Auch das gibts...

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Marla, 26. Juli 2003.

  1. Marla

    Marla Neues Mitglied

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    Sachsen
    Einen wunderbaren guten Abend an alle !

    Ich möchte hier gern eine kurze Geschichte erzählen, die vielleicht anderen insbesondere "den Anfängern" etwas Mut macht (mir wäre es zumindest zu meinem"cP-Karriere-Beginn" so gegangen):

    Wie gesagt habe ich seit ca. 1/2 Jahr Diagnose cP. Bin aber aufgrund nur ganz leichter Beschwerden immer nur mit Ibuprofen ausgekommen.
    Seit mindestens genauso lang freute ich mich und natürlich auch meine bessere Hälfte auf den 3-wöchigen Urlaub jetzt im Juli in Norwegen mit Auto, Zelt, viel Natur, Einsamkeit, Wandern u.s.w.
    Alles war geplant, Fähren gebucht und die Vorfreude nicht mehr auszuhalten. Mir gings wunderbar, fast keine Beschwerden. Bis genau 1 Woche vorm Urlaub. Es wurde von Tag zu Tag, insbesondere Abends richtig schlimm, ich konnte vor Schmerzen (nun im ganzen Körper, nicht mehr nur 1-2 Finger o. Zehen) kaum noch Laufen. Sämtliche Urlaubsvorbereitungen wurden zur Qual bzw. konnten gar nicht mehr erledigt war, da ich nach Arbeit nur noch liegen konnte. Ich war am Verzweifeln, wie sollte das dann mit Zelt werden, da ist ja doch alles etwas umständlicher. Plötzlich bekam ich Panik, in dem Zustand würde ich niemals ohne Hilfe Hinlegen oder Aufstehen können, und den Reißverschluß vom Schlafsack öffnen oder schließen, solche banalen Dinge eben...
    Schweren Herzen rief ich 2 Tage vor Urlaub bei meinem Rheumadoc an, schilderte meine Probs, ob ich noch ungeplant vorbeikommen könnte. Trotz übervollen Terminplan nahm sie mich Freitag früh als erste dran. Mein Zustand hatte sich (auch was ertastbar war, labortechnisch stehts noch aus) drastisch verschlechtert.
    Nun kamen wir nicht drumherum (auch wenn ich immernoch auf reaktiv gehofft hatte), Cortison musste her. Mit Mediplan und der ersten Packung (damit erste Dosis gleich noch in Praxis einzunehmen) und natürlich Rezept verließ ich mit neuer Hoffnung die Praxis.
    Am nächsten Morgen gings dann endlich auf nach Norwegen. Mit jedem Tag (eigentlich ab dem ersten Abend) gings mir besser. Ich war psychisch seit langem mal wieder ausgeglichen und genoß den Urlaub und dieses unglaublich schöne Land in vollen Zügen.
    Ich habe Wanderungen gemacht, die ohne der Medis nicht möglich gewesen wären.
    Eigentlich hatte sich mein Zustand auch trotz Runterschleichen von 20 mg auf nun 7,5 mg einigermaßen stabilisiert.
    (Ich habe auch vollkommen selbständig den Schlafsack aufbekommen...)

    Nun, was soll die Geschichte?

    Ich habe in dieser Zeit eine Phase von "Zu Tode betrübt" bis "Himmelhochjauchzend" durchgemacht.
    Und ich will damit sagen, egal wie schlecht es einem geht und man nicht weiter weiß, auch eben gerade in der unerfahrenen Anfangsphase, soll man die Hoffnung nicht aufgeben. Auch wenn es mit Hilfe von Chemie ist, aber man kann mit dieser Krankheit ein einigermaßen normales Leben führen.
    Ab dem nächsten Doctermin wirds dann wohl mit der Basis losgehen. Es ist mir jetzt egal, hauptsache ich krieg mein Leben in den Griff.

    Im übrigen hat der Urlaub nicht nur meiner Seele gut getan, auch mein überaus geduldiger und verständnisvoller Schatz hat gemerkt, dass es mir besser geht und das ist gut für alle !

    Hoffentlich liest den langen Schmus überhaupt jemand...

    Viele Grüße

    Marla
     
  2. eli

    eli Neues Mitglied

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    Hi Marla, ist ja eine große Freude, dass es Dir wieder besser geht. Ich kann Deine Stimmungen nur allzu gut nachvollziehen; mir schwankte die erste Zeit die Stimmung auch ständig hin und her --- und dazu die Schmerzen. Was mir bisher stets prompt und wirklich zuverlässig geholfen hat, ist Kortison! Teufelszeug hin oder her. Keine der Basis-Kombinationen, die ich bisher ausprobiert habe, hat wirklich durchschlagenden Erfolg gehabt... Demnächst soll ich die vierte Kombi ausprobieren. Aber egal: Ich kann nun schon ein ganzes Jahr wieder arbeiten. Und das ist wunderbar. Wünsche Dir weiterhin alles Gute, Sonntags-Gruß Eli
     
  3. phoebe

    phoebe Bekanntes Mitglied

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    Hallo

    schön das du mal in Worte kleidest was wir alle mitmachen hier.
    Ich rede nicht gerne darüber, doch es ist immer wieder
    eine Erleichterung das es Mitleidende gibt die einen soooo gut verstehen.
    Alles Liebe
    phoebe
     

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  4. gisela

    gisela kleine Käsemaus

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    Du machst damit vielen Mut

    Hallo Marla,
    danke, das Du Deine Geschichte hier ins Forum geschreiben hast. Du machst vielen neuen damit Mut....

    Ich nehme jetzt seit 4 1/2 mein Basismedi, Cortison, Ibuprofen usw. Ich weis noch ganz genau, wie ich damals zu meinem Rheumadoc gehumpelt bin ... Hätte damals wahrscheinlich von meinem Doc alles geschluckt, nur das es mir schnell wieder besse geht.

    Heute geht es mir sehr gut. Ich konnte sogar anfang Juni meine Dosis vom MTX reduzieren.

    Ich wünsche Dir, das es weiter aufwärts geht und Dein Basismedi schnell anspricht und gut hilft.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
    gisela
     
    #4 27. Juli 2003
    Zuletzt bearbeitet: 27. September 2006
  5. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Marla,

    kann mich den anderen nur anschließen! Gerade für die oft verzweifelten "Neu-Rheumis" machen Deine Zeilen Mut.

    Übrigens ging es mir anfangs, als ich noch keine Basis und auch kein Cortison hatte, vor JEDER Reise genauso wie Dir vor dem Urlaub. Je näher die Abreise rückte, desto heftiger plagten mich die entzündeten Gelenke. Ich dachte schon, ich könnte vielleicht nie wieder in meinem Leben verreisen *heul*. Inzwischen hab ich alles (dank der Medis) längst so gut im Griff, dass auch das Verreisen kein Problem mehr wäre (wenn jetzt nur Katz und Hund nicht da wären :D).

    Schön, dass Ihr so einen herrlichen Urlaub hattet. Hoffentlich zehrt Ihr gaaaaanz lange davon!

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
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