ihr lasst euch an den falschen aus

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von nudelfee, 30. Oktober 2003.

  1. nudelfee

    nudelfee Guest

    hi,

    hängt mich bloß nicht auf...aber ihr lässt euch an die falschen aus... wer hat denn das blöde budget erfunden? wer bittet denn die ärzte zur kasse wenn sie überschritten haben?
    wer hat denn das gesetz erlassen, dass man bei hüftdyspalsie keine langzeitverordnung für manuelle therapie bekommt...das war wohl nicht der arzt...
    mal ehrlich würdet ihr für umsonst arbeiten oder für viel weniger??? ich glaube wohl nicht....
    ich weiß ich werde von euch gesteinigt...aber lasst es euch mal durch den kopf gehen...nicht der arzt ist hier der buh- mann...sonderen das ganze system ist krank, aber es ist ja viel einfacher sich an den schwächsten glied in der kette auszulassen...
    klar finde ich es nicht toll, wenn ich nicht so behandelt werde wie ich der meinung bin das es mir zu steht...aber dafür kann der arzt doch nichts...
    ihr solltet mal sehen wie mein mann behandelt wird, der ist nämlich privat-patient, da macht sich der arzt richtig mühe...da muss der doc nicht umsonst arbeiten... trotz eid sind ärzte keine samariter und müssen auch ihre brötchen kaufen...

    gruß nudelfee
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hi Nudelfee,

    keine Angst, ich steinige niemanden! Aber meine Meinung ist, dass es im ganz kleinen anfängt - bei uns selber nämlich. Ich glaube, dass ich viel tue, ohne dafür entlohnt zu werden. Wie ein Arzt auch unter dem zweifellos herrschendem Druck sein kann, erlebe ich bei meinem jetzigen Hausarzt.
    Ich erwarte beileibe nicht, dass mir bei jedem Termin elend Zeit gewidmet wird, aber ich erwarte, dass ich ernst genommen werde und ich mir nicht wie ein dümmlicher, rechtloser Bittsteller vorkommen muss. Leider habe ich schon sehr viele ätzende Erfahrungen mit Ärzten machen müssen - und das auch schon zu Zeiten, in denen von Existenzproblemen nicht die Rede sein konnte.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo nudelfee,

    stimmt schon, umsonst möchte niemand arbeiten - soll "man" auch nicht!

    ich muss aber sagen, dass ich keine verarmten ärzte kenne, aber viele
    denen es richtig gut geht, und seit ich weiss, und das nicht erst seit dem
    tv-bericht von g. jauch, wie bei ärztlichen abrechnungen auf teufel komm raus
    betrogen wird. wenn das nicht wäre, bräuchten wir garantiert keine höheren
    beiträge zu zahlen und das system wär gesund!!!!! und von diesem standpunkt
    wird mich auch niemand abbringen!

    ich will nicht missverstanden werden: es gibt auch ehrliche ärzte (vereinzelt).

    lg
    marie
     
  4. nudelfee

    nudelfee Guest

    hi marie,

    du hast recht es gibt in jeden berufszweig schwarze schafe....

    aber das ist mir zu allgemein...wenn ich den riesig aufgeblasenen verwaltungsapparat der krankenkasse sehe wird mir schlecht...da stecken auch unsere beiträge drinne....jeder private betrieb würde wenn er so arbeitet pleite gehen...

    und das zweite problem ist...lieber wird von den kk als beispiel eine krankenhaus-op bezahlt, als eine ambulante-op die ja viel billiger ist... ich könnte x-beliebige beispiele nennen...das ist doch alles schizophren...

    gruß nudelfee
     
  5. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hi nudelfee,

    stimmt, bezogen auf die KK hast du vollkommen recht!

    ausserdem bin ich dringend dafür, dass ich als patient vom arzt eine
    abrechnung bekomme, auch als normaler KK-patient. da muss es eben einen
    weg geben um das zu schaffen.

    lg
    marie
     
  6. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Hallo Marie 2

    Dein Satz:
    wenn das nicht wäre, bräuchten wir garantiert keine höheren
    beiträge zu zahlen und das system wär gesund!!!!!
    Zitat Ende

    die Ärzte erhalten wie Du weißt ein Budget. Da ist ein Deckel drauf, es gibt nur diesen Betrag und nicht mehr, egal wieviel abgerechnet wird.

    Das Budget wird unter den Ärzten aufgeteilt.
    Wenn also ein Arzt betrügerisch abrechnet, dann nimmt er seinen Kollegen ein Stück vom Kuchen weg. Die Kassen und damit die Mitglieder zahlen keinen Cent mehr dafür.

    Die summierten Kosten für die ärztlichen Behandlungen machen im übrigen 20 % der Gesamtkosten aus.

    Wenn also ein Arzt einen Euro mehr abrechnet, wird einem anderen Arzt dieser abgezogen, kein Beitragszahler zahlt deshalb einen cent mehr.

    Das nur kurz zur Info.

    Grüße
     
  7. nudelfee

    nudelfee Guest

    hi monsti,

    muss auf deinen beitrag eingehen...lässt mir keine ruhe...

    also ich komme mir bei meinen orthopäden oder auch bei meinen hausarzt nicht als bittsteller vor...
    von anfang an haben wir die fronten geklärt...das geht ganz einfach mit einem offenen
    gespräch...

    getreu nach dem motto " so wie ich in den wald rufe...schallt es auch wieder raus"


    gruß nudelfee
     
  8. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    überall
    Fette Jahre sind vorbei

    Hi,

    also - alle Ärzte, die ich kenne - und das sind verdammt viele allein in meiner Stadt - hat jeder ein tolles Haus, dickes Auto, Golfclubkarte, Hausmädchen, Kinderfrau und Tennisausrüstung; einige haben ein Flugzeug, ein Boot und andere haben grosse Ferienhäuser in Traumurlaubsdomizilen - also, mal ehrlich: ich habe früher für meine Arbeit auch mehr bekommen und ich muss mich, wie andere Leute auch, heute mehr einschränken und man verlangt von mir die gleiche Leistungsbereitschaft.

    Bitteschön - wie ist das Motto einer Demokratie: einer für alle, alle für einen :)

    In diesem Sinne !

    Pumpkin
     
  9. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    frank

    hallo frank,

    ich lass mich gern belehren, wenn ich unrecht habe.
    so wie ich es verstanden habe, irrtum nicht ausgeschlossen, sind die kosten
    für untersuchungen (zb kernspinn etc) ums xfache gestiegen. vielleicht hast du
    ja auch den bericht bei g. jauch gesehen. und zwar weil: unnötig und aus purer
    geldtreiberei untersuchungen veranlasst wurden. ich kann mich nicht genau an
    den prozentsatz der erhöhung erinnern, aber er war gigantisch. und das kann
    unmöglich mit dem budget in einklang sein.
    aber, wie gesagt, ich lass mich belehren.

    offensichtlich hast du ja ein gewisses wissen in diesen dingen, wie ich deinen beiträgen
    entnehmen kann?

    lg
    marie
     
  10. Easy

    Easy Das Schaf

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    Friedberg/Wetterau
    Hallo nudelfee,

    im Prinzip gebe ich dir recht.

    Allerdings habe ich dieselben Erfahrungen mit Ärzten gemacht wie Monsti. Ich werden nicht ernstgenommen und muss mir z.T. ungeheuerliches anhören. Wenn es das Budget des Arztes nicht hergibt, mich entsprechend zu untersuchen oder zu behandeln, dann kann (soll) er mir das sagen. Aber wenn jemand meine Beschwerden herunterspielt oder gar in Frage stellt, nur um nicht in die Verlegenheit zu kommen, etwas zu unternehmen, was für ihn kostspielig und zeitaufwendig ist, dann ist bei mir der Ofen aus! Leider ging mir das bisher fast immer so ! Und ich kann nicht glauben, das ich immer "falsch" in den "Wald gerufen" habe ......

    Gruß

    Easy
     
  11. nudelfee

    nudelfee Guest

    hi,

    ich habe die erfahrung gemacht, dass man wissen muss als patient was los ist, wenn ich zum arzt ge bereite ich mich generallstabsmäßg vor...ich mach meine hausaufgaben...
    glaubt mir es hilft...ich wurde bisher immer beim arzt ernst genommen, mir hat man noch keine unnötigen untersuchungen "angetan"...
    es ist eine schande das man als patient so viel wissen muss, aber es hilft...

    gruß nudelfee
     
  12. Easy

    Easy Das Schaf

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    Friedberg/Wetterau
    Hi nudelfee, ich nochmal,

    wenn du damit nur gute Erfahrungen gemacht hast, dann ist das sehr schön für dich !

    Ich bereite mich seit einigen Jahren schon immer sehr gut auf die Termine vor, habe meine gesamte Krankengeschichte unterm Arm und eine Liste sämtlicher Symptome in chronologischer Reihenfolge.

    Einigen Ärzten, denen ich begegnet bin, war das ganz offensichtlich NICHT sehr angenehm - oh Schreck, eine informierte Patientin ! Und was das für eine ZEIT kostet !

    Und dann gibt es noch diejenigen, die dir nicht glauben, dass du Schmerzen hast. Mir ist es passiert, das mich ein Arzt nach einer Szinthigrafie fragte, ob ich SICHER sei, dass ich Schmerzen in der rechten Schulter hätte und NICHT im linken Knie. Glaube mir, ich war mir sehr sicher! Aber der Arzt konnte es nicht glauben .......

    Ich kann dich echt nur beglückwünschen, dass du an gute Ärzte geraten bist ! Und glaube mir, nicht jeder, der kein glückliches Händchen mit Ärzten hat, ist schlecht vorbereitet .....

    Easy
     
  13. Monschein

    Monschein Guest

    sorry,wenn ich so blöd dazwischen funke...

    Easy, schau mal , Du hast eine PN!
     
  14. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Hallo Marie 2

    Kernspin fällt unter eine sogenannte "Großgeräteverordnung" und diese grossen radiologischen Leistungen werden in ihrem Wert gestützt und sind eine Ausnahme.
    (Gestützt heisst, dass eine Mengenausweitung ambulant von den anderen Ärzten getragen werden muss)

    Dies deshalb weil diese Geräte so ab einer Million aufwärts kosten in der Investition.
    Dann sind diese ja meist in Kliniken installiert und diese fangen ja jetzt erst an mit den Fallpauschalen, hatten also bisher als Kliniken eben kein Budget (kommt aber jetzt)

    Und hier spielt auch der Fortschritt eine Rolle. Gerade heute hatte ich lange Gespräche mit einer Nachbarin. Ohne Kernspin wäre ihre Multiple Sklerose wohl nicht so schnell entdeckt worden.

    Aber das mit dem Stützen und den Gebührenausnahmen verschlimmert ja dieses Drama.

    Es gab beispielsweise viele Jahre, da wurden in manchen einzelnen deutschen Städten mehr Kaiserschnitte gemacht als in ganz Dänemark oder Österreich. Der Grund so munkelte man, war, dass der einfachste Kaiserschnitt besser honoriert wurde, als die schwierigste normale Geburt.

    Aber davon sollte man ja gerade wegkommen.

    Das Budget ist aber Fakt es ist so wie ich geschrieben habe und deshalb ist Polemik nicht angebracht, weil sie nicht weiter bringt.

    Tatsache ist ja gerade, dass es die Macher dieser ganzen Einschränkungen eben immer wieder schaffen, die einzelnen Gruppen gegeneinander aufzubringen. Dabei sitzen doch die Behandler und die Patienten in einem Boot. Beide werden beschränkt, gekürzt, budgetiert.

    Und solange keine Einigkeit besteht und der eine auf den anderen zeigt, solange werden die Einschränkungen weiter gehen.
    Ich will dies nicht zu lange werden lassen. Zu Beschränkungen kann ich ein anderes Mal schreiben.

    Ich persönlich bin der Meinung, dass nur dann eine Verbesserung der Situation eintritt, wenn eben Patienten und Therapeuten gemeinsam protestieren und nicht gegeneinander. Aber es ist eben so einfach für die Verantwortlichen Klischees aufzubauen. Helfen tun Klischees keinem.
     
  15. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    frank

    frank,

    besten dank für deinen beitrag.

    schönen sonntag
    marie
     
  16. Monsti

    Monsti das Monster

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    @nudelfee

    Hallo nudelfee,

    bitte sei nicht bös, wenn ich auf Deine Antwort etwas sagen muss:

    Das klingt so, als wäre jeder, dem bestimmte Ärzte blöd kommen, zuvor unfreundlich gewesen. Leider ist es nicht ganz so einfach, zumal es Ärzte gibt, zu denen kaum einer gern hingeht, und andere, denen die Bude förmlich eingerannt wird.

    Übrigens hab auch ich inzwischen großartige Ärzte gefunden, aber es war eine elende Sucherei. In einzelnen Fachgebieten allerdings bin ich auf das angewiesen, was da ist (z.B. Rheumatologe, Augenarzt und Neurologe).

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  17. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

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    auf dem Land
    Hallo Nudelfee,

    Dein Thema ist nun fast 3 Jahre alt - aber heute aktueller denn je!
    Nun gehen die Ärzte auf die Straße, demonstrieren, etc....
    aber krank ist unser Gesundheitssystem...
    Leider ist die Dokumentation eines jeden Patienten mittlerweile so aufwändig, dass den Ärzten nicht mehr sehr viel Spielraum für die Behandlung seiner Patienten bleibt. Außerdem sind ihm durch die "Budgetierung" die Hände gebunden bei der Medikamentation der Patienten.
    Wo kann man sich als kleiner Kassenpatient wehren? Wir werden durch Zuzahlungen usw. so geschröpft, dass bald keiner sich mehr erlauben kann, krank zu sein. We eine chronische Krankheit hat ist doch doppelt und mehrfach gestraft.
    Wo führt das Ganze noch hin????

    LG
     
  18. üpoi

    üpoi Neues Mitglied

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    Ich kann das alles nicht nachvollziehen

    Ich kann das alles nicht nachvollziehen. Als es anfing, hatte ich nach kurzer Zeit einen Termin bei der Rheumatologin. Mein Orthopäde nimmt sich auch echt Zeit für mich. Wenn ich eine zweite Meinung hören will, gehe ich zum nächsten Orthopäden. Beim Hausarzt nenne ich die Medikamente, die ich verschrieben bekommen möchte. Als der Orthopäde nicht mehr weiterwußte, hat er mich zu seinem rheumatologischen Lehrer geschickt. War auch kein Problem. Okay; da musste ich doch drei Wochen auf den Termin warten. Bei der Öko-Ärztin gab es Akkupunktur Homöopathie, TCM und psychologische Unterstützung und als ich letztens beim Ärztestreik schnell zum Hautarzt musste, habe ich im Wartezimmer keine 5 Seiten in der "Bunten" geschafft und auch das Versäumte nicht beim Warten auf die Blutuntersuchung nachholen können, weil ich nach 40 Sekunden wieder aufgerufen wurde.

    So ne Privatkasse ist also echt ne feine Sache :D Höchste Zeit, dass jeder über die Behandlungen eine Rechnung bekommt und sieht, was der Arzt abrechnet. Dass jeder die Medis erst mal aus der eigenen Tasche vorstreckt und sich überlegt, ob es vom Teuersten sein muss, oder ob Rathiopharm nicht genauso gut geht. Das der Arzt - genau wie der Klempner - für seine Arbeit bezahlt wird und nicht bei zuviel gearbeitet gar etwas abgezogen. Dass jeder Versicherte die Chance auf Beitragsrückerstattung hat, wenn er nicht wegen jedem Wehwehchen zum Doc rennt oder mal etwas aus der eigenen Tasche zahlt. Dass man als Kunde die Hand auf dem Geld hat und für miserable Leistung oder nicht eingehaltene Termine einfach mal was von der Rechnung abzieht. Dass man als Patient in Krankenhaus ne Kaffeevergiftung kriegen kann, weil auf der Privatstation der Automat auf Dauer-On steht. Und dass man die Schwester scheißfreundlich auffordert, den Fraß heiß und nicht erkaltet zu servieren, weil man sonst vom Tagespflegesatz eben mal 20 Euro abzieht. Und dass man als Kassenpatient nicht früher krepieren muss, weil Herr Professor für die Zipperlein der Privatpatienten Termine frei hält, während der Kassenpatient in einigen Monaten zur lebensrettenden Gehirn-OP wiederkommen darf. Und dass der ganze aufgeblähte Medizinapparat, der von den Kassenpatienten bezahlt werden muss, endlich kurz und klein gemacht wird.
    Und im Ürbigen dürfen meine Ärzte gerne Millionäre sein. Die Gesundheit ist das Wertvollste, was ich zu verlieren habe und ich möchte, dass sich Qualität auch auszahlen darf.
    Bis es so weit ist, tun mir die KAssenpatienten leid.:mad:
     
  19. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Das Hauptproblem momentan ist weder der Arzt noch der Patient und auch nicht die Krankheitskosten.

    Die 3 Hauptprobleme sind:

    1. Es gibt zuwenig Beitragszahler.

    Da unser System ja als Solidargemeinschaft aufgebaut ist, fehlen die gesunden Beitragszahler ( Hartz etc). Das ist auch bereits so von den Kassen angegeben worden.

    Die Einnahmeseite stimmt nicht, um die Kosten zu finanzieren.

    2. Es gibt zuviele Nebenaufgaben der Kassen. Sogenannte Kassenfremde Leistungen.
    Beispiel: Wenn ich dem Nachbarn das Fenster einwerfe, muss ich zahlen. Wenn ich ihm die Pfanne auf den Kopf haue, dann zahlt die Krankenkasse. Zwar holt sie sich das Geld spöter wieder, aber das gelingt eben oft nicht.
    oder:
    Betrieb macht pleite, kann keine Löhne mehr zahlen. Betriebsrat schickt Arbeiter zum Hausarzt, sollen sich krank schreiben lassen. "Irgendetwas hat doch jeder". Folge: Die Kassen zahlen nach einigen Wochen die Löhne.
    Gibts nicht ? Ist erst vor wenigen Wochen hier passiert.

    3. Reformdurcheinander,
    das Ministerium hat sich verrechnet. Umstellung der Apotheker-Einnahme auf 8 Euro pro Packung, wo doch viele Generika unter 5 Euro gekostet haben.

    Im übrigen:

    Die Kassen zahlen eine fixe Summe an die Ärzteschaft. Wenn einer betrügt, dann haben die Kassen keine Mehrkosten im ambulanten Bereich. Dann nimmt ein Arzt dem anderen was weg. Der Kuchen wird nicht größer, die Kassen müssen deshalb nicht mehr zahlen. Geht ja nach so einem Punktesystem.

    Und:

    Lauterbach will USA System einführen, dort hat er ja studiert. Aber die Grundlagen sind hier anders.

    Selbst wenn Privatpatienten und Kassenpatienten den gleichen Beitrag zahlen würden: entscheidend ist, was gibt die Kasse für den Kunden(Patienten) dann auch weiter. Und das ist zwischen 20 und 50 Euro für 3 Monate ärztliche Behandlung.

    Ich habe einen Verwandten in Kanada, der ist Kinderarzt. Ca 60 Euro bekommt er für jede Behandlung, da kann er sich Zeit nehmen. Und das bekommt er für jede Behandlung.

    Ab der zweiten Behandlung bekommt ein Arzt in Deutschland 1,80 Euro.
     
  20. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Nachtrag:

    In den deutschen Krankenhäusern ist es etwas anders als in anderen Ländern.

    Da bekommt der Chefarzt ein Gehalt dafür, dass er die Anteilung leitet. Und er darf durch Privatpatienten dazu verdienen.
    Leider hat sich das so ausgewirkt, dass vielleicht noch 10 Stunden pro Woche für das Krankanhaus gearbeitet wird. Die Hauptzeit verwendet er eben für Privatpatienten.
    Davon muss er 50 % an das Krankanhaus abtreten, deshalb sind die ihm auch nicht böse deswegen.
    Noch dazu zahlt der Private jede Leitung extra. Beim Kassenpatient ist alles in einem Tagessatz drin.

    So war es bei den bisherigen Chefarztverträgen.

    Bei den neuen Verträgen gibt es das Grundgehalt. Und dann noch eine Zusatzprämie vom Krankenhausträger je nachdem wie gut die Privateinnahmen fließen.

    Das weiss auch Ulla Schmidt.

    Das bedingt die unterschiedlichen Wartezeiten je nach Kasse. Das ist durchaus von den höheren Stellen so gewollt, auch wenn es nicht veröffentlicht wird.
     
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