etwas für die kinder der 60er bis 80er jahre

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von kukana, 13. August 2003.

  1. kukana

    kukana in memoriam †

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    Köln
    ...und woran erinnert ihr euch noch :D

    Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, speziell was der Gesetzgeber und
    die Bürokraten, die Medien und die Informationsgesellschaft uns täglich
    vorbeten und verbieten, müssten wir alle, die in den Sechzigern bis Anfang
    der Achtziger aufgewachsen sind, längst tot sein...

    Unsere Kinderbetten waren mit bleihaltigen Farben bemalt und Formaldehyd
    sickerte aus jeder Pore. Ganz zu schweigen vom Tapetenleim, dem Kleber
    des Linoleums oder den PVC-Dämpfen des Stragula. Wasserfeste Filzstifte
    hatten Ausdünstungen, die benebelten, und wer erinnert sich noch an den
    leicht
    salzigen Geschmack des abzuleckenden Tintenkillers?

    Steckdosen, Medizinflaschen, Schranktüren und Schubladen waren noch nicht
    kindersicher.

    Messer, Schere, Gabel und Licht wurden uns zwar verboten, aber meistens
    mussten wir uns erst einmal daran verletzten, um es zu glauben.

    Unsere Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne Schützer und Helme.
    Die Risiken, per Anhalter in den nächsten Ort zu fahren, waren uns
    unbekannt!

    Zum Thema Auto erinnern wir uns weder an einen Sicherheitsgurt, noch an
    Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen im Wagen des
    Vaters. Man saß zwar hinten, aber an einem heißen Sommertag gab es doch
    nichts schöneres, als seinen Kopf aus dem Fenster (das man damals noch
    komplett runterkurbeln konnte) des fahrenden Autos zu stecken und sich den
    Fahrtwind ins Gesicht blasen zu lassen, sodass man kaum noch Luft bekam.

    Wasser haben wir direkt aus dem Gartenschlauch getrunken und nicht aus
    einer Flasche.

    Wahnsinn! Wir aßen fettige Schmalznudeln und frischgebackenes Brot mit
    fingerdick Butter drauf; dazu gab es überzuckerte Limonaden oder künstlich
    gefärbtes Tri Top. Fett geworden sind wir deswegen nie, weil wir immer
    draußen waren. Wir haben zu fünft aus einer Limoflasche getrunken- und es
    ist tatsächlich keiner daran gestorben.

    Wir haben stunden- und tagelang an Seifenkisten oder ähnlichen Gefährten
    geschraubt, die wir aus rostigem Schrott und splitterigem Holz konstruiert
    hatten. Dann sind wir den Hügel damit runtergebrettert, nur um
    festzustellen, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Nachdem wir ein paar
    Mal in der Böschung gelandet waren, haben wir gelernt, auch dieses Problem
    zu lösen.

    Wir gingen in der Früh raus und haben den ganzen Tag gespielt, höchstens
    unterbrochen von Essenspausen und kamen erst wieder rein, als es dunkel
    wurde und man den Fußball nicht mehr richtig sehen konnte.

    Wir waren nicht zu erreichen. Keine Handys! Wenn es regnete, spielten wir
    bei Freunden Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht, Mühle oder Dame
    und bauten mit Matchbox-Autos ganze Städte auf.

    Wir hatten weder Playstations oder Nintendo, X-Boxen oder Videospiele,
    keine PCs, keine 50 Fernsehkanäle oder Surround-Anlagen. Ins Kino zu gehen
    war ein Ereignis, für das man sich herausputzte und das einem vor Vorfreude
    den Magen kribbeln ließ. Es gab noch Vorfilme, die immer eine Überraschung
    waren, weil keiner wusste, was zu erwarten war- und wenn zufällig ein
    Donald-Duck- oder Micky-Maus-Film dabei war, hatte man das ganz große Los
    gezogen.

    Wir hatten Freunde! Wir gingen raus und haben uns diese Freunde gesucht.
    Wir haben Fußball gespielt mit allem, was sich kicken ließ, und wenn
    einer einen echten Lederball hatte, war er der King und durfte immer
    mitspielen, egal wie schlecht er war.

    Um im Verein mitspielen zu dürfen, gab es Aufnahmeprüfungen, die nicht
    jeder bestanden hat. Wer es nicht geschafft hat, lernte mit der
    Enttäuschung umzugehen. Wir spielten Völkerball bis zum Umfallen und
    manchmal tat es weh, wenn man abgeworfen wurde.

    Wir sind von Bäumen und Mauern gestürzt, haben uns geschnitten,
    aufgeschürft und haben uns Knochen gebrochen und Zähne ausgeschlagen. Wir
    hatten Unfälle! Es waren einfach Unfälle, an denen wir schuld waren. Es gab
    niemanden, den man dafür verantwortlich halten konnte und vielleicht sogar
    noch vor den Kadi zerrte.

    Wer erinnert sich noch an Unfälle? Unsere Knie und Knöchel waren von
    Frühjahr bis Herbst lädiert, und ein Schienbein ohne blaue Flecke gab es
    nicht. Wenn wir uns an Brennesseln gebrannt haben oder uns eine Mücke
    gestochen hatte, haben wir entweder drauf gespuckt oder den Nachbars Hund
    drüber lecken lassen oder drauf gepinkelt. Geholfen hat alles.

    Wir haben gestritten und gerauft, uns gegenseitig grün und blau geprügelt
    und gelernt, damit zu leben und darüber weg zu kommen.

    Wir haben Spiele erfunden mit Stöcken und Bällen, haben mit Ästen gefochten
    und Würmer gegessen. Und obwohl es uns immer wieder prophezeit wurde, haben
    wir kaum ein Auge ausgestochen, und die Würmer haben auch nicht in uns
    überlebt.

    Wir sind zu einem Freund geradelt, haben an der Tür geläutet und sind dort
    geblieben, nur um mit ihm zu reden.

    Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere, also haben sie eine Klasse
    wiederholt. Sie sind nicht durchgefallen, sondern wurden von den Lehrern
    einfach zurückgestuft. Zensuren bei Proben wurden nie manipuliert, egal aus
    was für Gründen. Wir waren für unsere Aktionen selbst verantwortlich.

    Konsequenzen waren immer zu erwarten, wenn wir Scheiße gebaut hatten. Der
    Gedanke, daß ein Elternteil uns rauskloppt, wenn wir mit dem Gesetz
    in Konflikt geraten waren, war undenkbar. Im Gegenteil: Die Eltern stellten
    sich auf die Seite des Gesetzes. Stellt euch das einmal vor!

    Unsere Generation hat einige der größten Enterpreneure und Erfinder
    hervorgebracht. Die letzten 50 Jahre waren eine wahre Explosion an
    Innovationen und Ideen. Wir hatten Freiheit und Zwang, Erfolg und
    Misserfolg, Verantwortung und Konsequenz. Und wir haben gelernt damit
    umzugehen.

    Erinnere Dich daran, wie Du aufgewachsen bist und Du wirst sehen, was
    unseren Kindern heute fehlt. Als die Eltern einmal ein Auge zudrückten,
    anstatt die Kinder mit übergroßer Vorsicht zu erdrücken. Unsere Eltern
    trauten uns zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Meistens hat es
    geklappt. Die paar Mal, die daneben gingen, zählen wir zu unseren
    Lebenserfahrungen.

    Schick diese Mail an alle weiter, die du kennst, die sich auch zu dieser
    glücklichen Generation zählen dürfen, als Kinder noch Kinder waren, und
    noch keine Anwälte mit Schadensersatzklagen und Regierungen mit
    kinderfeindlicher Politik unseren Alltag bestimmten.
    :p kuki
     
  2. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    GUTE ALTE ZEIT ??

    Ja, liebe Kukana, so war es -

    ich erinnere mich an keine Schulfreundin mit Allergie, Neurodermitis oder son Zeugs; der Schulsport hielt fit, die Ernährung schlank und meine Mama sagte immer: eine gute Portion Dreck hält gesund !!

    Mag ja sein, daß das Ausgesetzt sein all diesen Dingen gegenüber im Laufe der 50 Jahre bei den nachfolgenden Generationen zu Problemen führt - aber wenn ich schon sehe, was alles angeboten wird für Hygiene und Reinheit - da muss man ja Platz haben für Viren, Bakterien und Krankheiten. :)

    Meine Mama hat gründlich geputzt, gebadet wurde 1 x pro Woche :) und Deosprays waren Raritäten. Die Seife war natürlich, es gab keine öligen Badelotions und es wurden die Windel gewaschen. Das Babyessen wurde selbst zubereitet und täglicher Spaziergang in frischer Luft war Tagesnorm. Mütter pflegten nicht zu rauchen ! Es gab keine McDonalds und andere Fastfoodecken, Cola war teure Reklame und Mutter kochte "deutsches Essen".

    Es war eine schöne Zeit. Kein 14jähriger Junge dachte daran, eine 12jährige Schülerin zu vergewaltigen. Kein Elternteil geriet in Panik, weil man bei Dunkelheit alleine am Wald entlang heimlaufen musste. In der Disco ging um 22 Uhr das Licht an, der DJ rief auf, alle unter 18 bitte gehen - und man ging ! Um 24 Uhr war Ruhe - und als Mädchen mit 17 Jahren konnten wir durch den Schlossgarten laufen, ohne Angst zu haben.

    Es gabe Pornohefte nur unter Verschluss. Nacktheit als Darstellung "alles zu haben und billig" war verboten und wir hatten soviel gute Gründe zu leben. Wir brauchten keine Drogen, um nächtelang durchzufeiern. Wir brauchten nur Cola/Bier und gute Musik. Und mein Minirock war der Kürzeste in der Strasse :)

    Ein Mädchen alleine eigene Wohnung ?? NIE - anständige Menschen heiraten vorher. Hat was für sich, oder ??? Mit 16 eigene Wohnung ? Mit 18 das 3. uneheliche Kind ???

    Ja - meine Kindheit war aktiv, sauber, natürlich, sportlich, normal und voller Neuheiten. Es gab keine Langeweile und es machte sich keiner Gedanken über die Inhaltsstoffe von Haarsprays -es gab keine Slipeinlagen, weil "lass mal frische Luft dran" war gesünder und Holzkläpperle unterstützen die Gesundheit des Fusses.

    Ja - ich möchte heutzutage kein Kind mehr sein !!!

    In diesem Sinne,

    alles Gute und etwas Besinnlichkeit / Pumpkin
     
    #2 13. August 2003
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2003
  3. Wolf_55

    Wolf_55 Guest

    Schön war die Jugendzeit

    Hallo Kukana / Uschi

    Ihr habt mir voll aus der Seele geschrieben. (bin ja auch so eine "Nachkriegsware") Möchte nicht noch einen "Roman" anhängen, wäre sowieso nur eine Wiederholung mit anderen Worten.

    Möchte heute auch weder Kind noch Jugendlicher sein, denn eines haben wir den "nachgefolgten" Generationen voraus. Trotz aller Entbehrungen und ständiger Improvisationen, die ihr schon beschrieben habt, konnten wir uns über jede Kleinigkeit freuen. Bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.
    Alleine die Spannung an Weihnachten, "bekomme ich auch was ich mir gewünscht habe?". Und wenn dann dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung ging, hat man vor Freude fast den Baum umgerissen. Und wie ist die Reaktion heute, bei Übergabe der Geschenke? "Ach, da isses ja"! Wenn man viel Glück hat, kommt noch ein Danke hinterher.

    Ich werde nie den angenehmen Duft vergessen, wenn am 6. Dezember zum ersten mal im Jahr der Teller mit Äpfeln, Apfelsinen, Nüssen usw. gefüllt wurde. Es war der Tag, auf den man sich das ganze Jahr schon gefreut hatte.

    Wo ist nun mein persönlicher Vorteil? Ich kann mich auch heute noch über Kleinigkeiten freuen, genau wie in "alten Zeiten"

    Zurück zur "Istzeit": Wünsche allen einen schönen Abend und eine Kleinigkeit worüber ihr euch freuen könnt.

    Gruß Wolfgang
     
    #3 13. August 2003
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. August 2003
  4. schlitzohr

    schlitzohr Guest

    so war es...

    Nun....
    als ich diese Beiträge hier sah....ich will es nicht verbergen so sind mir erinnerungen hochgekommen.....auch ich kann mich noch sehr gut an das tri-trop erinnern...( ich mochte es nie).
    An das wenige Geld das bei uns zur Verfügung stand...an das Ernten auf den Feldern.
    Die Sommer waren anders...die Erdbeeren direckt gepflügt schmeckten anders.
    Wir gingen Angeln...unddanach zum Fussball.
    Fernsehen...ganz wenig.wir waren draussen...ein Ausflug in die Stadt,,besonders wenn es mit Freunden war ein Abenteuer.
    Wo bist du geblieben gute alte Zeit.
    Ich gebe zu eine stille Träne zu vergiesen an die alte Zeit die so wie es mir vorkommt glücklicher war.
    Ich hoffe das die Generation die da noch kommen wird auch etwas von diesem Glück kennenlernen wird.

    Ein diesmal nicht ganz so freches schltzohr
     
  5. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Berlin
    alte Zeiten

    ja richtig....aber es gibt sie noch, die alte Eiche auf dem Burgberg und die Ruine, mehr eine alte Mauer mit ein paar Fensterlöchern. Ein paar Obstbäume, wo ich früher mit meinem Vater Obst geflückt habe stehen auch noch. Sicher pflückt sie keiner mehr. So viele Erinnerungen, aber wir sind auch bemüht einiges weiterzugeben....unsere Enkeltochter freut sich über Blümchen am Weg und über die Krabbelkäfer. Für sie Zeit zu haben ist uns wichtig.
    Wenn man alles zusammennimmt, haben wir festgestellt, ging und geht es uns gut. Es gab schmerzliche Einschnitte im Leben, aber man hat alles mehr oder weniger gemeistert. Nur allein wäre es unsagbar schwerer gewesen.
    Und so etwas ist heute wichtiger geworden als früher, Freunde zu haben....zum Beispiel hier bei RO. Wenn ich daran denke, daß man nicht fragen könnte, Anworten bekommt und auch selber helfen kann, es würd was fehlen.
    Neulich habe ich etwas über diese sogenannten Aussteiger gelesen, vieles kam mir sehr bekannt vor....und da fät mir dieser alte Indianerspruch ein:
    "Wenn der letzte Büffel geschossen, der Letzte Fisch gefangen, der letzte Baum gefällt ist und die letzten Quellen versiegt sind - ja erst dann wird der weiße Mann merken, daß man Geld nicht essen und Öl nicht trinken kann"
    In diesem Sinne paßt auf Euch auf.
     

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  6. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hallo Kuki,

    wie wahr! Als wir noch in Berlin wohnten, konnte ich angesichts der halbwüchsigen S-Bahn-Surfer nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, fragte mich, warum sie sowas Irrwitziges machen. Denke, es liegt u.a. daran, dass die Kiddies dank übervorsichtiger Eltern und ziemlich vollgestopftem Terminkalender vorher nie dazu gekommen waren, ihre Grenzen auszutesten.

    Wir haben das als Kinder von kleinauf getan: Erforschung von Trümmergrundstücken, dito bei Neubaugrundstücken, kein Baum war hoch genug, kein anschließender Armbruch schlimm genug, um uns wesentlich einzuschüchtern. Wir waren außerhalb der Schulzeit nur draußen, winters wie sommers. Auf dem Lande entfielen ab Mitte Mai die Schuhe und wurden erst irgendwann im September wieder angezogen - um festzustellen, dass sie inzwischen zu klein geworden waren. Natürlich sind wir mal in Bienen getreten oder haben uns einen Splitter geholt. Rausgefummelt und okay - am nächsten Tag natürlich wieder barfuß. Bei uns gab es keinen Flöten-, Balett- oder sonstigen Unterricht. Wir trafen uns mit den Kindern im Dorf und waren zwischen den Essenszeiten wild beschäftigt: Baumhäuser bauen, Pfeil und Bogen herstellen, bei der Ernte mithelfen, das dörfliche Kanalsystem durchforsten, Obst aus fremden Gärten klauen, Hopsen auf der Straße malen und stundenlang beschäftigt sein, ach, Gummitwist gab es später ja auch noch, Seilhüpfen war eh immer aktuell ... natürlich dann auch noch einkaufen und in der Küche mithelfen. Für mich war das ab dem 8. Lebensjahr selbstverständlich.

    5 km Schulweg über Feldwege, täglich 4x, weil vor- und nachmittags Unterricht war. Einen Schulbus gab es natürlich noch nicht. Da die Eltern auch kein Auto hatten, war wackeres Marschieren angesagt - rd. 1 Std. jedesmal. Ich erinnere mich: Mutter hatte mich nur ein einziges Mal zur Schule gebracht, und das war zur Einschulung.

    Fernsehen ... Fernsehen? Gab's bei uns erst 1965, so ein Schwarzweißfernseher mit 2 Programmen, der ewig brauchte, um überhaupt anzugehen. Da gab es Dienstags oder Donnerstags Kinderstunde, 45 min. lang - später 2x die Woche, aber da war ich schon 11. Ja, dann gab es ausnahmsweise auch mal "Lassie", "Fury", "Rintintin", "Sprung aus den Wolken" oder "Meine drei Söhne". Viiiiiiel später kamen dann auch noch "Flipper", "Bonanza" etc.

    Und da gab es den kleinen Laden von Martha an der Dorfkirche, wo wir uns von unserem Taschengeld (20 Pfennig pro Woche) mal was kaufen konnten. Ich erinnere mich: 5 Gummibärchen für 2 Pfennige ... mh!!! Sündhaft teuer hingegen waren die Gummi-Himbeeren, da kostete schon eine einzige 1 Pfennig. Kaugummis lernen wir 1962 durch die amerikanischen Soldaten kennen. Als Kinder holten wir uns die ausgespuckten Teile aus dem Lehm und kauten sie weiter *schauder*.

    Baden war 1x in der Woche angesagt: Alle Kinder paarweise nacheinander in ein Badewasser. Das lohnte sich!!!

    Das Einzige, was in unserer Zeit damals leider nicht so üblich war: regelmäßige Zahnpflege! Als Kinder hatten wir oft wochenlang keine Zähne geputzt. Haarewaschen war auch nur 1x im Monat mal angesagt - zumindest auf dem Dorf. Ab 1966, nun in der Stadt wohnend, änderte sich das.

    Das erste Mal im nicht deutschsprachigen Ausland war ich mit 17, gleichzeitig hatte ich erstmals das Meer gesehen. Aber irgendwie hatte mir so richtig nix gefehlt. Ich freue mich riesig, dass ich eine Kindheit ohne straffen Terminkalender und ohne permanent auf mich achtende Eltern haben durfte. Wir haben gelernt, auf uns selbst aufzupassen und uns mit uns selbst zu beschäftigen - war eh viel spannender als es je ein Flötenunterricht sein kann :D

    Sehnsüchtig zurückdenkende Grüße von
    Monsti
     
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