Nochmals: "Vertrauensmißbrauch"

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Mecki, 21. Juli 2003.

  1. Mecki

    Mecki Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    vielleicht können sich noch einige von Euch an meinen Beitrag vom 24. Dezember 2002 mit dem Thema "seelische Kriese" erinnern. Ich war damals so richtig fix und foxi weil eine Person meines Vertrauens einfach mal so meine Handy-Nummer weitergegeben hat, obwohl ich ihr das untersagt hatte. Über diesen Vertauensmißbrauch habe ich tagelang einfach nur geheult (bin halt ne Mimose oder auch nicht?) Wie viele von Euch wissen, kann ich es absolut nicht leiden, wenn man mein Vertauen mißbraucht. Na ja, jetzt steh ich halt wieder vor so einem Problem. Die betreffende Person meint halt, sie müßte uns wieder einladen. Ich für meine Person kann sie überhaupt nicht mehr sehen, weil sie mich zu sehr enttäuscht hat. Mir wird jedesmal schlecht, wenn ich sie auch nur von weitem sehe. Mein Göga aber findet es überhaupt nicht schön, wenn ich immer wieder absage. Am liebsten würde ich ihr halt mal in einer höflichen Form sagen, daß sie es unterlassen soll, uns einzuladen, weil ich nicht weiß, worüber ich mich mit ihr unterhalten soll, da sie ja sowieso alles weitersagt und ich absolut kein Vertrauen mehr in sie habe. Muß ich wirklich alles schlucken? Wie soll ich mich verhalten?


    Ganz liebe Grüßle Mecki
    :mad: :mad: :mad: :mad:
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Mecky,

    in so einem Fall wähle ich immer die Offensive: Die betreffende Person ansprechen und mich in Ruhe, aber sehr offen über das bestehende Problem unterhalten. Oftmals sind es wirklich Missverständnisse, Empfindlichkeiten, von denen ein anderer nichts weiß bzw. die er nicht begreift und daher vergisst und deshalb mit Füssen tritt. Das ist meistens kein böser Wille.

    Mangelnde Vertrauen hat bei mir zur Folge, dass ich nichts mehr von mir preisgebe. Trotzdem kann ich noch einen normalen Umgang mit den Leuten pflegen, die es betrifft. Aber Wichtiges erfahren sie halt nimmer von mir.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. gisela

    gisela kleine Käsemaus

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    Hallo Mecki,
    ich würde auch erstmal mit der betreffenden Person über den Vertrauensbruch reden. Dann siehst Du schon, wie diejenige reagiert. Allerdings ist das halt schwer ertragbar für Dich, wenn Du schon so eine Abneigung entwickelt hast. Was ich ja verstehe...

    Entscheide am Besten, aus dem Bauch heraus. Mache das, wie Du Dich am Besten fühlst. Das ist wichtig.

    Liebe Grüße
    gisela
     
  4. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Mecki

    Guten Morgen Mecki,

    es ist immer schwer, den "richtigen" Weg für sich zu finden. "Richtig" ist immer relativ, denn das, was für Dich heute "richtig" ist, kann in zwei Wochen ganz anders sein.

    Das wichtigste ist, daß Du für Dich klärst, ob Du den Kontakt zu diesem Menschen haben möchtest oder nicht. Dabei ist es m.E. wichtig, die gesamte Beziehung zu diesem Menschen anzuschauen. Hat Dich der Vertrauensmißbrauch (evt. war es auch nur ein "Mißverständnis") so sehr gekränkt, daß Du Dir eine weitere Beziehung nicht mehr vorfstellen kannst, so entscheide Dich dafür.
    Oder bist Du zwar verletzt, kannst Dir aber einen weiteren Kontakt vorstellen, dann solltest Du es ansprechen.

    Grundsätzlich ist es Gespräch sicher sehr hilfreich, da der Person dieser Vertrauensbruch vielleicht garnicht als Vertrauensbruch bewusst war. Vielleicht hat sie dies ganz anders beurteilt und es liegt ein Mißverständnis vor.

    Es wäre sicher gut, dies zu klären, denn es würde der Person auch weiterhelfen, damit dies nicht noch einmal geschieht.

    Wenn Du den Kontakt nicht mehr möchtet, führe ein Gespräch mit der Person und schildere ihr, wie unwohl Du Dich fühlst. Evt. kann sie es nachempfinden und wenn nicht, so hast Du zumindest Deinen Standpunkt klargemacht.
    Bleibe dann bei Dir und Deinem Gefühl und sage ihr, daß Du den Kontakt nicht wünscht.

    Es treten viele Menschen in Dein Leben, manche begleiten Dich länger, manche kürzer, aber Du allein kannst entscheiden, zu wem Du Kontakt haben möchtest.

    Manchmal reicht evt. auch eine Auszeit von einigen Monaten.

    Aber das kannst nur Du für Dich entscheiden.

    Viele Grüsse
    Sabinerin
     
  5. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

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    Hallo Mecki,

    ich kann (und will) Dir nicht sagen, wie Du Dich verhalten solltest, ich möchte einfach veruchen, Dir ein paar Anregungen zu geben, um Dir die Entscheidung, was Du tust, vielleicht ein kleines bißchen einfacher zu machen.

    Zum einen stellt sich für mich die Frage nach dem warum?. Warum hat man Deine Telefonnummer weitergegeben. War es in der Absicht, Dir einen Gefallen zu tun, und konnte die Person vermuten, daß Du dieses auch so verstehen würdest, oder hast Du so unmißverständlich darauf hingewiesen, daß Deine Nummer nicht weitergegeben werden soll, daß es auch beim besten Willen eindeutig war?

    Eine andere Frage: an wen wurde die Nummer weitergegeben? An einen "Fremden", von dem anzunehmen ist, daß er unter normalen Umständen die Nummer nie bekommen hätte, oder an eine Person, der Du die Nummer vielleicht sogar selber gegeben hättest, wenn es erforderlich wäre?

    Noch ein Punkt: Weshalb verletzt es Dich so? Ist es der Vertrauensbruch, das jemand Deiner Bitte nicht nachgekommen ist, oder ist es das Eingeschränkt sein in Deiner Selbstbestimmung? Stört es Dich, daß die Nummer weitergegeben wurde, oder kränkt es Dich, daß diese Person es getan hat?

    Was mir zu denken gibt, ist die Tatsache, daß es Dich, selbst nach einem halben Jahr, noch so sehr beschäftigt. Ich habe den Eindruck, daß es zu der Person, die Deine Nummer weitergegeben hat, ja doch schon eine emotionale Bindung geben muß, die derzeit darunter leidet, daß Deine Telefonnummer weitergegeben wurde. Wenn dem so ist, dann wäre ein Gespräch mit der betreffenden Person sinnvoll. Wenn dem nicht so ist, dann wäre vielleicht ein Gespräch mit Deinem GöGa über Deine Beweggründe angebracht.

    Ich persönlich finde es immer schade, wenn der Kontakt zwischen Menschen abreißt, aber wichtiger ist wohl, daß man sich selber treu bleibt. Ich kann Dir die Entscheidung, was Du machst, nicht abnehmen, ich kann Dir nur raten, in aller Ruhe darüber nachzudenken ... der Schaden ist nun mal angerichtet, es ist die Frage, ob die Wunde gut heilen kann, oder ob eine Narbe auf der Seele bleibt ...

    Alles Liebe und Gute

    Robert
     
  6. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Robert,

    besser hätte man das Problem kaum analysieren können. Danke, denn mit sowas hat ja jeder von uns irgendwann mal zu tun.

    Da ist das eigene Gefühl und der objektive Tatbestand. Beides sollte nicht vernachlässigt werden. Man kann aus solchen Situationen stets lernen, weil man zwangsläufig abwägen muss. Oft liegt es wirklich vor allem an einem selbst.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  7. Mecki

    Mecki Neues Mitglied

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    Nochmals "Vertrauensmißbrauch"

    Hallo zusammen,

    danke für die vielen Antworten. Ich werde das tun, was ich für richtig halte. Lieber Robert, Du hast das wirklich toll analysiert, wie Monsti schon erwähnte. Die betreffende Person hatte die strikte Anweisung von mir, meine Handy-Nummer auf gar keinen Fall an die betreffende Person weiterzugeben, gerade nicht an diese! Und auch an sonst keinen weiter. Das habe ich ihr nicht nur 1 Mal, sondern immer wieder gesagt. Meine Telefonnummer haben wirklich nur ganz wenige ausgewählte Personen, denen ich blind vertrauen kann. Ich habe schon versucht ihr klarzumachen, daß sie einen Vertrauensbruch begangen hat, hatte aber überhaupt keinen Erfolg, sie schrie mich nur an, daß sie von der ganzen Angelegenheit nichts mehr wissen will, also habe ich keine Chance für eine Aussprache. Ich bin wirklich sehr verletzt worden, weil wir gerade mit dieser Person öfters zusammen waren und uns eigentlich gut verstanden haben. Wahrscheinlich hätte ich die ganze Freundschaft nicht so weit kommen lassen dürfen, da sie ja schon in der Vergangenheit Sachen von uns weiter erzählt hat, die sie nicht hätte weitergeben sollen. Bin also wahrscheinlich selbst schuld daran, daß es so weit kommen mußte. Ich hätte mich schon viel eher von ihr trennen müssen. Wie gesagt, man kann mich alles nennen, auch eine blöde Kuh, wenn hinterher eine Entschuldigung erfolgt. Aber einen Vertrauensbruch kann und will ich nicht mehr verzeihen, denn ich bin sicher, daß sie mich irgend einmal wieder bitter enttäuschen wird.

    In diesem Sinne ganz liebe Grüße Mecki
     
  8. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Mecki

    GutenMorgen liebe Mecki,

    Nein, Mann/Frau sollte niemanden "blöde Kuh" o.ä. nennen, denn dazu hat niemand das recht. Auch eine Entschuldigung nützt im Nachhinein nichts, denn gesagt ist gesagt und manches tut weh und hinterlässt "Narben".


    Ich habe irgendwann mal diese Geschichte gefunden:


    Die üble Nachrede

    Ein Nachbar hatte über Künzelmann schlecht geredet und die Gerüchte waren bis zu Künzelmann gekommen. Künzelmann stellte den Nachbarn zur Rede.

    "Ich werde es bestimmt nicht wieder tun", versprach der Nachbar. "Ich nehme alles zurück, was ich über Sie erzählt habe".

    Künzelmann sah den anderen ernst an. "Ich habe keinen Grund, Ihnen nicht zu verzeihen" erwiderte er. "Jedoch verlangt jede böse Tat ihre Sühne."

    "Ich bin gerne zu allem bereit." sagte der Nachbar zerknirscht.

    Künzelmann erhob sich, ging ins sein Schlafzimmer und kam mit einem großen Kopfkissen zurück.

    "Tragen Sie dieses Kissen in Ihr Haus, das hundert Schritte von meinem entfernt steht." sagte er.

    "Dann schneiden Sie ein Loch in das Kissen und kommen wieder zurück, indem Sie unterwegs immer eine Feder nach rechts, eine Feder nach links werfen. Dies ist der Sühne erster Teil."

    Der Nachbar tat, wie ihm geheißen. Als er wieder vor Künzelmann stand und ihm die leere Kissenhülle überreichte, fragte er: "Und der zweite Teil meiner Buße?"

    "Gehen jetzt wieder den Weg zu Ihrem Haus zurück und sammeln Sie alle Federn wieder ein."

    Der Nachbar stammelte verwirrt: "Ich kann doch unmöglich all die Federn wieder einsammeln! Ich streute sie wahllos aus, warf eine hierhin und eine dorthin. Inzwischen hat der Wind sie in alle Himmelsrichtungen getragen. Wie könnte ich sie alle wieder einfangen?"

    Künzelmann nickte ernst: "Das wollte ich hören! Genau so ist es mit der üblen Nachrede und den Verleumdungen. Einmal ausgestreut, laufen sie durch alle Winde, wir wissen nicht wohin. Wie kann man sie also einfach wieder zurücknehmen?"



    Ich bin ein impulsiver Mensch und habe früher häufig überreagiert, aus verschiedensten Gründen.
    Früher habe ich mir auch manche Dinge viel zu sehr zum Herzen genommen, als sie eigentlich wichtig sind.

    Dann fand ich die o.g. Geschichte. Heute bin ich wesentlich zurückhaltender (für meine Verhältnisse *g*) und versuche mir immer wieder diese Geschichte vor Augen zu halten.

    Vor einigen Tagen bin ich selbst Mittelpunkt einer üblen Nachrede, nee eigentlich Verleumdung, gekommen. Das tut weh und ich zog daraus meine Konsequenzen.

    Mann/Frau kommt immer wieder an eine Wegkreuzung im Leben, wo Mann/Frau sich entscheiden muß.

    Viele Grüsse und viel Erfolg für Deinen Weg
    Sabinerin
     
  9. Mecki

    Mecki Neues Mitglied

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    Vertrauensmißbrauch

    Hallo Sabinerin,

    Du hast es wieder mal treffend gesagt. Mit der "blöden Kuh" war es eigentlich kein richtiges Beispiel. Ich wollte eigentlich nur sagen, daß man sich über irgend etwas streiten kann. Dann fallen mal Worte, die man eigentlich besser nicht sagen sollte. Aber wenn man sich dann entschuldigt, ist bei mir meistens alles vergessen. Tut mir wahnsinnig leid für Dich, daß Du so eine schlechte Erfahrung machen mußtest. Als ich noch arbeiten ging, war moppen von einer bestimmten Arbeitskollegin an der Tagesreihe. Die moppte jeden, den sie nicht leiden konnte. Gott sei Dank brauche ich das jetzt nicht mehr mit erleben. Auch ich ziehe jetzt meine Konsequenzen.

    Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute Mecki
     
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