Ernährung und cP

Dieses Thema im Forum "Ernährung" wurde erstellt von mentos, 23. Juni 2003.

  1. mentos

    mentos Guest

    Hallo,

    ich bin neu hier, auch keine direkt Betroffene und noch recht uninformiert. Deshalb wäre es schön wenn jemand ein paar Antworten auf meine Fragen geben könnte.

    Mein Sohn, erst 9 Monate alt, hat väterlicherseits u.U. eine Disposition zur Polyathritis, außerdem geht die Familie davon aus das die Krankheit jeweils eine Generation überspringt. Die Ururoma hatte es, die Uroma nicht, die Oma hingegen leidet jetzt sehr darunter mit OPs und Therapien die nicht so gut anschlagen, sein Vater wiederum hat es nicht. Folglich wäre mein Sohn schon ein guter Kanditat. Außerdem sind mehrere Fälle im weiteren Familienkreis aufgetreten, auch unter Männern, so daß man schon von einer Häufung sprechen kann.
    Nun hoffe ich trotzdem darauf das die Erkrankung bei Männern eben verhältnismäßig seltener auftritt, vielleicht ist das eher eine Erklärung für diese Sprünge als die Generationenzählung.

    Da eine Bekannte die mit 20 Jahren an Athritis erkrankte ihre Beschwerden mit bewußter Ernährung und Biokost gut in den Griff bekommen hat, wird mein Sohn bis dato voll Bio ernährt, wie es sich ohnehin für Säuglinge empfiehlt. Im weitesten Sinne erhält er die besondere Ernährung wie ein Baby das allergiegefährdet ist. Denn obwohl zwischen Asthma und cP Welten liegen habe ich mir laienmedizinisch zurechtgezimmert das beide eine Erkrankung des Immunsystems sind. Es geht mir nicht allein darum die Krankheit am Ausbruch zu hindern, was so einfach sicher nicht möglich ist, sondern ihn von Klein auf zur bewußten Ernährung zu erziehen, obwohl wir eher 'normale' Esser sind.

    Mich würde hierbei interessieren ob es noch mehr Betroffene gibt die aufgrund ihrer Ernährung eine Verbesserung ihres Krankheitsbildes erzielen konnte. Gibt es bestimmte Nahrungsmittel die es zu vermeiden gilt, oder ist es von Fall zu Fall unterschiedlich? Ernährungsrichtlinien an die ich mich halten könnte? Was ist der Unterschied zwischen normaler und Polyathritis?

    Vielleicht gibt es noch weitere Tips und Ratschläge die man weitergeben könnte, obwohl mein Problem sicherlich ein Sonderfall ist. Mich würden auch die ersten Anzeichen von cP interessieren, auch wenn die Krankheit wenn uberhaupt erst in vielen Jahren ausbricht.

    Danke im vorraus

    Mentos
     
  2. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    1.438
    Ort:
    Bärlin
    Willkommen!

    Hallo Mentos,

    zunächst einmal herzlich Willkommen hier bei R-O!

    Ich will einmal versuchen, einige Deiner Fragen zu beantworten:

    1.) der Unterschied zwischen einer Arthritis und einer Polyarthritis - die Polyarthritis betrifft viele Gelenke, die A. nur eines (Poly=viele).
    2.) die cP ist die chronische Form der Polyarthritis, die Diagnosekriterien findest Du hier bei R-O, aber mach Dich damit nicht verrückt, frei nach dem Motto: "Wenn man weiß, wonach man suchen muß ..."
    3.) Ernährung: Ich habe mir angewöhnt, mich grundsätzlich ausgewogen zu ernähren, aber dabei den Genuß nicht aus den Augen zu verlieren. Es gibt eine Reihe von Erklärungsansätzen, vermutlich hat jeder Ernährungsberater seinen eigenen. Mal heißt es kein Fleisch wegen der Arachidosäure, mal heißt es kein rotes Gemüse und keinen Rotwein ... es scheint gegen alles irgendwo einen Grund zu geben - ich denke eine gesunde Mischung ist der richtige Weg.
    4.) Erbliche Disopsition: ich kann es zwar nicht begründen oder beweisen, aber ich bin ein wenig skeptisch, wenn es darum geht, den Ausbruch einer cP aufgrund einer familiären Veranlagung als gegeben hinzunehmen.
    5.) die cP ist ein Immundefekt, bei dem das eigene Immunsystem die Gelenke angreift (quasi als Schadstoff erkennt und damm zuschlägt). Daher sind die viele Basistherapeutika Immunsuppressiva, die dieses unterbinden sollen - kleiner Denkanstoß: wenn ich alles für ein möglichst kräftiges Immunsystem tue, dann ...? Ist schon eine suboptimale Situation.
    6.) Gegen biologische Ernährung ist weiß Gott nichts einzuwenden, aber vieles, was sich mit Bio schmückt, dient nur der Verkaufsförderung. Am besten ist es meiner Meinung nach, beim Bauern um die Ecke, den man kennt und von dem man weiß, wie er produziert, zu kaufen, auch wenn's nicht Bio heißt ...

    Alles Liebe und Gute, ich drück' Deinem Sohn die Daumen

    Robert
     
  3. Mareen

    Mareen Guest

    Hallo Mentos,
    Robert hat das alles ja schon sehr gut erklärt, ich kann mich dem nur anschließen.
    Ich habe in der ersten Zeit nach der Diagnose (cP) kein Fleisch und keine Wurst gegessen. Das Ergebnis war heftiger Eisenmangel. Eisen zufügen widerum ist nicht gut für die cP und bringt sie ordentlich in Schwung (bei mir wars so).
    Ich versuche mich ausgewogen zu ernähren. Wobei ich auf mein Frühstücksei ganz verzichte, im Gebäck verwende ich höchstens 1 - 2 Eigelb, ansonsten nur das Eiweiss. Fleisch und Wurst gibt es bei mir nur in Probierportionen, das reicht, um meinen Eisenwert zu halten. Ich kann Dir das Buch "Diät und Rat bei Rheuma und Osteoporose" sehr empfehlen. Neben einigen guten Rezepten sind dort die Zusammenhänge von Nahrungsstoffen, Vitaminen und co und Rheuma sehr gut und nachvollziehbar erklärt. Für mich habe ich festgestellt, dass mir all die schönen Süssigkeiten und die viele Schokolade überhaupt nicht bekommen. Leider konnte ich meinen Japp darauf noch nicht von einer Probierportion überzeugen. Von Biokost halte ich nur wenig. Unsere Luft und unsere Böden sind doch derart vor- und belastet, wo soll denn da noch etwas schadstofffrei heranwachsen? Ich drücke Euch die Daumen, dass der Kleine verschont bleibt. Macht Euch nicht verrückt und vor allem nicht zu viele Gedanken.
    Alles Gute,
     
  4. KayC

    KayC Stehauffrauchen

    Registriert seit:
    14. Juni 2003
    Beiträge:
    1.158
    Hallo Mentos,

    meine Vorredner haben schon soviel gesagt, aber ich wollte speziell zur Allergiegefährdung was sagen.

    Falls es Dich interessiert kanst Du auchmal hier nachsehen, wenn Du die Seite noch nicht kennst:

    www.kind.qualimedic.de

    Da gibt es diverse Foren, die sich auch unter anderem mit Ernährung beschäftigen. Sehr interessant.

    Ich hab es bei meiner Tochter etwas anders gemacht. (Mittlerweile ist sie 1,5.)
    Normale, altersentsprechende Kost. Da ich nicht stillen konnte, normale Babymilch (keine HA, da Wriksamkeit nicht wirklich erwiesen, aussedem schmeckt die bitter, was zum Spucken meiner Tochter anregte). Ab dem ersten Jahr normale Milch, ansonsten viel Gemüse. Der Kinderarzt hatte mir bis 9.ten Monat zu Glässchen geraten, da die recht gut kontrolliert werden. Danach hab ich selbst gekocht, allerdings ohne Bio.

    Bewußte Ernährung finde ich ok, Bio auch, aber nur wenn es einem damit vom Gefühl her gut geht. Mir geht es damit nicht gut, also lass ich es.
    Ein schlechtes Beispiel in meinen Augen ist eine Bekannte von mir die dem armen Kind nur Sojaprodukte in den ersten 2 Jahren gegeben hat und Süßigkeiten verboten hat aus Angst vor einer möglichen Allergie. Das finde ich auch nicht gut. Ein Keks zwischendurch muss ja auch mal sein.

    Lieben Gruß KayC
     
  5. Leen

    Leen Guest

    hi mentos,

    also ich wollt nur sagen, dass ich das mit dem vererbtem glaube. meine mutter hat cp und ich habe (zum glück) nur leichte probleme bisher.
    um auf dei ernährung zu sprechen zu kommen, meiner mutter hat das sehr geholfen, sie hat vor zwei jahren mit einer lacto-vegetablen diät angefangen udn macht es noch immer. sie kocht für sich selber, fast ausschliesslich gemüse vom biobauern (sie erfindet ständig neue rezepte) und aus unserem garten, süßigkeiten sind für sie obst (meisst getrocknet). auch meinem neffen hat sie das inzwischen angewöhnt, der will keine schokolade sondern lieber getrocknete banane oder rosinen. ab und zu mal isst sie auch fleisch aber dann gehts ihr meisst nicht sehr gut, dagegen isst sie sehr viel fisch.
    schau dir doch mal die seite an:
    www.weg-der-mitte.de
    meine mutter war des öfteren im kloster gerode, sie ist ganz begeistert von den programmen dort, sie meinte da gibt es auch was für mütter mit kleinkindern. vielleicht findest du dort noch mehr informatione und ansprechpartner.

    baba die kleine leen :D
     
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