Thema zu bekommen. Vielen herzlichen Dank dafür! Mit Ausnahme der unqualifizierten Anmerkungen in aggressivem Ton von Simi (was u.a. zeigt, daß sie gar nicht begriffen hat, worum es geht) sind Eure Beiträge aufschlußreich und einige auch sehr bewegend, manches macht mich sehr betroffen. Natürlich geht es mir nicht in erster Linie um die Berufe, sondern um die Charaktereigenschaften, die oftmals mit diesen einhergehen. Einige Denkanstöße lassen mich manches nun etwas differenzierter betrachten, aber im Kern fühle ich mich in meinem Ansatz von Euch bestätigt. Ich wünsche Euch alles Gute !

    Viele Grüße Julius
     
  2. VerenaHH

    VerenaHH Guest

    wenn du dich in deinen annahmen bestätigt siehst, hast du offensichtlich nicht sehr aufmerksam gelesen, nicht verstanden oder bist ein ignorant.??
     
  3. Hermione

    Hermione Guest

    Ich bin erstaunt, wieviele Leute sich lieber mit den möglichen Auslösern beschäftigen wollen, als sich Kenntnisse über die Krankheit anzueignen ("mündiger Patient") und Ihre Energie positiv einzubringen. Schlage vor, dass wir noch ein Forum hier einrichten - für die Psychoanalyse unserer Kindheiten...! Ich bin der Meinung von Simi, meine Krankeit ist eine auto-immune Krankheit. Was würde es mir nutzen, wenn ich wüsste, meine Krankheit brach aus einem bestimmten Grund aus, an einem bestimmten Tag, dank eines bestimmten Ereignisses? Ich würde meine ganze Energie hierauf verschwenden, mich und anderen Vorwürfe zu machen und wäre noch kranker, da ich die cP dadurch nicht akzeptieren würde. M.E. ist es besser für meine Psyche, wenn ich die Krankheit als meinen ständigen Begleiter "akzeptiere" und durch eine positive Einstellung die Krankheit "bekämpfe".
    MfG
    Hermione
     
  4. Simone

    Simone Guest

    Ich finde, es schließt sich nicht aus, ein mündiger Patient zu sein und über mögliche Auslöser nachzudenken. Im Gegenteil. Die Auswirkungen der Psyche auf das Immunsystem sind sogar bewiesen. Und ausserdem soll es hier auch gar nicht um Schuldzuweisungen gehen.
     
  5. Nele

    Nele Guest

    @simone:
    da hast es schon ganz richtig erfasst...
    nele
     
  6. Barbara

    Barbara Guest

    Hallo Julius

    Ich habe erst heute deinen beitrag in diesem Forum gelesen. Ich bin vollkommen deiner Meinung und werde in dieser Hinsicht auch von meinem Arzt behandelt (Antroposophisch). Wenn du und deine Frau mal lust habt euch mit mir auszutauschen, dann schreibe mir doch mal. Ich denke das ganze hier zu diskutieren wirft leider zu viele Wellen. Deshalb denke ich wir tun besser daran, es unter uns zu besprechen. Wie du ja sicher schon an leider sehr vielen Antworten gesehen haben wirst.
    Ich freue mich schon auf eine Maul von euch.

    bis dahin alles Gute

    Barbara

    barbara.hippler@web.de
     
  7. Julius

    Julius Guest

    Weder noch! Bis zu dem Zeitpunkt konnten schon 10 Leute unsere Gedanken nachvollziehen, insofern sehe ich das schon als Bestätigung. Inzwischen sind es noch mehr geworden. Und den einen oder anderen Beitrag, der sich vehement dagegen richtete, interpretiere ich etwas anders, denn ich lese auch zwischen den Zeilen. (Übrigens, deine Annahme, daß Krankheiten wie "Lotto" sind, ist Unsinn. Es wird nicht zufällig der eine krank und der andere nicht, sowas gibt’s nicht, schon gar nicht bei Rheuma. Natürlich kann man nicht alles schlüssig zurückführen, aber es gibt immer einen Auslöser, und es macht Sinn, Auffälligkeiten wie bestimmte Persönlichkeitsstrukturen und deren Hintergründe zu hinterfragen, was beileibe alles andere als einfach ist.)
     
  8. Julius

    Julius Guest

    Hallo Barbara,
    auch wenn es "viele Wellen" gegeben hat und sich mancher ungewollt auf den Schlips getreten fühlte, ist dieses Forum doch der richtige Ort, denn wir und andere haben hier auch neue Denkanstöße bekommen, und die zustimmenden Beiträge haben uns bestätigt, daß an unseren Vermutungen was dran ist. Wir mailen dich demnächst mal an.
    Bis dann und viele Grüße
    Julius
     
  9. Julius

    Julius Guest

    Hallo Angie,
    ich stimme dir voll zu.
    Viele Grüße
    Julius
     
  10. VerenaHH

    VerenaHH Guest

    AN JULIUS

    Ich würde gerne verstehen, WEM es WAS nutzt, zu wissen, welche psychische Konstitution oder Situation eine Krankheit ausgelöst haben soll. Die Krankheit ist ja dann da und läßt sich mit noch so viel Psychotherapie auch nicht mehr wegbehandeln. Ich habe auch noch nie gehört, dass jemand seinen "Typ" ändern konnte. Und die Erkenntnis, dass ein bestimmter Typ vorliegt, läßt kein Rheuma verschwinden. Es gibt unzählige Rheumakranke die div. Psychotherapien gemacht haben,ich kenne keinen dem es was gegen die Beschwerden geholfen hätte. Offensichtlich helfen, wenn überhaupt, Schmerzverarbeitungs-Therapien. Ich kann wirklich keinen Sinn darin erkennen, lange über Auslöser nachzudenken.
     
  11. simi

    simi Guest

    Re: AN JULIUS

    genau verena,
    vor rund einem monat war auch mal wieder ein posting im forum zum thema ursachenforschung in punkto rheuma ( verweise auf christophs posting vom 17.12, thema "lebenssituation"). seine theorie der drei hauptursachen von rheuma : anhaltende finanzielle sorgen, hass und familiärer stress. viele reaktionen dazu. natürlich finden sich in sämtlichen lebenslagen und krankheiten parallelen zu irgendwelchen theorien. genausoviele gegenbeispiele aber auch.
    eine körperliche krankheit zu erwischen basiert für mich noch immer auf dem prinzip des zufalls, oder der vererblichkeit ( bei verschiedenen formen des rheuma auch noch durch verschleiss oder überbelastung,z.B. arthrose ). ich nehme an, dass diese meinung von allen wissenschaftlern geteilt wird. rheuma ist in vielen fällen ja keine autoimmune krankheit, sondern nur in bestimmten.
    diese laienhafte "ursachenforschung" hilft niemanden, sondern regt die betroffenen zu krankhafter selbstbeobachtung an und herumwühlen in längst geschehenem, anstatt sie anzuregen, in der gegenwart zu leben und zukunftsorientiert zu sein, was dem bekämpfen ihrer krankheit sicher mehr von nutzen wäre.
     
  12. Julius

    Julius Guest

    Re: AN JULIUS

    Hallo Verena,
    da ist was dran, aber es gibt bestimmt viele, die irgendwann erkannt haben, welche Situation oder Konstitution sie krank gemacht hat. So manchem hat dies bestimmt genützt und ist seine Krankheit (entgegen ärztlicher Prognosen) wieder losgeworden, nachdem er entsprechende Konsequenzen gezogen hat. Sowas ist natürlich nicht allgemeingültig, denn jeder Mensch reagiert anders und vielen hilft es nicht, aber es birgt eine gewisse Chance. Ich habe solche Geschichten öfter gehört, kann mich aber leider an keine Details mehr erinnern. Körper und Seele sind untrennbar verbunden und beeinflussen sich gegenseitig, und die Psyche ist sehr mächtig. Deinen "Typ" kannst du im Kern nicht ändern, aber ihm bestimmt einen gehörigen Schubs in eine andere Richtung geben. Ich glaube auch, viele Psychotherapien bringen gar nichts, aber das Problem ist hier natürlich auch, überhaupt die richtige Therapieform zu finden und dazu einen fitten Therapeuten. Mag sein, das Rheuma, wenn es erst mal da ist, mit diesem Ansatz überhaupt nicht beizukommen ist, aber wer weiß das schon? Für mich selbst kriege ich das doch nur raus, wenn ich in dieser Richtung nachforsche. Wenn es genetisch bedingt ist, hat man wohl sehr schlechte Karten, aber wie ist es z.B. mit irgendwelche Umweltgiften? Meine Frau hat seit Monaten erhebliche rheumatische Beschwerden, allerdings (noch?) ohne eindeutige medizinische Diagnose. Es gibt bis jetzt keine Laborwerte, die bei ihr Rheuma bestätigen. Soll sie jetzt die Hände in den Schoß legen und sagen, ich habe aber wahrscheinlich Rheuma, na ja, Pech gehabt, mit Krankheiten ist es ja wie mit Lotto, der eine kriegt's, der andere nicht, die Ärzte wissen auch nicht woher das kommt, dann wende ich mich mal den Symptomen zu und nehme ordentlich Medikamente, und vielleicht gibt’s ja noch ne Therapie, damit ich die Schmerzen besser verarbeite, und die Jahre vergehen...?!? Verena, das kann's doch nicht sein. Wenn man eine Krankheit loswerden will, muß man die Ursache finden, wo sollen die Ärzte sonst den Hebel ansetzen? Daher u.a. unsere Vermutungen hinsichtlich typbedingter Auffälligkeiten, die ja nun mal da sind. Überhaupt, die Ärzte, nur auf die kannst du ohnehin nicht bauen, man muß auch schon selbst daran arbeiten, und beispielsweise über Auslöser (muß ja nicht psychisch sein) nachdenken, es könnte eine Chance sein.
    Viele Grüße
    Julius
     
  13. Antje

    Antje Guest

    Re: AN JULIUS

    Also Ich habe seit über 5 Jahren cP. Auslöser war vielleicht eine unglückliche Beziehung. Die habe ich aber lange hinter mir aber das Rheuma bleibt. Die Sache, dass Rheuma thypbedingt ist, ist der absolute Schwachsinn. Das kann ich nur so krass sagen. Ich hatte eine wunderbare Kindheit, nie finanzielle Sorgen und all die Eigenschaften, die einen Menschen ausmachen sollen, der kein Rheuma bekommt habe ich auch. Also WARUM BIN ICH DANN KRANK?
    Das einzigste wobei ich mir sicher bin ist, dass ein phsychischeres Erlebnis den letzten Kick zum Ausbruch der Krankheit gibt, aber im Grunde hat jeder die Anlagen dafür schon vorher in sich. Es kann jeden treffen ob er gesund oder ungesung lebt, selbstbewust oder nicht ist, u.v.m. Aber was soll es nützten die Ursache zu kennen? Wer Rheuma in chronischem Verlauf hat wird es nicht mehr los. Jeder kann nur durch Medikamente, positives Denken, einige mit anderer Enährung, für sich das beste daraus machen. Aber zu Grübeln und zu sagen Ich bin halt der Typ der Rheuma krigt und meine Schwester sie ist selbstbewuster als ich sie kriegt es nicht weil sie ein anderer Typ Mensch ist, das ist schwachsinnig und hift im Grunde nicht. Es macht einen nur noch depressiver und es geht einem dadurch nur schlechter.
    Ich spreche aus eigener Erfahren ( nach 5 Jahren hat man ei bisschen davon, und auch schon vieles probiet und erlebt).

    Antje
     
  14. Anja D.

    Anja D. Guest

    Re: AN JULIUS

    Hallo Julius, vielen Dank für Deine Beiträge. Ich habe sie intensiv gelesen und stimme mit Dir in allen Punkten überein. Ich finde es toll, daß Du Dich so intensiv über die Krankheit Deiner Frau informierst und ihr auf ihrem Weg beistehst. Mein Mann ist seit 1994 an Rheuma erkrankt. Wir haben schon viel erlebt.Ich denke die Mediziner können die Krankheit durch ihre vielen Hammermedikamente nur etwas lindern. Heilung oder entscheidende Verbesserung kann man nur mit eigener Kraft und eigenen Wegen ereichen. Dazu ist es eben ganz wichtig Ursachen (evtl.Kindheitserlebnisse, Krankheiten,Charaktereigenschaften etc.) zu erforschen. Gruß Anja!
     
  15. Anja D.

    Anja D. Guest

    Re: AN JULIUS

    Hallo Barbara, bin sehr interessiert an einem Austausch mit Dir
    in Hinsicht Antrposophie. Mein Mann ist seit 1994 schwer an Rheuma erkrankt. Wir beschränken uns auf ein Minimum von Schulmedizin und versuchen andere Wege zu gehen. Was hast Du für Erfahrungen mit anderen Heilmethoden gemacht.Würde mich über eine
    Mail freuen. Gruß Anja D.
     
  16. BeBe

    BeBe Guest

    Re: AN JULIUS

    Hallo!

    Komme erst jetzt dazu, auch mal was zum Thema "typbedingt" zu sagen.
    Erst einmal glaube ich, dass jede Krankheit und deren Ausbruch von verschiedensten Einflüssen abhängt. Sicher ist Stress in seinem vielfältigsten Formen dabei auch sehr wichtig. Denn dann ist meist auch das körperliche und seeliche Befinden aus dem Gleichgewicht.
    Und gerade in Zeiten, in denen es einem vor allem auch psychisch schlecht geht, ist man bestimmt auch für viele Krankheiten anfälliger. Denn man hat ja inzwischen verstanden, dass man immer den Menschen als Ganzes sehen soll.
    Aber generell von den Charaktereigenschaften auf eine Krankheitsanfälligkeit zu schließen, halte ich für falsch.
    Meine Tochter war 2 1/2 Jahre, als man bei ihr die Diagnose "Rheuma" stellte. Und inzwischen habe ich in der Rheumakinderklinik auch noch jüngere Kinder mit dieser Krankheit erlebt. Diese kleinen Wesen bilden doch erst ihren eigenen Charakter aus. Und so viel Schlechtes können sie doch noch gar nicht erlebt haben.
    Hinzu kommt, dass meine Mutter und auch meine Großmutter (weiter kann ich das nicht verfolgen) sowie Kinder der Cousine meiner Mutter alle Rheuma hatten bzw. haben.
    Daher glaube ich, dass nicht immer nur die Psyche für alles herhalten kann. Das halte ich auch ein wenig für gefährlich. Dann könnte man ja weiter denken und sagen, "Der ist ja selbst schuld. Wenn er nicht so labil, sensibel oder so wäre, dann hätte er auch kein Rheuma, Krebs etc."

    Tschüss
    Bebe
     
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