Bin ziemlich sauer!!!!!

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von trombone, 29. August 2003.

  1. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo miteinander,

    eigentlich hatte ich mich ja auf ein ruhiges Wochenende gefreut, aber als ich heute abend nach hause kam und den Brief der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft gelesen hatte war ich nur noch sauer.
    Hier etwas zum verstehen:
    Im Mai 2000 hatte ich eine Unterkieferumstellungs-OP (der Unterkiefer wurde nach vorngesetzt. Diese OP klappt super, es sah alles toll aus.
    Knapp zwei Wochen später wollte ich dann mit dem Zug von Hannover nach Hause fahren. In den zwei Wochen, die ich im KH lag trat die Renovierung des Hauptbahnhofes in die letzte Phase, so dass am Tag vor meiner Heimreise die neuen Räume des Reisezentrums bezogen konnten. Leider hatte man nicht an eine Sicherung der neuen großen Glasscheiben gedacht. Nun ich war wie gesagt auf dem Heimweg und wollte unbedingt meinen Zug noch erreichen. Nach dem Kauf der Fahrkarte hatte ich noch ganze 5 Min. Zeit. So habe ich den sichtbar kürzesten Weg nach außen genommen (und so nahm das Unheil seinen Lauf). Auf dem vermeitlich freien Weg war leider eine große Glasscheibe, an der ich dann "kleben" blieb und wie ein gefällter Baum nach hinten fiel. :confused:
    Schon sehr schnell stellte ich fest, dass mein schöner "neuer" Unterkiefer (UK) so gar nicht mehr passte. Also kam ich per Rettungswagen genau dort hin zurück wo ich gerade hin kam - Mensch war mir das peinlich ("Warum haben Sie denn nicht gesagt, dass Sie noch bleiben wollten - dafür läuft man doch nicht gegen eine Glaswand").
    Am nächsten Tag lag ich wieder auf dem OP-Tisch (leider sah das Ergebnis bei weitem nicht so toll aus wie nach der ersten OP). Nach weiteren 2 Wochen bin ich dann wieder nach Hause. Leider hat sich dann im Anschluss der neueingestellte Biss so weit verschoben, dass ich beizusammen gebissenen Backzähnen mit dem Finger durch die vorderen Zahnreihen gehen konnte.
    Also nächste OP an meinem Geburtstag mit anschließender Verdrahtung. Hiernach hat sich dann erst auf der rechten und dann auf der linken Seite ein Abzeß gebildet, so dass ich innerhalb von wenigen Tagen weitere 2x auf dem OP-Tisch gelandet bin.
    Nach insgesamt 5 Wochen durfte ich dann wieder nach Hause. 4 Wochen später bin ich dann mal wieder an zu Arbeiten gefangen, aber damit war nach 3 Tagen schon wieder vorbei, da ich wegen einer Pseud-Arthrose im Unterkiefer Anfang September erneut operiert werden musste. Diesmal mit 3-monatiger Verdrahtung.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Entschuldigung von der Bahn erhalten (auch jetzt noch nicht), ich hatte Angst ins Krankengeld zu rutschen (habe glücklichweise 6 Monate Lohnfortzahlung) und wusste nicht was sonst noch kommt. Nach Entfernung der Verdrahtung hielt der Kiefer zwar, aber zusammenbeissen konnte ich nicht richtig. Also wurde erst mit Aufbissschienen gearbeitet; anschließend die KFO weitergeführt (hat ziemlich Kranft gekostet - besonders die meines Zahnarztes, dass die KFO weitergeführt wurde) und dann der Rest mit prothetischer Versorgung versehen.
    Im Verfahren gegen die Bahn wurde mir dann noch eine 40%-Mitschuld gegeben (ich hätte die Scheibe ja sehen müssen - komisch nur, dass noch Wochen nach meinem Unfall noch Personen gegen die Scheiben gelaufen sind - sogar ein Kollege meines Unfalls); ansonsten habe ich ein Schmerzensgeld erhalten, dass gerade mal dafür gereicht hat die damaligen Kosten zu begleichen (besonders Fahrkosten, da ich 2x die Woche nach Hannover zur Kontrolle musste).
    Die Prothetik hat dann insgesamt 5.000 € Eigenanteil gekosten und Sie wurde meiner Meinung nach zu 90% wegen den Unfallfolgen fällig, aber keiner will dafür bezahlen.
    :mad: :mad:

    Die Krankenkasse lehnt ab, da die Kosten zum größten Teil unfallbedingt sind, die Bahn lehnt ab, weil die Kosten nicht genau aufgeschlüsselt werden können und die Berufsgenossenschaft (ich habe nämlich nach 3 Jahen durch Zufall erfahren, dass es ein BG-Unfall war) lehnt mit folgender Begründung ab: Eine solche Therapie ist unabhängig von dem Unfallereignis zu sehen, denn durch den Unfall vom 15.05.00 war zwar eine (!) Revision der zuvor durchgeführten Operation notwendig, das Operationsergebnis nach der Revision entsprach aber dem der ersten Operation!!!!! -

    Ich finde es nur mehr als merkwürdig, da die Berufsgenossenschaft alle Krakenhausaufenthalte gezahlt hat (nicht nur einen) und auch die Fotos, die nach dem Unfall und den anschließenden Operationen gemacht wurden gesehen hat
    Irgenwie fühle ich mich in einem total falschen Film. Na ja der Widerspruch wird auf jeden Fall eingelegt - aber nach 3-Jahren kämpfen habe eigentlich schon keine Lust mehr (vieleicht sollte ich den ganzen Fall mal an die Presse geben - als mahnendes Beispiel wie man einen Unfall nicht erleben sollte!!!:confused: :confused:

    So jetzt habe den ersten Frust von der Seele geschrieben, vieleicht hilft der Widerspruch

    Schönen Abend noch

    Birgit
     
  2. eli

    eli Neues Mitglied

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    Hi Birgit, die Idee mit der Presse ist gut; gibt doch bei Euch Westfalenblatt sogar mit Redaktion in Brakel, dahin ginge ich an Deiner Stelle recht bald. Wenn die Presse solche Fälle recherchiert, ist das in den meisten Fällen eine Hilfe für die Betroffenen. Viel Erfolg! Eli
     
  3. Matthias

    Matthias Neues Mitglied

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    Und auf jeden Fall einen guten Anwalt für Sozialrecht einschalten, in solchen Fällen geht nichts mehr allein. Die Chance einen Fehler zu machen, ist viel zu groß.
     
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