Hämatome als Nebenwirkung vom Cortison?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Andrea, 11. Januar 2002.

  1. Andrea

    Andrea Guest

    Hallo,

    Ich nehme seit ca. 1,5 Jahren 7,5mg Prednisolon. Im letzten Herbst habe ich wegen einem Erythem nodosum über Wochen 20mg Prednisolon nehmen müssen. Inzwischen bin ich am Reduzieren, so daß ich wechselnd 10 bzw. 7,5 mg nehme.
    Nun habe ich unerklärliche Hämatome ( blaue Flecke ) an den Beinen, besonderes an den Oberschenkeln bekommen. Mein Rheumatologe hat mich zur Sicherheit zum Angiologen geschickt. Aber zum Glück sind die Venen in Ordnung, der Angiologe meinte, es käme von der Kollagenose.

    Meine Frage: kann es nicht auch vom Prednisolon kommen ? (steht in der Packungsbeilage) Wieso ist es fast nur an einem Bein ?
    Wieso kommt es bei der Reduzierung ? Oder was hat die Kollagenose damit zu tun ?

    Ich bin für jeden Tip dankbar!

    Wünsche Euch alles Gute
    Gruß

    Andrea
     
  2. Happy

    Happy Guest

    Hallo Andrea,
    ja vom Cortison kann man Blaue Flecken bekommen und zwar beim kleinsten anstoßen irgendwo. Nehme selbst 5mg nur noch und habe auch immer sehr schnelle Blutergüsse.
    Warum an den Beinen Andrea weil man sich da am meisten stoßt und auch umbewusst der leichteste stoß und es wird blau.
    Ich habe sie auch an den Armen aber da stoßt man sich nun mal nicht so ganz schnell wie an den Beinen.
    Also keine Panik(Scherz) mit Panik das kommt vom Cortison und da können wir nichts dran machen.
    Alles Gute
    Happy
     
  3. Christina

    Christina Guest

    hallo Andrea,

    ich habe seit 10 Jahren Rheuma, war Anfang 92 für 6 Wochen in einer Rheuma-klinik und nehme seit dieser Zeit u.a. auch Cortison. In der Regel 5 mg am Tag, bei Bedarf aber auch mal mehr, das schleiche ich dann, wenn es mir wieder besser geht, so schnell wie möglich wieder aus.
    Meine Haut ist inzwischen recht "pergamentig", ich muss also ziemlich aufpassen, dass ich nicht zu sehr anecke, dann reißt sie schnell auf.
    Wenn ich mich stoße, dann bekomme ich auch leicht blaue Flecken, jedenfalls an den Beinen. An den Armen läuft mir innerhalb von Sekunden das Blut als großer roter Fleck unter die Haut. Sieht sehr schick aus und zieht auch überall "interessierte" Blicke auf sich.
    Ich versuche, mich nicht darum zu kümmern, denn ich habe mir mein Rheuma nicht ausgesucht und bin auch niemandem Rechenschaft schuldig.
    Aber (insgeheim) stört es mich natürlich schon.
    Machen kann man da scheinbar gar nichts, laut meiner Rheumatologin geht das nie mehr weg (die Anlage dazu), auch wenn man das Cortison ganz absetzen würde.
    Da das sowieso nicht in frage kommt, muss ich wohl damit leben.
    Es gibt sicher unangenehmere Nebenwirkungen.
    Ich wünsch dir eine gute Zeit und wenige Anecker.
    Gruß

    Christina
     
  4. simi

    simi Guest

    hallo andrea,
    ich schliesse mich hier happy und christina an.
    kortison macht die haut dünner und provoziert blutergüsse, sogar wenn man sich nicht stösst. an meinen unterarmen hab ich meist pfenniggrosse rote flecken, die ganz spontan enstehen. deshalb zieh ich immer t-shirts mit langen ärmeln an. und wenn ich mich mal leicht anstosse, wirds direkt ein riesengrosser blauer fleck. mein arzt hat mir bestätigt, dass dies vom kortison kommt.
    mit liebem gruss
    simi
     
  5. Sianna

    Sianna Guest

    Hallo !

    Also ich bekam schon vor dem Cortison überall blaue Flecken.
    Und jetzt auch, bei jedem Schub - neben der Vaskulitis - .
    Mein Arzt meint, daß das im Rahmen der vaskulitis sei.
    Und sobald ich mehr Cortison nehme, gibt es auch keine neuen Flecken.
    Meine Freundin, sie hat einen Lupus, bekommt die blauen Flecken auch immer während eines Schubes.
    Also hat es vielleicht doch noch eine andere Ursache, als das Cortison alleine ? (Du schreibst, Du hättest eine Kollagenose)

    Gruß,
    Sianna
     
  6. Emma

    Emma Guest

    Hallo Andrea!

    Es muss wirklich nicht unbedingt das Cortison sein, denn blaue Flecke bekam ich auch schon sehr schnell, bevor ich Cortison genommen habe. Ich habe Kollagenose und Vaskulitis.

    Jetzt mit Cortison habe ich zum ersten Mal einen Fleck beobachtet, bei dem sich unter der Haut Blut angesammelt hat und ganz rot und geschwollen ist. Habe am Abend vorher mit meinem Hund getobt und sie hat an dieser Stelle auch in meinen Arm gebissen (nicht so feste wie es sich anhört).


    Viele liebe Grüsse

    Emma
     
  7. Angie

    Angie Guest

    Hallo Andrea,
    das kenne ich auch. Besonders schlimm war es, als ich noch 25 mg eingenommen hatte. Mittlerweile bin ich auf 6,25 mg, und es ist etwas besser geworden. Dafür habe ich aber ständig kleine Hauptblutungen.
    Im Herbst wurde mir ein Tumor nebst Eierstock entfernt. Im Zuge dessen kriegte ich (wohl auch aufgrund der zusätzlich Infusionen gegen die Schmerzen) riesige Hämatome, u.a. eines am Auge (megagroßes Veilchen). Ich glaube schon, dass dies mit dem Prednislon zusammenhängt, denn im übrigen sind meine Venen nämlich auch völlig in Ordnung, und früher hatte ich sowas nicht.
    Liebe Grüße von Angie
     
  8. Andrea

    Andrea Guest

    Danke :o)

    Danke an alle Antwortenden :o)

    Ich muß nochmals richtig stellen, das ich die blauen Flecke ohne jegliches Stoßen bekomme. Im Gegenteil: ich merke richtig, wie die kleinen Gefäße "platzen". Meist fängt es vorher an zu jucken und sieht schon blau und dick aus.
    Leider konnte ich bislang meinen Arzt noch nicht fragen, werde es aber noch tun.

    Ich habe Kollagenose und Lupus, bis jetzt ohne Organbeteiligung

    Eine Frage noch: wie macht sich eine Vaskulitis bemerkbar ?

    herzliche Grüße

    Andrea
     
  9. Emma

    Emma Guest

    Re: Andrea

    Hallo Andrea!

    Kann Dir zur Vaskulitis leider nicht viel sagen, da ich erst mit dem Entlassungsschreiben aus der Rheuma-Klinik in Herne gelesen habe, dass ich Vaskulitis habe.
    Leider habe ich auch hier im Register keine näheren Informationen dazu bekommen.
    Am 14.11.01 (kein Schreibfehler) bin ich entlassen worden und obwohl mein Hausarzt mehrfach nachgefragt hat, ist der ausführliche Arztbericht noch nicht eingetroffen.
    Wenn ich mehr darüber weiss, melde ich mich noch mal. Alles was ich Dir sagen könnte, wären Vermutungen.

    Liebe Grüsse
    Emma
     
  10. Andrea

    Andrea Guest

    Re: Andrea

    Danke Emma,

    würde mich freuen, wenn Du mich informieren würdest, sobald Du mehr weißt. Ich habe nämlich im Net auch nichts näheres gefunden.

    Liebe Grüße

    Andrea
     
  11. Düsi

    Düsi Guest

    22.2. Vaskulitiden
    (von griech. vaskul- = Gefäß und -itis = entzündlich): Entzündung von Gefäßen. Die meisten Vaskulitiden sind Folge einer Störung des Immunsystems. Selten entsteht die Vaskulitis auch durch eine direkte Infektion des Gefäßes, z.B. durch Bakterien oder Pilze.

    Einteilung der Vaskulitiden:

    Nach dem Vorschlag einer internationalen Expertenkommission unterscheidet man die Vaskulitiden vor allem nach der Art und der Größe der betroffenen Gefäße (sogenannte Chapel-Hill-Klassifikation (Abb.); nach dem Ort Chapel Hill in North Carolina, USA). Für die Gefährlichkeit und den Verlauf einer Vaskulitis ist es von entscheidender Bedeutung, ob die Vaskulitis mit einer Zerstörung der Gefäßwände und einem Verschluß der Gefäße einhergeht. In diesen Fällen spricht man von einer ---> nekrotisierenden Vaskulitis. Durch die Zerstörung der Gefäßwand und durch den Verschluß der Gefäßöffnung wird das von diesem Gefäß versorgte Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet. Die Folge ist ein Infarkt. Bei einer nekrotisierenden Vaskulitis kleiner und kleinster Gefäße sind diese Infarkte sehr klein; da in den Organen oder anderen betroffenen Strukturen aber viele kleine Gefäße betroffen sein können, sind ebenfalls erhebliche Organschädigungen und Funktionsausfälle möglich. In der Regel verlaufen aber Infarkte als Folge von Vaskulitiden, die größere und große Gefäße befallen, dramatischer und führen auch zu größeren Schäden. Sie gehen z.T. auch mit akut lebensdrohlichen Komplikationen einher (z.B. Herzinfarkte, Lungeninfarkte, Gehirninfarkte). Grundsätzlich sind aber alle nekrotisierenden Vaskulitiden sehr gefährliche Erkrankungen, die einer aggressiven Therapie und einer speziellen Erfahrung in der Behandlung bedürfen. Geht die Vaskulitis nicht mit einer Zerstörung der Gefäßwände und nicht mit Gefäßverschlüssen einher, ist die Erkrankung in der Regel nicht so schwer; außerdem ist der Verlauf und die Prognose günstiger. Auch nicht-nekrotisierende Vaskulitiden können aber mit einer ganzen Reihe von Symptomen einhergehen und die Betroffenen erheblich belasten. Für die Therapie ist ebenfalls eine spezielle Erfahrung erforderlich; in der Regel sind aber nicht so eingreifende Behandlungsmaßnahmen wie bei nekrotisierenden Vaskulitiden notwendig.

    Letztes update: 30/12/99

    Abb.: Einteilung der Vaskulitiden: Chapel-Hill-Klassifikation

    siehe auch ---> nekrotisierende Vaskulitiden siehe auch ---> Immunvaskulitis siehe auch ---> Panarteriitis nodosa siehe auch ---> M. Wegener siehe auch ---> Churg-Strauß-Syndrom


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    Rheuma von A-Z : V : Vaskulitiden
    Previous: Vaskulitis
    Next: Vasculitis allergica (*Vaskulitis allergica; *allergische Vaskulitis; *allergische Vaskulitis)

    Hoffe ich konnte dir ein bißchen helfen
    Gruß Manuela
     
  12. Zeichen einer Vaskulitis

    Hallo Andrea,


    ich kann Dir mit meinen Erfahrungen bezüglich ein Vaskulitis antworten.
    Ich ahbe eine Vaskulitis - das Churg-Strauß-Syndrom - eine allergische/autoimmune Vaskulitisform. Ich hatte Asthama bronchiale, Sinusitis, mit Flüssigkeit gefüllte Pickelchen in den Handflächen, seltsame "Beulen" an den Füßen (das waren wohl Infiltrate von eosinophilen Blutkörperchen) und eine Polyneuritis multiplex (Nervenentzündung an den Beinen/Füßen mit Schmerzen und Taubheitsgefühlen) außerdem eine starke Eosinophilie im Blut (hohe Anzahl von eos. Blutkörperchen).

    Hört sich schlimm an, war es auch, aber der Zustand hat sich sehr gebessert, dank guter Ärzte in der Marburger Universitätsklinik.

    Viele Grüße aus Siegen von

    DAVID (27 J.)
     
  13. gisipb

    gisipb Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    2.229
    Ort:
    NRW

    Hallo Andrea,

    hier mal was für Dich:
    Vaskulitis-Syndrome
    Definition
    Erkrankungen meist unklarer Ätiologie und Pathogenese mit gemeinsamem morphologischen Kennzeichen der entzündlichen Gefäßwandveränderung. Variation von Symptomen und Verläufen durch Befall unterschiedlicher Gefäßregionen und Organe sowie unterschiedlichen Schweregrades und Verlaufes. Hierdurch oft späte Diagnose und schwierige Klassifikation vor allem durch Überschneidung vieler Vaskulitisformen
    Primäre Vaskulitiden: morphologische Veränderungen vorwiegend auf Blutgefäße beschränkt
    Andere Vaskulitisformen: zusätzliche extravaskuläre Veränderungen, die häufig das Krankheitsgeschehen bestimmen
    Ätiologie, Pathogenese, Symptome und Diagnostik
    – Klassische Panarteriitis nodosa, Systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie, Dermato-, Polymyositis: s. Kollagenosen I
    – Primär chronische Polyarthritis s. dort
    – Weitere Vaskulitiden s. u.

    Einteilung der Vaskulitisformen

    Vaskulitiden unbekannter Ursache
    A Primäre Vaskulitiden

    1. Polyarteriitis
    a) Klassische Panarteriitis nodosa
    b) Mikroskopische Panarteriitis nodosa (small vessel disease): Morbus Schoenlein-Henoch, Urtikaria-Vaskulitis und Kryoglobulinämie
    c) Overlap-Panarteriitis nodosa
    2. Riesenzellarteriitis (Polymyalgia rheumatica)
    a) Arteriitis temporalis
    b) Arteriitis Takayashu

    B Allergisch-granulomatöse Angiitis Churg-Strauss
    C Wegenersche Granulomatose
    Hypersensitivitätsangiitis bei entzündlichen Bindegewebserkrankungen
    A Systemischer Lupus erythematodes
    B Sklerodermie
    C Primär chronische Polyarthritis (cP)
    D Dermatopolymyositis
    Hypersensitivitätsangiitis bei anderen bekannten Erkrankungen
    A Serumkrankheiten (meist kutane Form)
    B Infektionskrankheiten (meist kutane Form)
    C Medikamentenüberempfindlichkeit (meist kutane Form)
    D Malignome (u.a. Plasmozytom, lymphoproliferative Erkrankungen)
    Sonstige Vaskulitiden
    A Kawasaki-Syndrom (Syn.: kindliches mukokutanes Lymphknotensyndrom)
    B Morbus Behçet (Beteiligung der Venen)
    C Thrombendangiitis obliterans (s.a. Durchblutungsstörungen)

    Bis bald im www.lupus-live.de
    Gruß Gisi :) :) :)

     
  14. Nina

    Nina early bird

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    In Südhessens häßlichstem Ort
    Hallo Andrea,
    im Sommer hatte ich einen Schub und musste 50mg Cortison täglich nehmen.
    Ich habe lange Zeit ausgesehen wie geprügelt, vor Allem die Beine waren auch ohne das ich mich gestossen hatte mit Hämatomen übersäht.
    Da ich auch Kineret und MTX spritze war auch mein Bauch an den Einstichstellen so blau das mein Arzt zeitweise das MTX spritzen i.v. übernehmen musste. Jetzt bin ich bei 7,5mg Cortison angelangt und habe keine Hämatome mehr.

    Liebe Grüße
    Nina
     
  15. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hi Andrea,

    ich denke auch, dass die Neigung zu Hämatomen zum einen mit Deiner Grunderkrankung und zum anderen aber auch mit dem Cortison zusammenhängt.

    Ich hatte 5 Jahre lang Cortison (Urbason) genommen und bis zum heurigen Juli ausgeschlichen. Meine Haut war in den letzten 4 Jahren papierartig dünn geworden, blutete eigentlich immer irgendwo, und ich hatte ständig irgendwelche blauen Flecken am Körper (auch vor allem an den Beinen). Nach dem Absetzen des Cortisons dauerte es ca. 1 Monat, bis sich eine Besserung an der Haut bemerkbar machte. Inzwischen ist alles wieder ganz normal.

    Allerdings habe ich keine Vaskulitis, sondern "stinknormale" cP.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  16. Luderle

    Luderle BlackAngel

    Registriert seit:
    12. Januar 2004
    Beiträge:
    312
    Ort:
    Neubrandenburg
    ich nehme seit 12 jahren cortison und es gibt keinen tag ohne blaue flecken , allein weil die haut ja dünner wird und damit empfindlicher


    lg janine
     
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